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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit dem Geretteten gesprochen, der hätte ihm sicherlich mehr sagen können. Nur wußte er nicht, wie er ein Gespräch begründen sollte Professor Barkley erreichte das Deck. Er ging noch einige Schritte, blieb stehen, schaute sich die Lichterkette an und hörte die aufgeregten Stimmen vom Achterdeck her.
    Der Professor lief hin. Bereits nach wenigen Schritten erkannte er den Menschenpulk, der sich gebildet hatte. Er stand auf dem Deck und umlagerte einen Gegenstand.
    Barkley wußte zwar nicht, um was es sich handelte, er konnte es sich allerdings denken, deshalb beschleunigte er seine Schritte. Wenn es um die Forschung ging und auch darum, etwas Neues zu entdecken, war der Professor nicht zu halten. Da entfaltete er Energien, die man schon als außergewöhnlich bezeichnen konnte.
    Es paßte ihm nicht, daß so viele Leute im Weg standen. Er schob sie zur Seite und machte auch vor dem Pulk nicht Halt.
    Barkley drückte sich durch.
    Jetzt sah auch er, was die Neugierde der Menschen so angeregt hatte. Er selbst bekam große Augen, denn genau vor ihm stand die Totenbarke aus dem Grab…
    ***
    Die Knie wollten ihm nachgeben. Er ging einen kleinen Schritt zurück, seine Lippen zuckten, und er hörte die Gespräche der Passagiere nur wie ein fernes Brausen im Hintergrund. Ein paarmal schluckte er, öffnete den Mund, holte tief Atem und schlich vor.
    Niemand traute sich so recht an die Barke heran. Die tollsten Vermutungen wurden geäußert. Keine kam der Wahrheit nahe. Erst jetzt hatte sich der Professor gefangen und konnte sich näher mit dem Totenschiff beschäftigen.
    Er schaute genau hin und schüttelte den Kopf, denn die Barke war leer. Nichts und keine Spur von Anubis, diesem fürchterlichen schakalköpfigen Gott. Die Mumien waren ebenfalls verschwunden, und das größte Phänomen für ihn war der kostbare Sarkophag. Er stand offen! Jemand mußte die Kraft gehabt haben und hatte den Deckel hochgeklappt. Er stand hochkant, und seine in Gold erstellte Figur des Toten auf dem Deckel glänzte in einem fahlen Schein.
    »Das kann es doch nicht geben«, hauchte der Professor, schüttelte den Kopf, betrat die Barke und näherte sich sofort dem wichtigen Fundstück dem Sarkophag.
    Keine Mumie, keine Leiche. Per-nio, der Hohepriester, hatte den Sarg verlassen.
    Aber wo befand er sich? Der Professor schaute zur Seite und dorthin, wo die Grabbeigaben des Toten gestanden hatten. Die persönlichen Gegenstände fehlten. Die hatte der Tote mitgenommen. Ein Toter, der lebte!
    Dem Professor schwindelte, als er daran dachte und mit unsicheren Schritten von der Totenbarke zurücktrat. Diesmal war sie existent und nicht feinstofflich. Er wurde von den übrigen Passagieren angestarrt, als könnte er eine Erklärung geben, aber niemand fragte ihn danach. Es war auch noch keiner der Offiziere eingetroffen, wahrscheinlich war die Totenbarke erst kürzlich entdeckt worden.
    James Barkley war klar, daß er allein auf verlorenem Posten stand, deshalb mußte er seine beiden Begleiter von seiner Entdeckung unterrichten.
    Um die übrigen Passagiere kümmerte er sich nicht, sondern drängte sich durch den Ring, um den Niedergang zu erreichen. Er wollte die Treppen nicht mehr nehmen, der Lift war schneller. In der Nähe fand er einen und drückte den Rufknopf.
    Sekunden mußte er warten. Dabei schaute der Professor zurück. Er hörte von der Fundstelle hektische Stimmen und die lauten Organe der Offiziere. Jetzt waren die Verantwortlichen endlich eingetroffen. Der Lift hielt.
    Automatisch öffnete sich die Tür.
    James Barkley befand sich schon in Bewegung, um in die Kabine zu steigen, als er abrupt stoppte.
    Seine Augen weiteten sich, er konnte kaum fassen, was er sah, aber es war eine Tatsache.
    Im Lift stand eine lebende Mumie!
    ***
    Sie lehnte an der gegenüberliegenden Wand. Ein kleiner, in gräulich grün schimmerndes Leinen gehüllter Toter, der lebte, denn innerhalb einer freien Fläche im Gesicht schimmerte kalt und böse ein funkelndes Augenpaar.
    Der Professor hielt den Atem an. Dieses Bild hatte ihn geschockt, und er würde den Teufel tun, aber nicht die Schwelle des Lifts übertreten. Fast körperlich spürte er die Gefahr, die von der Mumie ausging. Es war wie ein Strom, der ihn erreichte, und seine Haut begann zu prickeln. Die Mumie tat nichts, sie stand nur da, und Sekunden dehnten sich wie Minuten.
    Da niemand eintrat, reagierte auch die Tür. Automatisch schloß sie wieder.
    Der Professor war bleich geworden. Er spürte das Zittern

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