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Anthologie - Das Lotterbett

Anthologie - Das Lotterbett

Titel: Anthologie - Das Lotterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
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brachte alles fertig. Im übrigen war er noch immer schwarz. Mutter konnte nicht begreifen, was damit los war, aber sie war völlig verknallt in das Ding und kam nie auf den Gedanken, daß er ihr was vormachte. Und sie glaubte ihm die Behauptung, daß er jetzt doppelt so geil sei wie früher. Manchmal holte er ihn raus, um ihn zu bewundern. »An einem weißen Pint ist doch nichts Besonderes«, sagte er. »So ein Ding sieht aus wie ein kümmerlicher Kartoffelkeim. Außerdem werden weiße Schwänze viel schneller schlapp als schwarze. Nichts kommt gegen einen schwarzen Ständer an.«
    Mutter traute Malla nicht recht über den Weg. Sie nahm es ihr nicht ab, daß sie ständig nur Zucker und Sahne borgen wollte. Aber mir war klar, daß sie die beiden noch nicht ertappt hatte. Sie suchten sich ihr Liebeslager mit größter Umsicht aus. Manchmal freilich versuchte Anton Mutter einzureden, daß Liebe zu dritt eine feine Sache sei und er gegen eine Kostprobe nichts einzuwenden habe. Während er die eine vögle, könne die andere ja zugucken. Aber Mutter konnte sich nicht so recht dafür erwärmen. Sie wollte seinen Pint mit keiner teilen – vielleicht glaubte sie, daß der Genuß dann geschmälert sei.
    Ich streifte umher und suchte nach Mari. Jetzt war sie es, an die ich nachts dachte. Ich hätte nichts dagegen gehabt, ihrem Mann Hörner aufzusetzen. Er war ein unsympathischer Kerl, groß und grob und mit unguten Augen. Ich konnte es nicht fassen, daß Mari ihn geheiratet hatte. Und mindestens fünfzehn Jahre älter war er auch, so sah er wenigstens aus. Er war wie ein Wachhund und ließ sie nie aus den Augen. Selbst mit Jansson hatte er sich angebiedert, damit er für ihn spioniere. Und Jansson war zu jeder Gemeinheit fähig. Der Mangel an Knabenschwänzen war ihm zu Kopf gestiegen, ständig war er verbittert und mißgünstig. Die kleinen Jungen besuchten ihn nicht länger, weshalb, weiß ich nicht. Jedenfalls war Jansson bei ihnen nicht mehr »in«. Vielleicht deshalb, weil sein Schwanz einem Hechtkopf glich. Es sah unnatürlich aus, und sie bekamen Angst.
    Aber Janssons Gefühle waren unverändert. Er konnte seinen Pint nicht anders machen, er war, wie er war. In seiner Verbitterung klatschte er über alles und alle, und Mari mochte er nicht leiden.
    Für mich war es schwer, sie so nahe und doch so weit fort zu wissen. Ich hatte schon jede Hoffnung verloren, sie je wieder allein zu treffen, als ich sie plötzlich im Wald aus einem Bach steigen sah. Dieser Bach war zum Baden nicht sonderlich geeignet, er war ein wenig sumpfig, und niemand badete dort, doch Mari tat es, und sie kam nackt aus dem Wasser. Sie sah mich nicht, war auch überhaupt nicht scheu; allein mit sich und ihrem Körper, kam sie splitternackt ans Ufer. Sie schien Freude daran zu haben, ihren Körper zu sehen, sie betrachtete sich mit Wohlbehagen, wanderte umher, wie um beschaut zu werden, so als glaube – oder hoffe – sie, daß die Bäume Augen hätten. Ihr Hinterteil war rund, als sei es in einer Schale geformt worden. Die Warzenhöfe ihrer Brüste waren rot, die Möse war schwarz von langem, krausem Haar. Sofort spürte ich es in meinem Pint, er gebärdete sich wie irre, und ich wünschte, ich hätte einen Bindfaden bei mir, um ihn festzubinden. Ich mußte mich der Länge nach hinwerfen, um ihn ins Gras zu bohren.
    Mari schlenderte am Bachufer entlang, die Sonne schimmerte auf ihrer Haut. Sie nahm ihre Brüste in die Hände und beäugte sie zufrieden. Dann steckte sie die Finger in die Möse, wie um nachzufühlen, ob sie noch an ihrem Platz sei. Sie drückte den Unterleib vor und untersuchte alles genau. Innen war sie glatt und rosa, ich konnte das deutlich von meinem Platz aus sehen. Was es auf der Welt gab, war ihr offensichtlich gleichgültig, Berge, Bäume, Seen und Häuser bedeuteten ihr nichts, nur ihre eigene, seltsame Möse.
    Ich mußte die Stellung ändern, denn mein Pimmel war drauf und dran, im Boden steckenzubleiben. Und ich hoffte, sie würde gehen. Denn wenn ihr Mann kam und mir den Schädel einschlug! Ich wollte nicht während des Beischlafs erschlagen werden. Ich konnte hören, was Anton sagen würde: »Tja, jetzt nutzt ihm sein Schwengel nichts mehr. Fürs Vaterland kann man sterben, ja, das ist nicht mehr als recht, aber einer Möse wegen will schließlich niemand sterben. Dafür möchte man leben!«
    Mein Vorsatz, mich nicht vom Fleck zu rühren, war gut, doch das, was der Schwanz will, will man ja auch selber. Ich war ihm

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