Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen (German Edition)
gesüßt wurden. Allerdings stammen diese Kompensationswerte aus Kurzzeitstudien.« Die Untersuchung wurde offenkundig von einem Aspartam-Hersteller finanziert. Anderson et al. (2012) ist eine bessere Studie, allerdings auch nicht frei von Interessenkonflikten (Unterstützung des Autors durch Lebensmittelfirmen); sie kommt zu dem Schluss: »… es gibt keine Beweise für die These, Süßstoffe seien der Grund für Gewichtszunahme bei Erwachsenen. Auch liegen keine Beweise dafür vor, dass sie eine Rolle bei der Gewichtskontrolle spielen würden.« Der letzte Satz ist der einzige, der für mich von Interesse ist, da es hier um einen Beweis »gegen das eigene Interesse« geht. Wenn es positive Auswirkungen im Sinne dieses Satzes gäbe, dann wären sie dem Leser mitgeteilt worden. Mit anderen Worten: Wir setzen uns im Jahr 2012 den Nebenwirkungen dieser kalorienfreien Süßstoffe aus ohne jeglichen Beweis dafür, dass sie überhaupt im versprochenen Sinn wirksam sind!
Mithridatisation und Hormesis: Bei Plinius: Kaiser (2003), Rattan (2008), Calabrese und Baldwin (2002, 2003a, 2003b). Allerdings lassen sie das Konvexitätsargument aus beziehungsweise sehen die Normabweichung nicht – Hormesis könnte einfach die Wiederherstellung der Normalität sein.
Fasten und Hormesis: Martin et al. (2006). Krebstherapie und Fasten: Longo et al. (2008), Safdie et al. (2009), Raffaghello et al. (2010); über Hefe und Langlebigkeit unter Einschränkung Fabrizio et al. (2001); über SIRT1, Longo und Kennedy (2006), Michán et al. (2010); Übersicht über die Arbeiten bei Blagosklonny et al. (2010).
Definition von Hormesis: Mattson (2008) mit einer lokalen Definition, Danchin et al. (2011) mit komplexerem, systembezogenem Ansatz.
Altern, Langlebigkeit und Hormesis: Sehr umfangreiche Forschungsliteratur: Radak et al. (2005), Rattan (2008), Cypser und Johnson (2002) zum C-elegans; Gems und Partridge (2008), Hayflick (2001), Masoro (1998), Parsons (2000); zu Entzündung und Alzheimer Finch et al. (2001).
Knochendichte und Belastung: Dook et al. (1997) für Frauen, Andreoli et al. (2001) generell für Athleten; Scott et al. (2008) allgemein zu körperlichem Training. Alterungsprozess bei Frauen: Solomon (1979), Rautava et al. (2007); Conroy et al. (1993) für junge Frauen.
Knochendichte und Radfahren: Nichols et al. (2003), Barry et al. (2008) .
Knochendichte und Gewichtheben im Stil der olympischen Disziplin: Einige Untersuchungen zum Thema »Gewichtheben« verwechseln das Widerstandstraining an Fitnessmaschinen mit naturalistischem Gewichtheben, bei dem das Knochengerüst beansprucht wird. Conroy et al. (1993) ist eine ökologisch robustere Studie, da hier das Gewicht im Mittelpunkt steht.
Schilddrüse: Earle (1975).
Cholesterin: Nicht naiver Blick: Scanu und Edelstein (2008).
Lewontin und Lebenserwartung: Lewontin (1993). Mir kam der Gedanke, Lewontins Schätzung könne möglicherweise ungenau sein, und ich wurde auf die CDC-Daten in irgendeinem Artikel im Web hingewiesen, an den ich mich allerdings nicht mehr erinnern kann.
Im Freien, ohne sportliche Aktivität: Rose et al. (2008) . Ein größerer Anteil an im Freien verbrachter Zeit – nicht sportliche Aktivität als solche – wurde in Verbindung gebracht mit zurückgehender Kurzsichtigkeit und einer eher weitsichtigen durchschnittlichen Refraktion, nach der Anpassung an durch Naharbeit induzierte, parentale Myopie und Ethnizität.
»Neurogeschwafel«, »Hirnporno«-Studien: Weisberg (2008), McCabe (2008), außerdem der Bericht von der U. K. Royal Society »Neuroscience and the Law« (Die Neurowissenschaften und das Gesetz). Der Schriftsteller Jonah Lehrer arbeitete recht wirkungsvoll mit Hirnpornos, er fabulierte unter Zuhilfenahme einiger lose verknüpfter Gehirngeschichten eine Erzählung zusammen und reizte die narrative Verzerrung so lange bis an die Grenze des Möglichen aus, bis ihm nachgewiesen wurde, dass sowohl sein Konstrukt als auch seine Belegdaten freie Erfindung waren.
Der Druck auf Zahnärzte, Erlöse zu erwirtschaften: Sydney P. Freedberg, 2012, » Dental Abuse Seen Driven by Private Equity Investments « (Zahnmedizinische Überbehandlung offenbar durch Private-Equity-Investments motiviert) Bloomberg News (17. Mai 2012).
Signifikanz: Leute aus den Sozialwissenschaften sollten einfach so wenig mit Statistiken hantieren dürfen wie ein Buchhalter mit einem Skalpell. Das Problem mit der falsch verstandenen Signifikanz steckt auch die Profis an. Siehe
Weitere Kostenlose Bücher