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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Informationen direkt, und nicht nur in visueller Form als Wörter, Zahlen und Symbole, die er tatsächlich sehen konnte, sondern, um eine Überlastung des Gesichtssinnes zu vermeiden, als Sinneseindrücke, die auch mit anderen Sinnesorganen aufzunehmen waren. Er konnte die Schubkraft der Triebwerke so klar und deutlich wie eingeatmete Luft in seinen Lungen erkennen oder als Kraft in seinem Arm spüren. Er wußte in einem einzigen Moment, daß beide Triebwerke vollen militärischen Schub hatten.
    Auf ein Gedanken-Kommando hin regulierte ein Computer, der für den Treibstoff-Fluß zuständig war, jedes Triebwerk, um den Höhendruck und die Außentemperatur, welche zusätzlich einige hundert Pfund Schub brachten, auszugleichen. Anschließend wurde automatisch alle sechs Sekunden die Treibstoffzufuhr kontrolliert und nachreguliert, als Dream Star nun seinen eigentlichen Testflug begann, der so leicht vonstatten ging und so unbewußt, als ob man auf dem Fahrrad saß oder sich im Auto auf einer Strecke befand, die man täglich fuhr und auswendig kannte.
    Ken James schaltete kurz das Suchradar ein, das seine Daten auf übliche Weise auf dem Bildschirm zeigte. Keinerlei Hindernisse oder Ziele innerhalb der nächsten dreißig Meilen.
    Schnelle Kontrolle der VHF- und UHF-Frequenzen. Nichts, keine Notrufe, keine Luftverkehrswarnungen, kein Abbruchruf vom Tower. Ebenso schneller Check der Hydraulik. Alles normal. Elektrik. Ein Generator des linken Triebwerks tief eine Spur zu heiß. Auf eine gedankliche Anregung hin maß ein digitaler Flugdatenrecorder die Zeit, Status und Anzeigen des linken Generators für das Bodenpersonal, das nach dem Flug dieses Vorkommnis genau analysieren konnte.
    Die Kontrolle der Sekundärsysteme einschließlich des Eingangs des Flugdatenschreibers hatte weniger Zeit beansprucht, als J.C. brauchte, den Griff um seinen Gasquadranten zu verstärken.
    Jetzt kommandierte Ken James das Lösen der Bremsen...
    J.C. sah, wie der Dream Star buchstäblich vorwärtsschoß.
    »Na also los«, sagte er.
    McLanahan faßte die stählernen Handgriffe neben der Instrumententafel im hinteren Cockpit. Ohne Knüppel, Gashebel oder Pedale konnte man dort hinten beim Start wenig tun, außer die Instrumente beobachten und sich festhalten. Er sah auf den großen, gelbschwarz bemalten Handgriff zwischen seinen Beinen unterhalb der Mitte der Instrumententafel - es war der Schleudersitzhebel - und maß in Gedanken die Entfernung zu ihm...
    Der Dream Star schoß vorwärts. Ken James veranlaßte beide Triebwerke, bis auf Max-Nachbrenner zu steigern, was seinen Schub auf gut über hundertdreißig Tonnen steigerte. Fast genau im selben Moment befahl er außerdem das Einschalten des Flugmodus Auto-Alpha. Über jeder Triebwerksturbine öffneten sich Schlitze und leiteten je ein Drittel der Schubkraft diagonal aufwärts. Die rückwärtigen Landeleitwerke wurden auf niedrigste Position gestellt, so daß der volle Vorderschub wirksam werden konnte. Der Dream Star war jetzt eine Rakete, die mit fast sieben Kilometer pro Minute vorwärtsschoß und am Ende der zwei Meilen langen, getarnten Rollbahn bereits 8000 Fuß Höhe erreicht hatte.
    J.C. Powell konnte sein Versprechen, nicht hinter dem Dream Star zurückzubleiben, genau fünf Sekunden halten.
    Sobald sie zugleich auf Max-Nachbrenner gingen, schoß der Dream Star auch schon vorbei und war im nächsten Moment weit vorne nur noch ein kleiner Punkt... und dann ganz verschwunden.
    J.C. zerquetschte einen Fluch zwischen den Zähnen. »Na, komm, Junge.« Aber sie hatten nicht den Hauch einer Chance.
    Der Dream Star war eine Klasse für sich. Alles automatisch, während sie hier immerhin noch handkontrollierte Funktionen hatten, die von Reaktionszeiten abhängig waren und nicht von Elektronik. Als der Dream Star vor ihm zu verschwinden begann, war Powells erste Reaktion, den Knüppel zurückzureißen, um sich anzuhängen. Aber der Gepard war noch nicht auf entsprechender Geschwindigkeit, daß er auf Knüppelzug mit Geschwindigkeit reagieren konnte.
    »Kommando überzogen«, meldete sich auch schon die Computerstimme. Die Nase ging runter, und es begann zu rütteln.
    » Defektwarnung.«
    »Verdammt, es war zuviel«, murmelte J.C. und ließ die Nase noch einige Fuß fallen, bis die Geschwindigkeit wieder zu steigen begann. »Soviel in Kürze als Startbericht.« Er wartete noch eine Weile, bis er mehr Geschwindigkeit hatte - 180 Knoten - und zog dann leicht den Knüppel an. Der Gepard verließ

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