Anthologie - Das Lotterbett
spüren. Sie waren rund und weich, richtige Fickhüften. Bei dem Gedanken, wie es wäre, den Kopf zwischen ihre Schenkel zu legen, wurde mir schwindlig; dann würde sie zudrücken, und ich hätte mein Gesicht in ihrer Möse. Ihre Brüste saßen sehr hoch, sie hatte einen schlanken Hals, aber ihre Lippen waren blutrot und lüstern. Mein Pint wollte raus und das Seine haben, ich war gezwungen, die Hand darüberzulegen.
Ich dachte darüber nach, wie es wäre, wenn ich sie aufs Moos legte. Ihre Hüften erregten mich, und wenn sie sich vorneigte, sah ich ihre Brüste.
»Wir müssen wohl gehen«, sagte ich, um meiner Versuchung zu entkommen. »Für den Fall, daß dein Mann nach Hause kommt.«
»Ja, er ist sehr eifersüchtig. Er bildet sich immer ein, ich treib’ es mit andern. ›Denn alle Weiber sind Huren‹, sagt er, ›und solange sie eine Möse zwischen den Beinen haben, müssen sie auch rumhuren.‹ Er hat mir von einem erzählt, der seine Frau zugenäht hat. Zuerst nahm er einen Nylonfaden, aber aus Angst, daß der nicht hält, nähte er dann mit Doppelzwirn. Er hatte sie auf einem Stuhl festgebunden. Ich glaube, viele Männer würden ihre Frauen am liebsten zunähen. Sie betrachten die Möse nicht als Eigentum der Frau, sondern als ihren Besitz. Sie meinen, daß sie das Recht haben, damit zu tun, was sie wollen. Daß sie nur zu ihrer Befriedigung erschaffen sei. Eine andere Funktion habe sie nicht.«
Sie stand auf und strich sich das Kleid glatt. Dann gingen wir auf getrennten Wegen heim. Ich konnte den Gedanken an sie nicht loswerden, an sie und ihre Möse. Später hörte ich, daß ihr Mann überall nach ihr gefragt hatte.
»Wo steckt Mari?« hatte er gefragt.
Danach sah ich sie eine ganze Woche lang nicht, obwohl ich ständig auf der Lauer lag und hoffte, sie würde rauskommen. Ich stand am Fenster und hielt Ausschau.
»Wonach guckst du denn?« fragte Mutter.
»Er ist scharf auf Maris Votze«, sagte Anton.
Mutter glaubte ihm nicht. Ihr war es stets sehr peinlich, wenn Anton meinen Pint ins Gespräch brachte. Sei wollte mich nicht verlieren. Ich glaube ganz einfach, viele Mütter sind in ihre Söhne verliebt. Am liebsten würden sie mit ihnen schlafen, wahrscheinlich tun das auch viele.
Aber das Verlangen nach einem Inzest wagt man sich nicht einzugestehen. Dazu kommt die Furcht, man hat etwas läuten hören davon, daß die Nachkommen entarten, daß sie Epileptiker, Geistesgestörte und Idioten werden. Aber ich entsinne mich, daß eine alte Missionarin, die lange in Afrika gelebt hatte, erzählte, es gäbe dort alte Männer, die ihren Töchtern Kinder gemacht hatten, und als die Enkelinnen groß geworden waren, machten sie auch ihnen Kinder, und von irgendwelchen Schäden war nichts zu merken, sie waren alle kerngesund. Bei den Tieren fällt man derartige moralische Werturteile nicht, und was unterscheidet den Menschen eigentlich vom Tier? Ist der menschliche Pint etwa anders konstruiert?
Damit will ich nicht sagen, daß ich meine Mutter hätte haben wollen. Obwohl sie hübsch war, war das für mich undenkbar. Aber jetzt war Malla hinter mir her, genau wie sie hinter Anton hergewesen war. Sicherlich trieben die beiden es immer noch zusammen.
Manchmal kam Anton mit schlappem Schwanz zu uns. Verstohlen steckte Mutter die Hand in seinen Schlitz. »Was hast du damit gemacht?« fragte sie mißtrauisch. »Wie schlapp der ist!«
Dann erklärte Anton es damit, daß er gerade in kaltem Wasser gewesen sei oder daß es ihm nicht gut gehe. Aber ich bin überzeugt, daß er ihn in Malla dringehabt hatte. Er gehörte zu der Sorte, die es nicht lassen kann, den Pint bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit in Betrieb zu nehmen. Wenn nicht, hätte er wohl eine Kolik bekommen. Und er war erpicht auf alles Neue. Einmal brachte er ein Paar Lackstiefel an und forderte Mutter auf, sie anzuziehen. Durch die Stiefel wurde er mächtig aufgegeilt, er kroch um sie herum, grunzte und küßte sie.
Beim Essen kam das Gespräch auf Mari. »Ich habe sie schon eine ganze Weile nicht gesehen«, sagte Mutter. »Möglich, daß der Mann sie eingesperrt hat.«
»Sie wird nicht genug gefickt«, sagte Anton. »Das sieht man ihren Augen an. Ich wäre ja erbötig, trau mich aber nicht wegen des Mannes.« Er gab vor zu scherzen, aber ich weiß, daß es sein blutiger Ernst war. Der Gedanke, daß es eine Möse gab, in der er nicht seinen Schwanz gehabt hatte, war ihm unerträglich. Es war für ihn wie eine Herausforderung. Sein Schwanz
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