Anthologie - Das Lotterbett
ich da und wichste und dachte an Annas Möse, und die war zottiger, schwärzer und geiler als die irgendeiner anderen. Sie konnte damit umgehen wiemit einem Werkzeug. Öffnete sie mit den Händen, teilte die roten Lippen, und ich konnte den Pint ohne Mühe hineinstecken. Es war, als stecke man ihn in eine Apfeltorte, sie duftete säuerlich. Ich zwang sie auf den Rücken und knetete meinen Schwanz in sie hinein; sie war Anna mit der großen Möse, und ich konnte sie nicht vergessen.
»Wie schlecht du aussiehst«, sagte Mutter.
»Er hat Votzenkummer«, sagte Anton.
»Das glaub’ ich nicht«, erwiderte Mutter. »Nicht mein Jungchen, nicht mein Engel.«
In diesem Jahr verschwand Lina. Es war etwas in der Schule passiert: Man hatte einen Lehrer dabei überrascht, wie er Lina peitschte. Es nützte ihm nichts, daß er behauptete, sie habe es selber gewollt es sei gemeinsame Sache gewesen. Und es sei das einzige gewesen, was Lina habe glücklich machen können. Der Lehrer wurde entlassen, und Linas Eltern zogen fort, aber die Leute hatten etwas zu reden, besonders die Tugendhaften, die gleichzeitig die Frigiden waren. Die Tugend ist stets frigide, also legten die Tugendhaften ihre erstaunten Unschuldsgesichter an und verdammten aus Leibeskräften. Und ich hatte Angst. Ich fürchtete lange, Lina könne verraten, was wir beide getrieben hatten. Sobald ich einen Polizisten sah, verdrückte ich mich. Ich bildete mir ein, alle sähen mich an. Natürlich war ich sehr selbstbezogen. Nachts konnte ich nicht schlafen, ich dachte an Linas Haut, die von Blut erblüht war, und ich dachte an Anna.
Die Jugend ist eine schwere Zeit. Mir war, als wüchse mein Pint über mich hinaus, ich konnte ihn nicht steuern, er machte mit mir, was er wollte, ich war nur sein Anhängsel. Mitten in der Nacht brachte er sich durch die Bettwärme in Erinnerung; dann mußte ich aufstehen und ihn abkühlen. Er war wie ein lasterhaftes Ungeheuer, war blaurot und geschwollen, mein ganzes Blut befand sich in ihm, und meine Wangen waren blaß. Ich sah aus wie ein Gespenst.
Es gab eine Familie, die uns manchmal besuchte. Sie hießen Fällman. Mutter war sehr entzückt von Herrn Fällman, er sei ein netter Kerl; das sagte sie, weil er abwusch und saubermachte. Seine Frau band ihm ein Schürzchen vor, und dann stellte er sich hin und wusch das Geschirr.
»Und mach es auch ordentlich«, sagte sie, »sonst…«
Diese Drohung konnte Fällman nicht erzürnen, er hörte es sogar gern. Einmal, erzählte Mutter, sei sie unangemeldet dort hingegangen und habe die Tür geöffnet, und da habe sie gesehen, wie Fällman auf dem Fußboden vor seiner Frau gekrochen sei. Die Leute behaupteten, sie reite auf seinem Rücken, halte Zügel in der Hand, und los gehe es im Galopp. Er war sehr neugierig und sicherlich ein Pantoffelheld, fuhr aber nicht schlecht dabei. Ihm hätte das Gegenteil mißfallen. Er reizte sie absichtlich, damit sie auf ihn losging und ihn Dummkopf und Idiot beschimpfte.
Er machte alles falsch, um ihren Zorn genießen zu können. Sie waren sehr glücklich.
Ich war ein junger Mann geworden, achtzehn Jahre alt, war über Anton hinausgewachsen. Und ich war in einen Lebensabschnitt gekommen, wo ich am liebsten allein war. Ich kümmerte mich den Teufel um die Welt und wie es da zuging; das einzige, wofür ich mich interessierte, war mein Pint. Immer noch war es ein mösenloser Pint, und das war das Problem. Ich ging im Wald spazieren, und auch Mari ging dort. In all den Jahren hatte ich nicht oft mit ihr gesprochen, jetzt winkte sie mich heran.
»Gehst du ganz allein spazieren?« fragte ich.
»Ja, mein Mann ist verreist. Es ist schön hier«, fügte sie hinzu. »Ich gehe immer bis zur Lichtung und gucke mir die Pferde auf der Weide an. Es sind ein Hengst und eine Stute.«
»Guckst du ihnen zu, wenn sie es machen?« fragte ich ein wenig verwundert.
»Ja, ich hab’ wohl eine schmutzige Fantasie.« Sie sagte es, ohne sich zu schämen. »Hast du denn niemals zugeguckt und deinen Spaß daran gehabt?«
»Doch«, sagte ich.
»Komm, wir setzen uns«, sagte sie und ergriff meine Hand. »Hast du kein Mädchen, mit dem du es machst?«
»Nein«, gestand ich fast beschämt. Natürlich hätte ich sagen sollen, ich hätte Hunderte von Mädchen, aber irgendwie fiel es mir nicht ein, und jetzt war es zu spät.
»Du bist lieb«, sagte sie. Und sie sagte es so, daß man nicht wußte, was sie meinte. Dann rückte sie ganz dicht an mich heran, ich konnte ihre Hüften
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