antares
sichtbar.
»Sie haben unser Flugzeug auf einen anderen Flugplatz verlegt, wo wir es indessen auch gefunden haben«, schnarrte der Präsident. »Wenn ich von Ihnen jetzt und hier nicht die Antwort erhalte, auf die ich warte, greife ich sofort zu diesem Telefon und gebe Befehl an die Marine, diesen Flugplatz genauso dem Erdboden gleichzumachen, wie es mit Sebaco geschehen ist. Und in fünfzehn Minuten ist dann alles vorbei. Das garantiere ich Ihnen!«
»Dieser Angriff wird ein Fehlschlag werden«, sagte Wilisertschew. »Er wird erwartet, und entsprechende Maßnahmen sind getroffen worden. Die Küstenverteidigung ist gerüstet für einen solchen Überfall.«
»Die Besatzung dieses Aufklärungsflugzeuges«, erklärte Curtis, »meldet, daß nirgends Verteidigungsstreitkräfte zu sehen sind. Wir haben auch Fotos der zerstörten Raketenstellungen.
Möchten Sie sie sehen, Herr Botschafter?«
»Außerdem. Sir«, erklärte Wilisertschew und ignorierte auch dies total, »habe ich Ihnen zu übermitteln, daß die sowjetischen Streitkräfte der Region für einen Vergeltungsschlag bereitstehen. Sollten amerikanische Bomber noch einmal die Grenze überfliegen, treten sofort Anweisungen in Kraft, Flugplätze in Honduras durch sowjetische Überschallbomber aus Kuba anzugreifen. Sie werden für jeden zerstörten Flugplatz in Nicaragua einen militärischen oder zivilen in Honduras zerbomben. Die Bomber sind auch mit Überschallraketen ausgerüstet, die immun gegen Abfangmaßnahmen sind. Sollten Marinestreitkräfte angetroffen werden, gilt auch für diese die Angriffsanweisung.
Soviel ich weiß, befindet sich unter anderem auch Ihr neuer Flugzeugträger George Washington in der fraglichen Region.
Wollen Sie ernsthaft ein drei Milliarden Dollar teures Schilf wegen eines Flugzeugs riskieren? Stolz ist kein sehr überzeugender Kriegsgrund, Sir.«
»Und Dummheit genausowenig«, entgegnete der Präsident.
»Ich muß Sie sicher nicht daran erinnern, was passieren würde, wenn die Sowjetunion versuchen sollte, in der Karibik einen heißen Krieg anzuzetteln.«
Stuart ergänzte sofort: »Wir haben zwei Flugzeugträger-Gruppen, drei strategische und neun taktische Luft-Divisionen bereitstehen, die jederzeit in die Region beordert werden können.
Mit anderen Worten: zwanzig große Schiffe und eintausendzweihundert Flugzeuge. Die wir dort haben können, noch ehe Sie in Ihrem Büro zurück sind.«
»Und alles, Mister«, polterte der Präsident weiter, jede übliche diplomatische Etikette außer acht lassend, »was ich dafür brauche, ist eine einzige russische Rakete. Nur eine. Die muß nicht einmal was treffen. Eine Rakete oder ein einziger russischer Bomber, die amerikanische Streitkräfte angreifen, und wir beenden die sowjetische Präsenz in der Karibik ein für allemal. Ich radiere alles aus, was nur einen roten Stern hat!«
Wilisertschew stand schockiert vor ihm. »Mr. President«, sagte er, »Sie reden sich hier in einen Krieg hinein! Sie bedrohen uns mit Krieg wegen dieses... wegen eines bloßen Flugzeugs!«
»Ich drohe Ihnen wegen Ihrer Lügen und Doppelzüngigkeit!
Und Ihrem Mord! Sie haben uns doch unser Flugzeug gestohlen! Sie haben doch zuerst unsere Soldaten getötet - alles nur wegen eines Flugzeugs! Sie haben doch mit dem, was Sie taten, den Vereinigten Staaten tatsächlich den Krieg erklärt! Und ich fange jetzt an, darauf zu antworten, indem ich Puerto Cabezas zerstöre!« Er griff sich das Telefon und drückte zwei Knöpfe.
»Hier spricht der Präsident. Öffnen Sie die Akte neun-sechs-null-sechs Bravo, lassen Sie von Charlie-Charlie gegenzeichnen, und führen Sie die Order unverzüglich durch. Berichten Sie laufend in den Lageraum. Ich bin dort in zehn Minuten.« Er legte wieder auf und zeigte auf Wilisertschew. »Guten Tag, Sir.«
»Sie meinen, Sie wollen nicht verhandeln, Mr. President?«
In diesem Moment begannen zwei Summer zu tönen. Wilisertschew fuhr herum, als seien Gewehrschüsse gefallen. Kemp und Curtis holten beide kleine Kärtchen mit Flüssigkeitskristallmonitoren aus der Tasche, die wie Kreditkarten aussahen, und lasen die Nachricht ab.
»Gegencheck zum Befehl, Mr. President«, sagte Curtis. »Die Besatzungen melden sich. Ich würde das gern in den Lageraum legen lassen.«
»Gut. John und Wilbur, Sie können gehen...«
»Warten Sie doch, Mr. President, Mr. Curtis, Mr. Kemp, bitte«, sagte Wilisertschew. »Wir müssen das doch besprechen...«
Doch Curtis und Kemp wandten sich wortlos ab. um zu
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