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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Genie er ist.«
    Mit seinem ergebensten und ernstesten Gesicht wandte sich Kalinin erneut an den Generalsekretär. »Erlauben Sie mir wenigstens, das Flugzeug auf einem unserer Flugzeugträger wegzuschaffen. Wir könnten in einer Stunde einen der Kreuzer der Kiew-Klasse aus Havanna mit Geleitschutz nach Puerta Cabezas beordern. Die XF-34 kann problemlos darauf landen. Und einen Flugzeugträger werden die Amerikaner nicht angreifen.«
    »Eine einzige ihrer Megafestungen könnte ein paar der Geleitschiffe auf den Meeresgrund der Karibik schicken«, wandte der Generalsekretär ein. »Hören Sie zu, ich habe schon keinen Oberblick mehr darüber, was wir an Jägern, Transportern. Männern und Ausrüstung bereits verloren haben. Nur bei dem Versuch, ein einziges Flugzeug aus Nicaragua herauszuschaffen.
    Selbst wenn zutrifft, was Sie mir erzählen, selbst wenn dieser Dream Star zehn unserer besten Jäger wert ist, sind wir bereits im Minus. Wir haben sechs MiG-Jäger auf der Verlustliste, das Iljuschin-Radarflugzeug - das allein, wenn ich recht informiert bin, zehn oder gar zwanzig Jagdflugzeuge wert ist! -, und dazu noch den Transporthubschrauber und seine Besatzung. Und das Versorgungspersonal in Mexiko! Wenn wir auch noch ein großes Schiff mit 20000 BRT in einem weiteren Scharmützel mit den Amerikanern verlieren, werden wir alle vom Politbüro amtsenthoben. Was ohnehin auch jetzt schon passieren kann...«
    Er griff zum Telefon und rief seinen persönlichen Referenten herein. »Ich werde Wilisertschew Anweisung erteilen, mit den Amerikanern zu verhandeln, auf welche Weise das Flugzeug an sie zurückgegeben werden kann. Sie, Kalinin, werden das Flugzeug von seinem augenblicklichen Standort nicht entfernen und nicht beschädigen oder demontieren. Sie haben den Auftrag, so viel Informationen über das Flugzeug zu sichern wie nur möglich, aber ohne es in seiner Funktionsfähigkeit zu beeinträchtigen. Wir können nur noch zusehen, mit möglichst heiler Haut aus diesem Abenteuer herauszukommen.«
    »Genosse, Sie müssen sich das noch einmal überlegen!« rief Kalinin. »Wenn wir zurückweichen, wenn wir jetzt den Versuch einfach aufgehen, dieses Flugzeug ins Land zu bringen, dann sind alle bisherigen Anstrengungen sinnlos gewesen - und auch alle Opfer.«
    »Alle Ihre Anstrengungen, Kalinin, meinen Sie damit wohin, konterte der Generalsekretär. »Und Ihre Pläne! Ich muß Sie wohl daran erinnern, daß ich von Anfang gegen dieses ganze Unternehmen war. Ich habe Ihnen vorausgesagt, daß es nicht gutgehen kann. Ich habe keinerlei Absicht, die Verantwortung für eine Operation zu übernehmen, die ich niemals gebilligt habe und die weitgehend ohne meine Mitwirkung und ohne mein Wissen inszeniert worden ist!«
    Sein Referent kam mit Notizblock und Bleistift ins Zimmer.
    »Und jetzt sorgen Sie dafür, daß diese XF-34 gesichert und rückgabefertig gemacht wird.«
    »Ich ersuche Sie noch einmal -«, drängte Kalinin hartnäckig.
    Der Generalsekretär hatte sich bereits von ihm abgewandt.
    »Wenn wir Erfolg haben, und darauf verwette ich meinen Kopf, wird das für uns beide von unschätzbarem Wert sein, Genosse, das versichere ich Ihnen!«
    »Ihre Karriere hier steht auf dem Spiel, Kalinin!« sagte der Generalsekretär. Und meine ja auch, dachte er im stillen düster.
    »Ich werde mich darauf konzentrieren, den Schaden zu reparieren, den Sie mit Ihrem wenig durchdachten Plan angerichtet haben! Und jetzt tun Sie, was ich angeordnet habe!«
    Draußen blickte Molokow, sein Adjutant, Kalinin fragend an.
    Kalinin erteilte ihm seine Instruktionen.
    »Zurück zum KGB-Hauptquartier«, wies Molokow den Fahrer an, Kalinin fragte er: »Wie sieht es aus?«
    Kalinin hatte das Bedürfnis, sich auszusprechen, und erklärte es seinem Adlatus: »Ich habe keine Vollmachten mehr in dieser Sache, Ich darf nur noch Informationen sammeln. Und dann soll ich die Rückgabe an die Amerikaner vorbereiten!«
    Sie fuhren schweigend durch die Straßen Moskaus, bis sie am KGB-Hauptquartier angekommen waren, wo Molokow sagte:
    »Maraklow wird das wenig gefallen. Nach allem, was er für die Sache getan hat.«
    Kalinin fiel etwas ein, und seine Miene hellte sich zusehends auf: »Maraklow, richtig... ja... vielleicht kann er uns das Flugzeug sichern...«
    »Wie?«
    »Maraklow...! Stellen Sie eine sichere Satellitenverbindung nach Puerto Cabezas her. In weniger als einer Stunde wird der Generalsekretär mit Wilisertschew reden, und dieser wird dann beim amerikanischen

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