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Anubis 02 - Horus

Anubis 02 - Horus

Titel: Anubis 02 - Horus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Abberline nach Mrs Walsh und Cindy fragte, dann bedeutete das mit ziemlicher Sicherheit, dass den beiden nichts passiert war. »Und jetzt wäre ich Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie uns erklären würden, was dieser Überfall zu bedeuten hat.«
    Abberline sah die drei Bobbys, die mit ihm hereingekommen waren, noch immer zutiefst verwirrt an, aber er ging nicht auf das schier unglaubliche Bild ein, das sich ihm bot. Er beantwortete auch ihre Frage nicht, sondern stellte seinerseits eine.
    »Wo waren Sie heute, Bastet?«
    »Was soll denn das?«, murmelte Maistowe.
    »Heute? Hier!«, antwortete Bast. »Den ganzen Tag. Ich habe das Haus nicht verlassen.«
    »Und dafür gibt es Zeugen, nehme ich an?«
    »Jacob, Mrs Walsh und Cindy«, antwortete Bast. Irgendetwas war passiert. Etwas Schlimmes. Aber sie wagte es nicht, sich wirklich zu fragen, was. »Und der Beamte, den Sie auf der anderen Straßenseite postiert haben. Warum fragen Sie?«
    Abberline wandte sich an Maistowe. »Ist das wahr? Sie hat das Haus nicht verlassen? Auch nicht kurz?«
    »Weder heute noch vergangene Nacht«, antwortete Maistowe. Er klang noch immer verwirrt, aber auch in zunehmendem Maße wütend. »Sie hat die ganze Nacht in ihrem Bett gelegen und es nicht einmal verlassen. Das kann ich bezeugen.«
    Abberline runzelte ob dieser ungefragten Information irritiert die Stirn. Normalerweise hätte auch Bast das nicht besonders komisch gefunden, aber im Moment war es ihr ziemlich egal, was Abberline sich dabei dachte.
    »Also, Inspektor – was ist passiert? Was sollen diese Fragen … und die Waffen?«
    »Ich fürchte, ich habe eine schlechte Nachricht für Sie, Miss Bast«, antwortete Abberline unbehaglich. »Es ist mir nicht angenehm, und es war ganz sicher nicht meine Idee, aber ich habe den Auftrag, Sie zu verhaften und nach Whitehall zu bringen.«
    »Verhaften?«, ächzte Maistowe. »Haben Sie den Verstand verloren?«
    Bast machte eine besänftigende Geste. »Munro?«, vermutete sie. Abberline nickte. Sein Blick irrte immer wieder zu den drei Bobbys hin, und Bast war fast sicher, dass er ganz allmählich zu begreifen begann, was geschah. Nur nicht, was er damit anfangen würde. »Was genau ist passiert? Vermisst er seinen Kanopendeckel?«
    »Es ist wieder passiert«, antwortete Abberline ernst. »Diesmal am hellen Tag. Er wird immer dreister.«
    »Der Ripper?«, fragte Maistowe erschrocken.
    »Nicht nur das. Diesmal hat der Mistkerl seine Tat angekündigt«, antwortete Abberline. »Er hat einen weiteren Brief an die Presse geschickt. Nach dem Poststempel zu schließen, wurde er gestern aufgegeben, aber da war das Opfer nachweislich noch am Leben.« Zorn spiegelte sich in seinem Blick, aber Bast hatte das Gefühl, dass das noch nicht alles war.
    »Wer ist das Opfer?«, fragte Maistowe.
    »Das wissen wir noch nicht«, sagte Abberline. »Ich habe Männer vor Ort, aber die Leiche ist noch nicht eindeutig identifiziert.
    Es dürfte … eine Weile dauern, fürchte ich. Ich komme gerade von dort, und es ist kein schöner Anblick.«
    »Und Sie sind sicher, dass es der Ripper war?«, fragte Bast.
    »Wenn Sie die Tote gesehen hätten, würden Sie diese Frage nicht stellen«, antwortete Abberline.
    »Und das ist für Sie Grund genug, hier gleich mit einem Haftbefehl und einer kleinen Armee aufzutauchen?«, fragte Maistowe empört.
    Bast brachte ihn mit einer raschen Bewegung zum Schweigen. Das war nicht der Grund, aber es interessierte sie im Moment nicht. Irgendetwas sehr Schlimmes war passiert, dessen war sie sich mittlerweile sicher. »Wo ist es passiert?«, fragte sie. »Wieder in Whitechapel?«
    »Ja, wenn auch am Rande. Eine kleine Wohnung in einem schäbigen Hinterhof, die …«
    »Mit nur einem Zimmer?«, fiel ihm Bast ins Wort. Sie sprang auf. »Nur ein Bett, ein kleiner Ofen und eine Kiste?«
    »Und eine Leiche«, bestätigte Abberline. Er klang plötzlich hörbar misstrauisch. »Darf ich fragen, woher Sie das wissen?«
    F aye. Bei Ra, sie hatten Faye getötet! »Weil ich diese Wohnung kenne!«, antwortete sie mühsam beherrscht. »Und ich fürchte, auch das Mädchen, von dem Sie sprechen. Bringen Sie mich hin!«
    »Es tut mir leid, aber ich habe Befehl, Sie …«
    »Sofort!«

    Der Wagen war in so halsbrecherischem Tempo durch die schmaler werdenden Straßen geprescht, dass es Bast im Nachhinein fast wie ein kleines Wunder vorgekommen war, dass sie niemanden überfahren hatten, oder in einer der scharfen Kurven einfach umgekippt waren.
    Und zugleich

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