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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Hand geschlagen, fuhr herum, und, ehe er selbst begriff, was er tat, stieß er ihr das Messer bis zum Heft in den Leib. Er zerschnitt ihr Zwerchfell und traf noch die rechte Lungenspitze.
    Sie holte noch einmal Atem, dann schoß Blut in Stößen aus ihrem Mund. Ein Zittern durchlief sie, sie blickte ihn starr an, irgendwie überrascht, und lag dann reglos unter ihm.
    Er rollte sich von ihr herunter und starrte eine Weile in ihre leblosen Augen.
    Das Ganze also noch einmal. Zuerst Janet Larson, und jetzt ihre Freundin...
    Er schüttelte sich, zog ihr die Pistole aus der Hand, kroch zum Fenster und spähte nach draußen. Nichts. Er sah auch durch die Seitenfenster, die im Schlafzimmer und die der Hintertür.
    Nichts. Der Knall der Schüsse war nicht über ihr abgelegenes Quartier hier hinausgedrungen.
    Er ging zurück ins Wohnzimmer. Er mußte sich zwingen, zu ihr zurückzukehren und sie anzufassen, dann zerrte er sie ins Schlafzimmer und versteckte sie in ihrem Einbauschrank. Sie blutete kaum noch. Ihr Herz hatte fast augenblicklich zu schlagen aufgehört. Es war wenig wahrscheinlich, daß sie vor morgen früh gefunden wurde.
    Seine Schulterwunde schmerzte heftig. Zum Glück war es nur ein glatter Muskeldurchschuß. Er suchte Verbandszeug, Wundsalbe und Pflaster und versorgte sich selbst, so gut es ging.
    Die Wunde begann jetzt zu schmerzen, doch er wollte keine schmerzstillenden Mittel nehmen. Er hatte eine lange Fahrt vor sich, und Tabletten behinderten ihn bei dem Kontakt mit ANTARES im Dream Star . Außerdem würde der Schmerz ihn anstacheln und ihm helfen, einen klaren Kopf zu bekommen. Nur gut, dachte er mit einem müden Lächeln, daß er zum Fliegen des Dream Star seinen linken Arm entbehren konnte.
    Seine beiden Aluminiumkoffer fand er in einem Verschlag. Er prüfte rasch, ob alles da war: Fliegeranzug, supraleitender Helm... Beides war noch genauso, wie er es gestern eingepackt hatte. Er steckte die Pistole ein, nahm die beiden Koffer und ging zur Hintertür. Erst nachdem er sich vergewissert hatte, daß alles ruhig war, ging er zum Wagen und Startete.
    Er fuhr über die Zufahrtsstraße vom Südwestende der Startbahn auf die zerstörte Flakstellung zu, bog dort auf einen Schotterweg, der zur Umgehungsstraße führte - nirgends waren Patrouillen oder Wachen zu sehen -, und folgte dieser, bis er zu einem seit langem nicht mehr benützten Tor kam, das nur mit einer Kette und einem rostigen Vorhängeschloß versperrt war und das er leicht aufdrücken konnte. Nach zehn Minuten war er auf der Isabelia-Autostraße nach Puerto Cabezas.
    Militärflugplatz Puerto Lempira, Honduras
Montag, 22. Juni,
05.15 Uhr CDT (06.15 Uhr EDT)
    Powell und McLanahan hatten aufgetankt und den Gepard wieder in seinem gesicherten Hangar abgestellt. Direkt daneben wurde aus Fertigteilen ein zweiter Hangar aufgebaut - für den Dream Star , sobald sie mit ihm zurückkamen. Vor dem Weiterflug nach Traumland in Nevada - über Houston - sollte er hier gründlich inspiziert werden.
    Nach wie vor war der Gepard gefechtsbereit ausgerüstet.
    »Die Russen haben einen Weg gefunden, externe Zusatztanks unter den Dream Star zu hängen«, sagte Powell. »Da sollten wir das doch auch fertigbringen. Mit Außenzusatztanks könnte ich ihn sicher nonstop nach Traumland fliegen.«
    »Sicher. Aber es wäre trotzdem zu riskant. Erstens mal sagen Sie ja selbst, daß Sie für den Flug an die äußerste Grenze Ihres fliegerischen Könnens gehen müßten. Schließlich ist es auch immerhin fast zwei Jahre her, daß Sie zuletzt im Dream Star saßen, J.C. Die Russen haben sich vermutlich gar nicht erst die Mühe gemacht, ihn mit den Außenzusatztanks zu testen. Sie haben sie einfach hingeklebt und gehofft, daß es gutgehen wird.
    Ich weiß ja nicht, wie Sie denken, aber ich würde schon lieber ein paar Zwischenlandungen einlegen, als mich auf diese Zusatztanks zu verlassen.«
    »Gewiß. An sich bin ich ja auch nicht grade wild darauf, das Ding über ganz Mittelamerika nach Nevada zu fliegen. Vier Stunden ohne Unterbrechung an ANTARES zu hängen - da kriege ich Kopfschmerzen, allein, wenn ich daran denke.«
    »Nicht die beste Zeit für Kopfschmerzen«, sagte McLanahan.
    »Die Maschine soll heute noch raus.«
    »Na, warum fliegen Sie sie dann nicht selbst? Immerhin haben Sie zumindest Simulatorpraxis. Wahrscheinlich wären Sie besser als ich. Ich könnte Ihnen ja mit dem Gepard Gesellschaft leisten.«
    »Das wäre eine Möglichkeit, ja. Aber Sie wissen auch, was

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