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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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raus? Lassen Sie ihn doch ablösen, damit er endlich mal einen Blick auf die Megafestung werfen kann. Ich weiß doch, daß er auf die mindestens ebenso scharf ist.«
    »Eben«, sagte Briggs, ging zu seinem Wagen und dachte: Er hat verdammt recht. Jacinto hatte tatsächlich jahrelang den Wunsch geäußert, die Megafestung Plus und den Dream Star mal ansehen zu dürfen. Und jetzt steht der Riesenbomber keine dreihundert Meter entfernt vor ihm, und er bleibt in seinem Fahrzeug sitzen und späht höchstens durch die kleinen Fensterchen heraus, statt auszusteigen und ihn sich richtig anzuschauen. Wieso? Ganz abgesehen davon wußte jeder, was für ein Quecksilber Jacinto war. Länger als ein paar Minuten am selben Fleck hielt er es nie aus.
    Und in diesem Augenblick sah Briggs den blauen Lastwagen neben Hangar Fünf, und daß das Tor offen war und ein Raketen-Ladeanhänger neben dem Dream Star stand. Orangefarbene Kegelhüte waren vor dem Tor im Halbkreis aufgebaut. Das Bodenpersonal entlud bereits die Waffen für den Dream Star . Vier Stunden zu früh...
    Er griff sich sein Walkie-Talkie vom Gürtel. »Roter Mann, hier Hotel.«
    »Kommen, Hotel.«
    »Status-Check aller Foxtrott-Posten.«
    »Letzter Status-Check ist vor fünf Minuten erfolgt. Keine besonderen Vorkommnisse. Zuletzt hat Roger Null-Eins vor wenigen Minuten alles o. k. gemeldet.«
    »Verstanden. Ende. Rover Neun, hier Hotel. Melden Sie sich bei Fünf Foxtrott zur Ablösung. Er möchte sich das Monster mal aus der Nähe anschauen. Fünf Foxtrott, haben Sie mitgehört?«
    Lowjew alias Airman Crowe zog in Panik fast den Abzug seiner M-16 durch, als er sein Rufsignal horte. Seine Kehle war strohtrocken. Er wagte nicht zu sprechen. Es würde zu nichts führen.
    Sollte er einfach aus dem Wagen springen? Winken? Irgend etwas tun?
    Briggs starrte den Patrouillenwagen vor Hangar Fünf an. Jacinto benahm sich wirklich seltsam. Normalerweise müßte er doch vor Freude an die Decke springen bei dem Angebot, ein Flugzeug anschauen zu dürfen, ganz gleich ob eine alte Piper Cub oder das hyperschnelle Raumflugzeug. Schon merkwürdig.
    Nun ja. Jetzt hatte er die Chance ohnehin verpaßt.
    »Hallo Rover Neun«, sagte er. »bleiben Sie bei Ihrem Auftrag.
    Hallo Fünf Foxtrott, tut mir leid, vielleicht ein anderes Mal.«
    Lowjew wagte den Mikroknopf immer noch nicht zu berühren.
    Er drehte sich um und sah den KGB-Veteranen Gekky Orlow alias Sergeant Howard im Hangar stehen. Seine M-16 war nicht zu sehen. Er wußte, daß Orlow einen Ohrknopf trug, mit dem er den Funksprechverkehr mithören konnte. Orlow beobachtete ihn scharf und versuchte ihn zu beruhigen. Orlow merkte, daß Lowjew kurz vor dem Durchdrehen war. Mikro nicht einschalten, Junge, stumm bleiben, nicht melden...
    Keine Antwort. Komisch.
    Einer vom Bodenpersonal schleppte eine große Leuchtgasflasche zum Träger am linken Triebwerk, ein paar Helfer versammelten sich als Sicherheitsposten beim Anwerfen der Triebwerke. Briggs schloß die Fenster seines Wagens, weil der Lärm der Generatoren zu laut wurde, ließ den Motor an und fuhr zum Sicherheits-Checkpoint, um das Anrollen und den Start zu beobachten.
    Als dann das dumpfe Aufheulen des Triebwerks vier den frühen Morgen durchschnitt, trat er kurz vor dem Checkpoint auf die Bremse. Er war ungefähr vierhundert Meter von Hangar Fünf entfernt. Noch immer kein Lebenszeichen von Jacinto. Er griff sich das Mikro. »Fünf Foxtrott, hier Hotel. Hören Sie?«
    Keine Antwort.
    »Fünf Foxtrott, hier Hotel. Kommen.«
    Auch wenn eine Antwort gekommen wäre, hätte Briggs sie gar nicht hören können, so ohrenbetäubend brüllten alle acht sich nun in Gang setzenden Triebwerke des massigen B-52-Bombers auf. Die Besatzung absolvierte die Vors tar t-Gerätechecks. Die Rollichter mit ihren 3000 Watt am vorderen Laufwerk blendeten ihn grell. Sie zeigten an, daß das Angriffsradar der B-52 eingeschaltet war. Briggs stand in genauer Linie vor dem Bomber und fuhr aus dem Weg.
    Die Vorstart-Checks liefen ganz ruhig ab. Während Hal Briggs weiter versuchte, Kontakt mit Fünf Foxtrott aufzunehmen, lief der Chef des Bodenpersonals mit zwei Leuchtlaternen nach vorne und winkte einem der Helfer zu, die Bremsklötze von der B-52 zu entfernen.
    Briggs überlegte, ob er zu dem Posten fahren sollte, aber dazu war es jetzt zu spät. Der Bodenchef winkte seine Laternensignale in die Luft, um Ormack und Khan im Cockpit anzuzeigen, daß sie anrollen konnten. Die Triebwerke heulten donnernd auf, und

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