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Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen (German Edition)

Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen (German Edition)

Titel: Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nassim Nicholas Taleb
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McCloskey und Ziliak (1996), Ziliak und McCloskey (2008), Kahneman und Tversky (1979), Taleb und Goldstein (2012).
    Praktiker und Theoretiker im Bereich Finanzmathematik verstehen trotz des ganzen Wirbels, der darum gemacht wird, einen elementaren Statistikbegriff nicht: Belege in Goldstein und Taleb (2007).
    Übersehene Nichtlinearitäten bei dosisabhängiger Reaktion: Das Argument mit der Strahlung ist vergleichsweise überzeugend, Neumaier et al. (2012). »Das momentan gebräuchliche Standardmodell arbeitet mit einer linearen Skala, es leitet das Krebsrisiko aufgrund niedriger Dosen von hohen Dosen ionisierender Strahlung ab. Allerdings lässt unsere Entdeckung der Häufung von Doppelstrangbrüchen über so große Distanzen erhebliche Zweifel an der generellen Annahme entstehen, dass das Risiko ionisierender Strahlung in direktem Verhältnis zur Dosis steht und dass nicht vielmehr ein Mechanismus vermutet werden muss, der eher als Risikodosis-Abhängigkeit von ionisierender Strahlung bezeichnet werden müsste.« Strahlungshormesis ist die Vorstellung, dass geringe Strahlung eine hormetische Überreaktion mit schützendem Effekt verursacht. Siehe auch Aurengo (2005).
    Statine und Konvexität: Beispielsweise ist bei statinhaltigen Medikamenten, die routinemäßig zur Senkung der Blutfette verschrieben werden, das Resultat für eine bestimmte Gruppe von Menschen zwar statistisch bedeutsam, die Auswirkung insgesamt jedoch unbedeutend. »Hochrisikopatienten im Alter zwischen 30 und 69 Jahren sollten darauf hingewiesen werden, dass ungefähr 50 Patienten 5 Jahre lang behandelt werden müssen, damit einem [kardiovaskulären] Zwischenfall vorgebeugt wird.« Abramson und Wright, (2007)
    Nebenwirkungen von Statinen und ihre (mehr oder weniger) versteckten Risiken: Muskuloskeletale Schädigung oder einfach Schmerzen: Hoffmeister (2012). Allgemeine Einschätzung bei Hilton-Jones (2009), Hu et al. (2012). Roberts (2012) weist auf einen weiteren Aspekt der Konvexität von Vorteilen, also Schädigungen in einigen wenigen Fällen hin. Fernandez et al. (2011) zeigt, wo klinische Studien das Risiko von Muskelerkrankungen außer Acht lassen. Blaha et al. (2012) weist auf »erhöhte Risiken für gesunde Patienten« hin. Außerdem Reedberg und Katz (2012); Hamazaki et al. (2012): »Der absolute Effekt von Statinen auf die Gesamtmortalität ist, wenn er überhaupt existiert, bestenfalls gering.«
    Harlan Krumholz, Forbes (29. April 2011):
    Das Problem besteht darin, dass Medikamente, die die Ergebnisse von Blutuntersuchungen verbessern, das eigentliche Risiko möglicherweise gar nicht verringern. Beispielsweise verringern zahlreiche Medikamente, die LDL reduzieren oder HDL aufstocken oder den Blutzucker oder den Blutdruck senken, entgegen aller Erwartungen nicht das Risiko – in einigen Fällen vergrößern sie es sogar.
    Das gilt vor allem für Behandlungsoptionen, mit denen einem zukünftigen Ereignis wie etwa einem Herzinfarkt vorgebeugt werden soll. Fatalerweise werden für viele Medikamente, die auf Risikofaktoren zielen, Studien, die untersuchen, ob die Patienten davon profitieren, entweder gar nicht durchgeführt oder nur mit starker Verzögerung. Ein solcher Fall ist etwa Ezetimib, ein Arzneistoff der Firma Merck, der zur Reduktion von LDL eingesetzt wird. Da die Studie, die über die Patientenergebnisse Aufschluss gibt, erst abgeschlossen sein wird, wenn Ezetimib patentfrei ist, werden wir noch einige weitere Jahre nicht wissen, wie es sich auf die Risiken auswirkt. Die Zulassung und die Verkäufe dieses Milliarden Dollar schweren Medikaments basieren lediglich auf seiner Auswirkung auf eine Blutuntersuchung.
    Was die Fibrate betrifft, ist die Situation allerdings besser. Es gibt bereits Studien zu Behandlungsergebnissen, und Fenofibrat, hergestellt von den Abbott Laboratories, wurde in umfangreichen Studien zweimal getestet. Beide Male gelang es dem Medikament nicht, das Risiko der Patienten zu senken, obwohl es höchst effektiv ihre Triglyceridwerte reduzierte. Kürzlich konnte in einer 300 Millionen Dollar teuren Untersuchung des National Institutes of Health kein Nutzen für das Abbott-Medikament belegt werden, wenn es mit einem Statin kombiniert wurde – erschwerend kam hinzu, dass es sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf Frauen schädlich auswirkt. Die Bedenken sind immerhin so groß, dass sie die Food and Drug Administration veranlassten, einen Beratungsausschuss einzuberufen, um die Befunde zu

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