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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Carina Hashagen
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natürlich. Es war ein ganz einfacher Film: Drei Kinder, zwei Jungen und ein zierliches Mädchen, die durch einen Wald liefen. Gefolgt von einem kleinen Hund, der den dreien hinterher wackelte.
    „Fantastisch, nicht wahr?“, rief der Problemlöser hi n über. „Im Volksmund nannte man es die Wundertro m mel…“
    „Ja, sehr nett!“, rief Anton zurück. Nett war der kleine Film ganz ohne Zweifel. Nur nicht sonderlich spektakulär.
    Er stoppte die Drehung der Trommel und ließ seinen Blick wieder durch die Stube schweifen. Dann trat er vor die Wand neben dem Eingang. Dort hingen säuberlich gerahmt allerlei Urkunden über die Titel des Problemlösers : „ Dr.M.n .“ ( Doctor Magia naturalis ), „ Pr.Doz.Gb .“ (Privatdozent für Geisterbeschwörungen) oder auch „ F.h.H .“ (Forschungsrat für humane Hexerei).
    Nur einer der Rahmen enthielt keine Urkunde, sondern ein vergilbtes Foto, auf dem eine Gruppe junger Leute abgebildet war. Alle strahlend und fein herausgeputzt. Eine Frau war dabei, langhaarig und sehr attraktiv. Der Rest waren Männer, und wäre die Dame nicht gewesen, hätte Anton auf eine studentische Verbindung getippt. Einer der Herren in der Mitte hatte auffällig zottelige Haare, vermu t lich der Problemlöser in jungen Jahren. Neben ihm stand ein Bursche mit rundlichem Gesicht und einem langen, dunklen Schnurrbart. Einen kurzen Moment beschlich Anton das Gefühl, dass er diesen Herrn schon mal i r gendwo gesehen hatte.
    „Ach ja.. “ , der Problemlöser war neben ihn getreten. In der rechten Hand hielt er Emmas Algebra-Brille, deren Gläser mit bläulichem Reinigungsschaum bedeckt waren.
    Mit wehmütigem Blick betrachtete der Problemlöser das gerahmte Foto und seufzte tief. „Jaja, die guten alten Zeiten…, damals bei den Wächtern..“
    In dem Moment ertönte von der anderen Seite der St u be ein ohrenbetäubendes Kläffen. Eigentlich war es eher ein Fauchen, ein schepperndes, urzeitliches Geräusch, heiser und rasselnd. Erschrocken blickten alle in Richtung des Kamins. Nur der Problemlöser blieb ruhig. Er ging zu dem metallenen Käfig rechts neben der Feuerstelle. „Willst du wohl still sein, Wastl ? Du erschreckst uns ja zu Tode!“
    Hinter den Gitterstäben des Käfigs lugte der Kopf e i nes Hundes hervor. Ein kantiger, fast quadratischer Kopf mit kleinen, dreieckigen Hängeohren und einem geradezu gigantischen Vorbiss : Die Fangzähne bildeten die Auflage einer wulstigen Oberlippe, und an den Seiten hingen saft i ge Lefzen, die sich durch die Gitterstäbe pressten und eine kleine Pfütze vor dem Käfig bildeten.
    „ Ihh .. “ , entfuhr es Emma, und sie hielt sich die Hand vor den Mund. Nicht ganz zu Unrecht. Auch Anton kon n te sich nicht erinnern, jemals einen derart hässlichen Köter gesehen zu haben.
    „Ruhig, ganz ruhig, Wastl “, sagte der Problemlöser mit einschmeichelnder Stimme. „Gassi gehen wir später.“
    In dem Moment gab der Hund ein leises Röcheln von sich, und zwischen den wulstigen Hundelippen schoss eine bläuliche Stichflamme hervor, mitten durch die Gitterst ä be. Erschrocken sprangen die Kinder zur Seite.
    „Keine Panik, er will nur spielen“, murmelte der Pro b lemlöser beruhigend. „ Wastl gehört einer alten Rasse aus der späten Bronzezeit an, Feuerspucken war damals ganz alltäglich, quasi ein natürlicher Überlebensinstinkt.“
    Anton schnupperte und rümpfte die Nase, „…täusche ich mich, oder hat der Hund schlechten Atem?“
    „Naja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht“, mei n te der Problemlöser leicht beleidigt. Ein beißender Geruch aus verbranntem Schwefel lag in der Luft.  Der Probleml ö ser warf einen kleinen Knochen durch die Gitterstäbe. „Er hat nun mal einen feurigen Atem, mein kleiner Racker. Aber manchmal ist das auch sehr nützlich, zum Vernichten von Ameisenhaufen zum Beispiel, oder als Kalk- und Rostlöser...“
    Emmas Augen begannen zu leuchten. „..als Kalklöser?“
    „Ja, so ist es“, nickte der Problemlöser stolz.
    „Dann hilft sein Atem vielleicht auch gegen milchiges Vulkanstein.. ?“
    „ Potzblitz ! Dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin.. !“ Der Problemlöser eilte zum Tisch, wo er die Brille abgelegt hatte und wischte mit einem Tuch den blauen Reinigungsschaum von den Gläsern. Dann griff er nach einer Ofenzange, klemmte vorsichtig das Brillengestell dazwischen und hielt das Ganze ein Stück weit vor den Käfig.
    Mit sabbernden Lefzen und scheelem Blick beäugte der Hund das seltsame

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