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Anthologie - Das Lotterbett

Anthologie - Das Lotterbett

Titel: Anthologie - Das Lotterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich möchte gern einen Grabstein haben, der wie ein Pint aussieht, und darauf müßte stehen: Hier liegt einer, der sich totgefickt hat. Dann würden alle Weiber angelaufen kommen und mir Blumen aufs Grab legen und heulen, weil ich tot bin. ›So einen Pint gibt es nie wieder‹, würden sie sagen.«
    Hand in Hand gingen sie aus dem Schuppen, ohne zu ahnen, daß sie einen Zeugen gehabt hatten. Anton wäre mächtig wütend geworden, wenn er das erfahren hätte.
    Und auch ich war im Glauben, daß mich niemand gesehen hatte. Als ich hinauswackelte, wallten mir rote Nebel vor den Augen, und ich mußte mir den Pint halten. Aber Jansson hatte auf der Lauer gelegen.
    »Was machst du da oben?« fragte er. »Ich werde Anton erzählen, daß du hinter ihm herspionierst. Und deiner Mutter auch. Und jetzt kann ich einfach nicht länger warten.« Er hielt mir seinen Schwengel hin. »Du kannst ihn dir doch wenigstens einmal angucken. In Italien hatte ich ihn einmal in einem Prinzenarsch. Und das ist nicht zu verachten. Dieser Prinz hatte nämlich eine Schwäche für originelle Pints. Er hatte zwanzig Pupenjungs und obendrein noch ‘ne Masse Weiber.«
    Ich rannte wie um mein Leben. Das einzige, woran ich dachte, war Anna. »Komm, Anna, komm, schenk mir doch deine kleine Möse. Das Ziel des Schwanzes ist die Möse.« Alles andere war mir egal.
    Aber ich mußte mehrere Tage lang warten, bevor ich Anna wiedersah. Doch eines Abends holte sie mich ein und legte mir von hinten die Hand auf die Schulter. Sie hatte eine schwere Hand. Ich war außer mir vor Freude, sie wiederzusehen. Es war, als sei sie jahrelang fort gewesen, obwohl ihr Gesicht vertraut war. Wir verdrückten uns unter ein paar Bäume und küßten uns. Ich sog ihr Parfüm ein, drückte ihr das Gesicht in die Halsgrube. Dort war Platz für meinen Mund, und ich tastete nach ihren Brüsten; sie standen prall und fühlten sich hart an. Ich hätte die Finger da hineinkrallen wollen.
    »Anna«, sagte ich, »oh, Anna! Ich kann nicht länger warten.«
    Unter den dichtesten Bäumen im tiefsten Dunkel schlichen wir zum Strand hinunter, um allein zu sein.
    »Du bist noch so jung«, sagte Anna immer wieder, »man darf uns nicht zusammen sehen.«
    »Wo bist du so lange gewesen?« fragte ich eifersüchtig. »Hast du mit andern geschlafen?« Der Gedanke, den Pint eines anderen in ihrer Möse zu wissen, war für mich unerträglich. Ihre Möse gehörte mir. Meine Eifersucht war lachhaft. Ich bildete mir ein, ich würde sterben, wenn ich sie mit einem anderen erwischte, sterben und zugrunde gehen mitsamt Herz, Leber, Nieren und meinem Pint. Ich litt grausame Qualen. Es war ein Gefühl, als stecke man mir ein Messer in den Leib, und ich wand mich in meiner Herzenspein. Nie hätte ich geglaubt, daß dieses Gefühl so furchtbar war. Ich wäre am liebsten für alle sichtbar mit Anna auf der Straße spazierengegangen, damit die Leute, wenn sie uns zusammen sahen, dachten: Aha, jetzt hat er damit angefangen, seinen Schwanz zu benutzen. Bisher, dessen war ich ganz sicher, hatte noch nie jemand darüber nachgedacht, ob ich einen hatte.
    Anna war jedoch unerbittlich. Wir drückten uns im Wald herum und gingen auf getrennten Wegen dorthin. Ich war immer besorgt, daß sie nicht da sein könnte, wenn ich kam, oder daß sie überhaupt nicht kommen könnte. Aber an das, was ich haben wollte, ließ sie mich nicht ran. Statt dessen spielte sie mit meinem Pint, machte alle möglichen Kunststücke damit. Ihre raffinierte Art, ihn zu halten, bewirkte, daß er sofort in Schwung kam. Sie hielt ihn nämlich zwischen zwei Fingern, wie man eine Zigarette hält. Und sie studierte ihn eingehend. Ihre Leidenschaft war faszinierend, und sie bebte wie ein Berg unter einer anschwellen-den Eruption. In ihren eigentümlich kalten, weit offenen Augen sah ich das Spiegelbild meines eigenen Pints, verzerrt, grotesk wie eine Zitze, die genau auf ihren Mund wies, und sie öffnete den Mund, bereit zu schlucken. Und sie bekam alles in den Hals, trank es. Ihr Unterleib wogte, irgend etwas ließ sie rotieren, das sie nicht bremsen konnte. Die Hüften tanzten; man hätte meinen können, die Sehnen rissen und die Kapseln barsten. Ich dachte an ihre Möse, wie sie sich gleich einem roten, lüsternen Mund öffnete, und wimmerte: »Anna… ich will dich haben«, aber sie glitt beiseite. Abweisend schaute sie auf ihren wogenden Leib, als erstaune sie dieses Mysterium selber.
    Nach unseren Spielen waren wir sehr müde. Der Wald warnoch

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