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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es gibt da verschiedene Möglichkeiten, und keine davon gefällt mit, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Mir ebenfalls nicht.«
    »Hätte ich doch nur diese verdammte Statue nicht mit nach London genommen«, ärgerte sich der Professor, »dann wäre uns wirklich viel erspart geblieben.«
    »Wir haben ja noch Suko.«
    »Vertrauen Sie fest auf Ihren Kollegen?«
    »Noch fester.«
    In den nächsten Minuten schwiegen wir. Bisher hatte sich nichts verändert. Das blieb so, denn aus dem dunklen Himmel löste sich der Schakalkopf des Anubis und glitt allmählich tiefer. Er bot ein Bild des Schreckens, wie er immer näher kam und sich im direkten Kurs unserem Boot näherte. »Was kann der wollen?«
    Barkley gab mir keine Antwort. Ich bekam sie auch so, denn jetzt sah ich, daß nicht nur der Kopf am Himmel geschwebt hatte, sondern die gesamte Gestalt des unheimlichen Totengottes. Nur war der Kopf erleuchtet gewesen.
    Es war kaum zu merken, daß Anubis landete. So glatt und sicher lief dieser Vorgang ab.
    Der Schakal sah tatsächlich aus wie ein Stein. Wenn er sich nicht bewegt hätte, man hätte ihn für eine starre Figur halten können.
    »Seinen Bruder habe ich mitgenommen!« hauchte James Barkley. Der Schakal schien die Worte gehört zu haben, denn er drehte seinen Kopf und schaute Barkley tückisch an.
    »Da kann man Angst bekommen!« flüsterte der Wissenschaftler. Ich hob die Schultern, beobachtete weiter und sah das Zittern der Flanken. Anubis kam.
    Die mit dem Geist des Totengottes erfüllte Gestalt setzte sich schleichend in Bewegung und hatte sich uns beide als Ziel ausgesucht. Per-nio tat nichts, um ihn zurückzuhalten, und auch wir rührten uns nicht. Ein Sprung.
    Plötzlich streckte sich der Körper, und im nächsten Augenblick spürte ich die harten Vorderpfoten auf meiner Brust.
    Der Schakal stemmte sie dagegen. Ich senkte den Blick und schaute in ein geöffnetes Maul, in dem Reißzähne schimmerten und der Rachen von innen grünlich ausgeleuchtet wurde.
    »Sinclair, der wird Sie…« James Barkley sprach nicht mehr weiter, denn der Schakal sprang wieder zurück und stieß dabei einen klagenden Laut aus, als hätte er sich verletzt.
    Per-nio reagierte sofort.
    Heisere Laute drangen aus seinem Mund. Augenblicklich setzten sich die Mumien in Bewegung und kamen auf uns zu. Die Schwerter hielten sie in den leicht vorgestreckten Armen. Ihre Augen zwischen den Binden in den Gesichtern funkelten böse, und alles deutete darauf hin, daß sie uns umbringen wollten.
    »Auseinander!« Per-nios Befehl galt dem Professor und mir. Da wir nicht lebensmüde waren, gehorchten wir.
    Barkley verschwand nach links, ich ging nur ein wenig zur rechten Seite und spannte meinen Körper. Wenn Per-nio irgend etwas versuchen würde, dann…
    Mein Wille wurde träge.
    Ich spürte die Beeinflussung und kam einfach nicht gegen diesen unsichtbaren Schatten an, der über der Totenbarke lag. Hypnotisiert war ich nicht, mir war nur ein Großteil meiner Energie genommen worden, und ich tat auch nichts, als Per-nio auf mich zukam und den rechten Arm hob, in dessen Hand er den gefährlichen Obsidian-Dolch hielt. Die Spitze deutete auf meine Kehle.
    Mir wurde der Hals trocken. Ich spürte wieder das Kreuz, obwohl es mich keineswegs beruhigte, denn es hielt den uralten Ägypter und lebenden Toten nicht auf.
    »Dein Blut für diesen Dolch«, sagte er mit rauher Stimme.
    »Ich merke, daß du anders als die übrigen Menschen bist. Nie hätte der Schakal so reagiert…« Mitten im Satz brach er ab und stieß zu!
    ***
    Sofort nahm Suko die Geschwindigkeit zurück. Er hatte das Paar Hände gesehen, das sich bleich und naß aus dem Wasser schob und dessen Finger sich an den Tauen wie die Beine einer Spinne am Netz festklammerten.
    Suko zog seine Waffe. Er zielte genau in die Richtung, wo auch der Kopf des Menschen erscheinen würde, falls es überhaupt ein Mensch war. Jemand schleuderte Haare aus der Stirn, ein bleiches Gesicht erschien hinter dem Wulst, verzerrte sich vor Anstrengung, als der junge Schiffbrüchige versuchte, sich in das Boot zu stemmen. Suko hatte die Beretta längst sinken lassen und half dem Jungen dabei, sich über den Wulst zu rollen. Der Chinese fragte erst einmal gar nichts. Er war aber sauer, denn der junge Mann war ihm ein Klotz am Bein. Da er schon zuviel Zeit verloren hatte, gab er Gas und brauste ab, während sich der Junge allmählich erholte.
    Auf dem Bauch lag er, die Beine hatte er angezogen. Er spie Wasser. Über Bord

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