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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Carina Hashagen
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räumen. Die Backmischu n gen kamen ins Regal, die Eier in den Kühlschrank.
    Nachdem der Tisch leergeräumt war, ging Anton an die Tüten. Die Tannenzweige wanderten in eine Vase, der Weihnachtsschmuck in den Schrank.
    „Heiligabend ist doch erst am Sonntag…“, murmelte er und trat hinter seine Mutter. Vorsichtig strich er ihr zwei blonde Haarsträhnen aus dem Gesicht, die an einer feuc h ten Träne kleben geblieben waren. Dann rieb er seine Nase an ihrem Ohr, wie er es als kleiner Junge gerne gemacht hatte. „Wird doch alles wieder gut…“, flüsterte er und legte fürsorglich seine Arme um ihre Schultern.
    Eine ganze Weile verharrten sie so, und langsam wurde Marie Pfeiffers Atem ruhiger. Sie wischte sich die letzten Tränenspuren von den Wangen und seufzte tief.
    „Ich glaube, es wird Zeit für mich, war ein langer Tag…“
    Sie stand auf und gab ihrem Sohn einen Kuss auf die Wange.
    „Schlaf schön und träum` süß. Wir sehen uns zum Frühstück.“
    Dann ging sie in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    In all der Aufregung hatte sie ganz vergessen, sich nach Antons Vorbereitungen für die Mathearbeit zu erkundigen.
     
    Anton seufzte und ging in sein Zimmer. Vorsichtig zog er die Algebrabrille aus der Jackentasche und legte sie auf den Schreibtisch. Nachdenklich betrachtete er sie. Ho f fentlich würde sie morgen bei der Mathearbeit gute Dien s te leisten.
    Neben der Brille lag das Taschenbuch der Zauberei, das er hier gestern abgelegt hatte. Wahrscheinlich war es das Beste, das Buch morgen Oskar und Emma zu zeigen. Vielleicht konnten die sich einen Reim darauf machen.
    Anton dachte an Opa Hubertus und das letzte Wei h nachtsfest. Und ihm fiel etwas ein.
    Leise öffnete er die Zimmertür und ging in die Küche. Auf der anderen Seite neben dem Badezimmer war eine schmale Tür mit einem Pink Floyd-Plakat darauf. Diese öffnete er, betätigte den Lichtschalter und trat ein.
    Es war der Abstellraum, auch Kabuff genannt, in dem seine Mutter Haushaltsgeräte aufzubewahren pflegte. Hi n ter alten Gardinenstangen und dem Staubsauger ragten Regale mit Schuhen in die Höhe. Anton ließ seinen Blick umher gleiten. Dann zog er etwas hervor. Es war ein Ka s ten, etwa in Größe eines Schuhkartons, aus edel glänze n dem Holz. Unter einer dünnen Staubschicht stand in schwungvollen Buchstaben „ Barney`s Permium Schuhbox “. Er klappte den Deckel auf.
    Umrahmt von Zellophanpapier und Barney`s Schuhdeo mit Rosenduft lag in der Mitte eine Bürste. Sie hatte dichte Borsten aus schwarzem Haar, und darunter lag ein Zettel: „Ziegenhaarbürste – Qualitätsprodukt von fre i laufenden Kaschmirziegen“.
    Anton wendete die Bürste in der Hand. Die Schuhbox für den feinen Herrn, Opa Hubertus` Weihnachtsgeschenk vom letzten Jahr. Anton konnte sich sogar noch an seine Worte erinnern. „…Genau das Richtige für dich, schlie ß lich bist du jetzt ein großer Junge!“ Von wegen. Ein einz i ges Mal hatte Anton die Bürste benutzt, nämlich zum Pu t zen seiner Kommunions-Schuhe. Und das war ein halbes Jahr her.
    Er klappte die Box wieder zu und stellte sie ins Regal. Leise schloss er die Tür hinter sich und ging zurück in sein Zimmer. Die Bürste hatte er mitgenommen.
    Anton zog seinen Schulranzen hervor  und steckte die Bürste hinein, gefolgt vom Taschenbuch der Zauberei. Gab es noch mehr nutzlose Weihnachtsgeschenke? Er schaute sich im Zimmer um. Sein Blick blieb auf dem Schreibtisch haften. Dort stand ein Becher aus Ton, in dem er seine Stifte und Lineale aufbewahrte. Anton zog drei der Stifte heraus. Bleistifte, an deren Enden statt R a diergummi bunte Märchenfiguren aus Plastik steckten, ebenfalls Mitbringsel von Opa Hubertus. Sie waren noch völlig unbenutzt. Kein Wunder, der reinste Kitsch, nichts, was man freiwillig in die Schule mitnahm.
    Anton warf sie zu Bürste und Taschenbuch in den Ranzen. Dann suchte er die Sachen für die Mathearbeit zusammen. Viel war es nicht: ein karierter Schreibblock und ein Füller. Den Rest musste die Brille richten. Ho f fentlich.
    Anton öffnete das Fenster und atmete die stille Aben d luft ein. Ein paar Sterne blinkten in der Ferne, und die Luft war frostig kühl. Langsam überkam ihn die Müdigkeit.
    Er zog seine Sachen aus, schlüpfte in den Schlafanzug und kroch unter die Bettdecke.

MITTWOCH
     
    Überraschende Auftritte
     
    In der Nacht hatte Anton unruhige Träume. Ein feue r speiender, hässlicher Hund mit sabbernden Lefzen flog mit Engelsflügeln über

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