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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Carina Hashagen
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schlechtem Gewissen schaute er zu Uli, der noch mit rotem Kopf über der letzten Aufgabe brütete.
    Fräulein Sperling schritt durch die Reihen und samme l te die Blätter ein. Dann ging sie zurück ans Lehrerpult, steckte alles in ihre Aktentasche und drehte sich für a b schließende Worte zur Klasse um.
    Doch in diesem Moment geschah etwas Seltsames.
    Das Licht im Klassenzimmer ging aus. Die Schüler, die bereits aufgestanden waren, um in die Pause zu gehen, blieben erstaunt stehen. Gleichzeitig setzten sich die Rollos vor den Fenstern in Bewegung und gingen leise quie t schend nach unten.
    Jetzt war es völlig dunkel. Noch nicht einmal mehr die Hand vor Augen konnte man erkennen. Alle verharrten sprachlos, kein Mucks war zu vernehmen.
    Plötzlich flammte rechts vom Lehrerpult ein Schei n werferlicht auf. Es schien irgendwo von oben aus dem Nichts zu kommen und warf einen runden, hellen Kreis auf den Klassenfußboden.
    In der Mitte davon lag ein schwarzer Hut.
    Gleichzeitig senkte sich etwas an einem Faden in dem Lichtstrahl nach unten: Ein weißer Handschuh!
    Über und über mit funkelnden Steinchen besetzt, die aussahen wie Diamanten. Ein Stück weit über dem Boden machte er in der Luft halt.
    Einen Moment lang passierte nichts. Dann sah man e i ne Hand, die zaghaft in den Lichtstrahl hineingriff und den schwarzen Hut vom Boden hob. Einen Augenblick später erschien eine zweite Hand, die sich von der Seite vorsichtig dem weißen Glitzerhandschuh näherte und von unten hineinschlüpfte.
    Atemlose Stille erfüllte den Raum. Dann ertönte eine Musik.
    Genauer gesagt ein Beat, rhythmisch und pochend. A n ton lief ein Schauer über den Rücken. Er kannte diesen Rhythmus, ja es bestand sogar gar kein Zweifel, dass er ihn kannte. Der coolste Beat aller Zeiten. Grandios und abs o lute Weltklasse.
    Der schmale Lichtstrahl wanderte ein Stück nach links und wurde breiter. Und inmitten des Lichtkegels stand nun: Fräulein Sperling.
    Mit entrücktem Gesichtsausdruck stand sie da, völlig konzentriert auf die Musik. Ihre linke Hand steckte im weißen Glitzerhandschuh, und in der rechten hielt sie den schwarzen Hut.
    Wie von Zauberhand löste sich ihr strenger Dutt, und ihre langen, dunkelblonden Haare fielen ihr seidig schi m mernd über die Schultern.
    Der schwarze Hut wurde zum Kopf geführt, das linke Bein angewinkelt. Zum pochenden Beat begann sich ihre Hüfte auf und ab zu bewegen, während ihre linke Hand mit dem Glitzerhandschuh lässig in der Gürtelschlaufe ihres Faltenrocks steckte.
    Nun mischte sich eine gleichmäßige Basslinie in den Rhythmus, und es bestand kein Zweifel mehr: Der King of Pop höchst selbst war zugegen! Und er hatte ganz und gar von Fräulein Sperling Besitz ergriffen.
    Wie in Trance bewegte sich ihr Körper zur Musik, ein Bein wurde grazil in die Luft geschleudert, die Finger der rechten Hand geschnipst und der schwarze Hut ins Publ i kum geworfen. Fast schwerelos vollführte sie eine Dr e hung nach der anderen, glitt rückwärts über den Boden, schwebte geradezu, während ihre Füße nach vorne zu wandern schienen.
    “…She was more like a beauty queen from a movie scene…She told me her name was Billie Jean…”
    Nach einer Weile wurde die Musik leiser. Fräulein Spe r ling vollführte eine letzte Drehung, schleuderte ein letztes Mal das rechte Bein in die Luft und blieb auf den Spitzen ihrer glänzenden Lackschuhe regungslos stehen.
    Was für ein Auftritt!
    Das Scheinwerferlicht verschwand, und es war wieder vollkommen duster. Ein paar Sekunden später gingen die Deckenleuchten des Klassenraums an, und man hörte das leise Quietschen der Rollos.
    Ungläubig blinzelten die Schüler in die Runde. Vorne vorm Lehrerpult stand Fräulein Sperling. Ihre Haare hi n gen ihr wirr über die Schultern, und die Hornbrille war ein Stück die Nase herunter gerutscht.
    „Ähm, wo war ich stehengeblieben...?“ Fräulein Spe r ling rückte ihre Brille zurecht und schaute leicht verwirrt ins Klassenzimmer. „Ach ja. Die Stunde ist beendet! Die Ergebnisse der Mathearbeit bekommt ihr übermorgen.”
    Dann griff sie ihre Aktentasche und marschierte aus dem Klassenzimmer.
    Auch die Schüler nahmen ihre gewohnten Tätigkeiten wieder auf, suchten ihre Sachen zusammen und gingen in die Pause.
    Ungläubig blickte Anton sich um. Offenbar hatten alle den kleinen Zwischenfall schon wieder vergessen.
    Er blickte zum Fenster, wo Emma mit ihren winzigen, durchsichtig flatternden Elfenflügeln immer noch hinter dem

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