antares
Präsidenten um ein Gespräch nachsuchen. Ich muß sofort mit Maraklow sprechen!«
»Es steht eine Transponderverbindung mit dem Kommandoposten in Puerto Cabezas«, sagte Maraklow. »Was wollen Sie tun?«
»Noch läuft diese Operation, mein Freund«, sagte Kalinin.
»Vielleicht ist es doch möglich...«
Achtes Kapitel
Militärflugplatz Puerto Lempira, Honduras
Sonntag, 21. Juni,
06.12 Uhr CDT (15.12 Uhr OEZ)
Patrick McLanahan und J.C. Powell hatten den Eindruck gehabt, sie befanden sich in einer Kulisse zu einem Billig-Film über den Vietnamkrieg. Sie saßen an einem Plastikklapptisch in einem müffelnden grünen Zelt und aßen kalte Rühreier und Dosenschinken aus Blechgeschirren. Draußen war es warm und feucht. Gelegentlich prasselte Regen nieder, der ohne jede Ankündigung wie aus Eimern herunterzukommen schien und nach ein paar Minuten nicht minder abrupt wieder aufhörte.
Ihre verschwitzten Fliegermonturen, die sie nun schon den zweiten Tag trugen, klebten ihnen am Leib und rochen ungefähr wie die Salzwassersümpfe rund um diesen honduranischen Militärflugplatz.
»Flugplatz« war ohnehin eine etwas hochstaplerische Bezeichnung für das, was Puerto Lempira darstellte. Viel mehr als ein geebneter Landestreifen, mitten in einem Sumpfgelände in der Nähe des Meeres und nur vierzig Meilen von der Grenze zu Nicaragua entfernt, war es nicht. Zwar war die Start- und Landebahn immerhin betoniert und neuntausend Fuß lang, aber allenfalls sechstausend davon konnte man wirklich benützen.
Die restliche halbe Meile hatte sich der Sumpf am Ostende schon wieder zurückgeholt. Ständig waren Arbeiter am Werk, um das Ende der benutzbaren Bahn mit Sandsäcken abzuschotten und trockenzulegen. Eine kleine zementierte Parkzone für Flugzeuge gab es immerhin. Dort war in Eile ein Hangar aus Fertigbauteilen für den Gepard aufgestellt worden. Vor der Rampe war eine Fläche halb aus Sand-, halb aus Felsboden, auf der die Unterkunftszelte und der eigens eingeflogene Nachrichtenwagen aufgestellt waren. Das ganze Gelände ohne die Start- und Landebahn war kaum größer als zwei Hektar.
Fast das gesamte Personal bestand aus den Wachtruppen für den Gepard und die speziell für ihn herbeigeschaffte Wartungsausrüstung. Puerto Lempira selbst hatte sich mit den Jahren mehr zu einem Stützpunkt der Schmuggler und Drogenhändler entwickelt, als daß es wirklich als Militärflugplatz genutzt worden wäre. Jetzt jedoch standen vier Posten vor dem Hangar des Gepard . Zwei weitere bewachten den Nachrichtenwagen, und dreißig andere waren rund um das ganze Gelände aufgestellt.
»Was meinen Sie, wann wir hier wieder wegkommen, Colonel?« fragte J.C. Er stocherte mißmutig in seinem Dosenschinken herum und schob ihn dann beiseite.
»Keine Ahnung«, sagte McLanahan. Er blickte auf das Gerät, das man ihm auf dem Picknicktisch aufgebaut hatte. »Wir werden es bald wissen.«
Das Gerät war eine Art Feldtelefon, das an einem Stromgenerator und der Elektronik im Nachrichtenwagen hing. Immerhin waren sie mit diesem kleinen Kästchen über Satellit, UHF, VHP und HF praktisch mit der ganzen Welt verbunden.
Ein neuer Regenschauer begann, zuerst noch dünn, dann aber mit großen, fetten Tropfen, die die Zeltplanen zu durchschlagen schienen. Auf das Metalldach des Hangars für den Gepard trommelte es ohrenbetäubend. Der Gepard war ganz neu für den Luftkampf ausgerüstet worden: Kurz- und Langstreckenraketen. Doch weil man erfahren hatte, daß sich der Dream Star vermutlich in Puerto Cabezas befand, also in ziemlicher Nähe, stand auch eine Mannschaft bereit, die gegebenenfalls die Aufklärungs-Fotoapparatur wieder auf das Flugzeug montieren konnte - oder ein Sortiment Luft-Boden-Waffen, je nachdem...
Das Rauschen des Regens übertönte fast die zirpenden Geräusche des Satellitenempfängers. McLanahan ging hin und drückte die Knöpfe ZERHACKER/ENTHACKER. Es knackte und summte, dann verschwand die Statik, und aus weiter Ferne war eine Stimme zu hören.
Er meldete sich. »McLanahan.«
»Hallo, Patrick. Elliott.«
Sein Herz begann auf einmal heftig zu schlagen. Es kam selten vor, daß der General ihn beim Vornamen nannte. Das tat er selbst bei engen Freunden und den Offizieren seiner unmittelbaren Umgebung kaum. Und wenn, signalisierte es etwas Unangenehmes oder Schlechtes.
»Ja, Sir?«
»Ich habe Ihnen eine F-15 geschickt, die Sie abholen soll.
Wird wohl so in einer Stunde dasein.«
»Geht es um Wendy?«
»Es ist angeordnet
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