Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
Vom Netzwerk:
– Maschine gerät außer Kontrolle – 14‹. Von der Pelican aus beobachtete man, daß das Flugzeug eine Spirale um die Kanaka-Säule drehte und dann von ihr verschluckt wurde. Ein Absturz wurde nicht beobachtet.
    Selbstverständlich wurde der Pilot, Leutnant .. mmmh, ja – Leutnant Mattson, posthum ausgezeichnet. Ja, das hier ist sicher wichtig für unsere Angelegenheit; aus dem Logbuch der Pelican: ›1709 – Wrackteile geborgen und als Teile der VJ-14 identifiziert. Genaue Beschreibung siehe Sonderbericht.‹ Damit brauchen wir uns nicht abgeben. Tatsache ist, sie fanden die Bruchstücke vier Meilen von der Wahini-Säule entfernt, und zwar auf der Seite, die der Tanaka-Säule abgewandt ist. Die Sache ist klar, Ihr Plan könnte also gelingen.Zweifelhaft jedoch, ob Sie es überleben werden.«
    »Ich werde es versuchen«, versicherte Eisenberg.
    »Mmmm, nun ja. Aber ich wollte eigentlich vorschlagen, vorher ein Testobjekt loszuschicken, etwa eine Kiste Eier in einem wasserdichten Faß.«
    Die Sprechanlage summte. Kapitän Blake beugte sich über das Mikrofon. »Ja?«
    »Acht Uhr, Kapitän.«
    Blake erhob sich. »Ich danke Ihnen, meine Herren. Über die Einzelheiten können wir uns morgen unterhalten.«
    Über dem Heck der Mahan baumelte ein großes Boot. Es war durch ein kräftiges Seil, aus Bast geflochten, mit einer Winde auf dem Schiff verbunden worden; an dem Seil hatte man ein Telefonkabel befestigt, das auf dem Schädel eines Funkers in einem Kopfhörer endete. Der Mann saß im Vorderteil des Boots; neben ihm lagen ein Paar Signalflaggen und ein Fernglas; sein Hemd war geöffnet, so daß man den Umschlag eines Exemplars von Grausige Geschichten sehen konnte, das er als Vorsichtsmaßnahme gegen Langeweile an Bord geschmuggelt hatte.
    Ebenfalls schon im Boot befanden sich der Steuermann, der Maschinist, der Bootsmann, sowie Graves und Eisenberg, außerdem ein Behälter mit Trinkwasser, zwei Kanister Benzin – und ein Faß. Es enthielt nicht nur eine Kiste vorsichtig verpackter Eier, sondern auch eine Anlage für Rauchsignale, die auf dreierlei Weise aktiviert werden konnte; durch ein Uhrwerk war die Auslösung für acht Uhr, neun und zehn Uhr gesichert; ferner konnte die Anlage durch ein Funksignal vom Schiff aus aktiviert werden; außerdem sollte sie bei Kontakt mit Salzwasser losgehen. Der Torpedoschütze, der die Anlage konstruiert hatte, war zuversichtlich, daß wenigstens einer dieser Auslöser funktionieren würde und man somit das Faß wiederfinden könne. Gegenwärtig war er dabei, eine gleichartige Anlage in die Tauchkugel zu montieren.
    Der Bootsmann gab der Brücke ein Fertigzeichen. Ein Megaphon brüllte: »Vorsichtig ausschwenken und zu Wasser lassen!« Als das Manöver beendet war, leg te das Boot langsam ab und trieb in Richtung der Kana ka-Säule, die drei Meilen entfernt war.
    Bald erhob sich die Kanaka-Säule über ihnen, noch immer eine Meile entfernt, aber mächtig und beeindruckend. DieHöhe, in der die Säule in der Wolke verschwand, war aus dieser Perspektive geradezu unfaßbar und schwindelerregend. Ihre Farbe war eine scheußliche Mischung aus Purpur und Schwarz, eher poliertem Stahl als Wasser gleichend.
    »Versuchen Sie es mit dem Motor, Steuermann!«
    »Aye, aye, Sir!« Der Motor hustete und begann zu tuckern; die Schraube drehte sich, das Boot schoß vorwärts.
    »Wir sind gleich in der kritischen Zone, Sir!«
    »Stoppen Sie!«.Der Blick des Bootsmanns fiel auf seine Passagiere. »Was ist los, Mr. Eisenberg? Kalte Füße?«
    »Nein, verdammt, die Seekrankheit. Ich kann Boote nicht ertragen.«
    »Das ist dumm für Sie. Ich sehe sofort nach, ob sich bei dem Proviant Tabletten befinden.«
    »Danke, aber diehelfen mir nicht. Lassen Sie nur, ich halte schon durch!«
    Der Bootsmann zuckte die Schultern und ließ seinen Blick über die bedrohlichen Ausmaße der Kanaka-Säule wandern. Er stieß einen leisen Pfiff aus; das hatte er während der letzten Minuten jedesmal getan, wenn er die Säule angesehen hatte. Eisenberg, dem dieser Ton auf die Nerven ging, hätte ihn dafür totschlagen können.
    »Mann! Sie beabsichtigen wirklich, in dem Ding hochzusteigen, Mr. Eisenberg?«
    »Ich bin fest entschlossen!«
    Eisenberg hatte in einem Ton geantwortet, der den Bootsmann zusammenschrecken ließ; der Mann lachte verlegen und fügte hinzu: »Naja, wenn Sie mich fra gen: Da oben werden Sie sich bestimmt schlechter fühlen als in diesem Boot.«
    Seine Bemerkung wurde nicht eben gut aufgenommen;

Weitere Kostenlose Bücher