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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Aktion erheben.«
    Mistkerl, verdammter, dachte Kalinin, also doch.
    »Es ist überaus gefährlich«, fuhr Tscherkow mit seiner aufreizenden Ruhe fort, »die Amerikaner in dem, was sie ihren >Hinterhof< zu nennen gewöhnt sind, allzusehr zu provozieren.
    Im Handumdrehen könnten wir uns Vergeltungsmaßnahmen und als Folge davon einen offenen Konflikt einhandeln; und das in einer Gegend der Welt, in der wir nicht gerade dominieren.«
    »Die USA sind nicht in der Position für Vergeltungsmaßnahmen«, wandte Kalinin ein. »Außerdem bin ich sicher, daß die Amerikaner keinen Angriff wagen, wenn sie nicht ganz genau den Standort des Flugzeugs kennen. Im übrigen haben sie bekanntlich nicht gerade das beste Verhältnis zu den meisten lateinamerikanischen Ländern.«
    Tscherkow winkte ab. »Ein sicherer Ort ist Nicaragua wohl kaum. Ihren Stützpunkt in Sebaco haben die Amerikaner im Fadenkreuz. Offensichtlich sehen Sie das ja genau, schon weil es Ihnen so eilt. Ich glaube, daß Sebaco angegriffen wird. Es liegt ziemlich isoliert, ist eindeutig und bekanntermaßen nicht von nicaraguanischen Truppen belegt und inzwischen so gut wie ungeschützt. Der amerikanische Präsident kann es ganz leicht als kommunistisch - terroristisches Hauptquartier bezeichnen, was für die Mehrheit der Amerikaner schon zum Aufschrei der Empörung genügt. Wenn ich der Verteidigungsminister Stuart oder General Kane wäre, würde ich selbstverständlich einen sofortigen Angriff auf Sebaco anordnen.«
    »Um so dringlicher«, schnitt ihm Kalinin das Wort ab, »ist es, daß der Jäger sofort von dort abgezogen wird! Es ist zu spät für lange Debatten, Ich habe Oberst Maraklow bereits instruiert, daß er volle Handlungsfreiheit hat, alles zu tun, um das Flugzeug zu sichern. Und ich möchte, daß ihm von hier aus der klare Befehl erteilt wird, es in die Sowjetunion zu bringen, Und dazu möchte ich ihm jede mögliche militärische Unterstützung verschaffen. Wenn wir noch länger zögern, fordern wir, wie Sie selbst sagen, die Niederlage nur heraus. Wenn wir aber jetzt sofort handeln, können wir das Unternehmen auch erfolgreich -«
    Rund um den Konferenztisch herrschte Schweigen. Der Generalsekretär starrte Kalinin an, und dieser bemühte sich, diesem Blick standzuhalten. Ihm war klar, daß der Generalsekretär versuchte, Tage und Wochen vorauszudenken und alle möglichen Konsequenzen eines Fehlschlags oder einer Niederlage für sie beide abzuwägen. Aber er hatte ja gar keine Wahl mehr.
    »Also gut«, sagte der Generalsekretär schließlich, »dann führen Sie dies so durch wie vorgeschlagen. Ich möchte jedoch ganz klarstellen: Ich bin nicht davon überzeugt, daß dieses Jagdflugzeug eine größere Konfrontation mit den USA wert ist. Seien Sie deshalb daraufgefaßt, daß die ganze Operation jederzeit wieder gestoppt werden kann und daß Sie entsprechenden Anweisungen des Kollegija selbstverständlich unverzüglich Folge zu leisten hatten. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Ja, gewiß«, sagte Kalinin und triumphierte innerlich.
    Über der Karibischen See
Sonntag, 21. Juni,
21.00 Uhr CDT
    »Hallo, Tegucigalpa, hier Sun Devil Drei-Zwei auf Fluglevel eins-acht-null, Position eins-null, null nautische Meilen Nord La Cieba. Kommen.«
    Der honduranische Militärfluglotse sah auf seinen Monitor und fixierte seinen Datenblock und die Radarmeldung des amerikanischen Flugzeugs, das sich aus hundert Meilen Entfernung nördlich des Militärflugplatzes gemeldet hatte. Er verglich die Meldung mit dem Flugplan. Daraus ersah er, daß es sich um eine umgebaute McDonnell-Douglas DC-10 der US-Air Force handelte.
    Er war es zufrieden und antwortete in seinem Englisch mit starkem Latino-Akzent: »Hallo, Sun Devil Drei-Zwei, hier Tegucigalpa. Radarkontakt. Frei für Anflug und Leitweg Bravo acht-acht-eins bis über Flugplatz Goloson. Folgen Sie dann Luftweg Alpha sieben-fünf-vierzig bis Toncontin International, halten Sie Flughöhe eins-acht-null. Kommen.«
    Der Kopilot des Tankerflugzeugs KC-10 Extender der 161.
    Luftauftankeinheit kontrollierte auf seinem Flugcomputer nach und nickte dann seinem Piloten zu. Es war die erwartete Landeerlaubnis. »Sun Devil Drei-Zwei, Roger. Ende.«
    Der Pilot ging auf den Zerhackerfunk auf Kanal zwei. »Hallo, Sturm Null-Zwei, wir haben Koniakt zu Tegucigalpa. Landeerlaubnis.«
    »Roger, Mike«, antwortete J.C. Powell. »Genau in der Zeit.«
    Der Kopilot in der KC-10 sagte: »Wieso, haben Sie etwas anderes

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