antares
zitiert. Es sah wie eine optische Täuschung aus. Einundzwanzig Tonnen schwere Dinger, kerzengerade wegstehend. Als wir sie mit fünfzig Tonnen Treibstoff füllten, sackten sie nicht weniger als zwei volle Inches herunter. Wir brauchten uns nur auf die Zehenspitzen zu stellen, um in die Turbinen hineinsehen zu können, Jetzt stehen sie so hoch, daß man eine Leiter braucht. Und die Startstrecke konnte um dreißig Prozent verringert werden. Die Kiste hebt ab wie nichts, sobald sie die Startgeschwindigkeit hat.
Wirklich.«
Er fuhr mit seiner Schlußinspektion fort und erläuterte dabei die weiteren Verbesserungs-Veränderungen des Riesenbombers.
Hal Briggs sagte; »General, man könnte fast glauben, Sie sind ein frischgebackener Leutnant vor dem Jungfernflug.«
»Ich muß auch wirklich zugeben«, sagte Ormack, »das Ding verursacht mir jedesmal, wenn ich es nur anschaue, eine Gänsehaut. Ich hab' es zerfetzt, abgeschmiert, abgeschossen, zersägt und wieder zusammengesetzt gesehen. Und jetzt sieht es besser aus als je zuvor. Ein wahrhaftiger Phönix, dieser Vogel.«
Sie gingen nach hinten zur Bombenwanne und warfen einen Blick ins Innere, wo ein Sortiment Gleitraketen und lasergelenkter »intelligenter« Bomben lag.
»Wenn der Flug erfolgreich verläuft«, sagte General Elliott, »könnte dies der Anfang einer neuen Ära für den Bomber B-5" sein. Selbst angesichts der hundert Excalibur B-1 und dem ersten Stealth-Bombergeschwader B-2 Panther könnten die Fähigkeiten der Megafestung Plus die Entmottung und Reaktivierung sämtlicher G-Modelle der B-52, die letztes Jahr aussortiert wurden, bedeuten. Zusammen mit den Kampfbombern könnten einige Geschwader von ihnen fliegen, als Pfadfinder und Breschenschläger, um dann zurückzukehren und als Reserven für andere Langstreckeneinsätze in Bereitschaft gehalten zu werden. Das ist ein ganz neues Konzept - bewaffnete fliegende Schlachtschiffe als Geleitschutz für strategische Bomber.«
Hal Briggs hörte ihm zu, aber seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Er sah zu den Posten, die am Flugfeld standen. Alles schien ganz normal zu sein, und doch war da irgend etwas...
Zuerst verwarf er diesen Gedanken. Alle sechs hochgesicherten Hangars waren ordnungsgemäß mit Posten besetzt. Sechs V-100-Kommandowagen, ganz nach Vorschrift. Er konnte auch sämtliche Wachtposten ausmachen. Ein paar beobachteten die Versammlung rund um die B-52, einige andere saßen in ihren Fahrzeugen. Ein Patrouillenwagen M-113 kam langsam herangefahren, ein paar seiner Insassen reckten die Hälse heraus, um sich das hinausrollen der Megafestung zu betrachten. Sie hatten das 20mm-MG abgenommen, damit sie zu zweit herauslugen konnten. Dafür mußte er den Brüdern wohl auf die Zehen treten. Aber ansonsten gab es nichts Ungewöhnliches zu sehen.
Also woher dann dieses irritierende Gefühl...?
»Hal?« McLanahan war neben ihn getreten und folgte seinem Blick. »Ist was?«
Ormack, Elliott, Khan und Wendelstat waren inzwischen zum Heck weitergegangen. Sie waren allein.
»Nein, nein... nichts. Ich muß nur den Brüdern da drüben einheizen, die ihre Kragen aus dem Turm strecken.« Er blickte ihm nach. »Wohin, Colonel?«
»Nur rüber auf die andere Seite. Guten Logenplatz sichern, bevor das Feuerwerk: losgeht. Ich wollte grade fragen, ob...«
Aber Briggs hörte schon nicht mehr zu. Er starrte wie fixiert zum Hangar Fünf, wo Sergeant Rey Jacinto auf Posten war. Er saß nach wie vor in seinem Fahrzeug, Türen zu. Schlafen konnte er wohl nicht. Dazu war Jacinto viel zu zuverlässig. Außerdem konnte er ja sehen, wie er sich im Fahrzeug bewegte...
»Was ist, Hal? Fahren Sie mich rüber?«
... aber Jacinto war doch ein High-Tech-Freak! Er wußte alles, was man nur wissen konnte - wissen durfte - über die B-52 Megafestung Plus. Und über den Dream Star XF-34A. Er würde alles hergeben, um nur mal einen Blick aus der Nähe auf einen der beiden Vögel werfen zu können!
»Er hat den Old Dog noch nie gesehen«, murmelte Briggs.
»Was?«
»Einer meiner Leute. Jacinto...«
»Rey? Ja, sympathischer Bursche. Sie verweigern ihm doch regelmäßig seine Bitte, sich den Dream Star anschauen zu dürfen, nicht? Also, ehe er eingemottet wird, sollten Sie ihn doch mal lassen. Hat er jetzt Dienst?«
»Am Hangar Fünf.«
McLanahan blinzelte ins Halbdunkel zum Dream Star -Hangar hinüber. »Seh' ihn gar nicht.«
»Er sitzt im Fahrzeug.«
McLanahan brummte überrascht. »Und späht durch die kleinen Fensterchen
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