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Anwaltshure 4

Anwaltshure 4

Titel: Anwaltshure 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Carter
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Alexander bitte melden, dass ich da bin?«
    Sie hob den Kopf, ihre Mundwinkel wanderten nach unten und ihre allzu glatte Stirn legte sich in Falten. Wie eine brüskierte Gouvernante reckte sie sich und ging dann sehr steif die Treppen hinauf. Es war nicht zu übersehen, dass ihr hin und her schwenkender Po eine Botschaft an mich darstellte. Die Schleppe floss hinter ihr über die Stufen wie flüssiger Teer.
    Ohne zu zögern, folgte ich ihr.
    Als sie mich bemerkte, blieb sie stehen und sah sich nach mir um. »Bitte?«, machte sie spitz und kräuselte ihre Lippen dabei.
    »Nur zur Sicherheit. Damit Sie oben nicht vergessen, weswegen Sie zu Alexander wollten …«
    Ihre Lider senkten sich und wenn Blicke töten könnten, wäre ich rückwärts die Stufen hinabgestürzt.
    Ohne zu klopfen, öffnete sie jene Tür, die ins Mittelalter führte. Alexanders Welt war nicht meine. Gewalt und Unterwerfung waren für mich lediglich Andeutungen. Spiele, die man spielte, um den anderen zu reizen, zu stimulieren. Aber für Alexander verband sich damit ein tiefer, beinahe heiliger Ernst.
    Schmerzen waren für ihn der Schlüssel zu einer anderen Daseinsform. Sie enthoben ihn vom alltäglichen Leben, und von jenen, für die Sex nichts war, als eine Abfolge von Erregung und Befriedigung. Ja, er schien sein ganzes Leben diesem Dasein gewidmet zu haben.
    »Herr …«
    Ich beugte mich ein wenig seitlich, um an der Dienerin vorbeisehen zu können.
    Alexander hatte sich an ein Andreaskreuz ketten lassen. Sein Kopf steckte in einer schwarzen Maske unter der sein rabenschwarzes Haar herausströmte. Sein Oberkörper glänzte von Schweiß und dünne rote Linien überzogen seinen Torso. Hellrotes Blut war auf seiner Haut verwischt. Seine Muskeln hoben sein hartes Fleisch und ich konnte mich des Eindrucks von absoluter Macht und vollkommener Unterwerfung nicht entziehen. Es erregte mich gegen meinen Willen, und doch ließ ich es zu.
    Er nickte knapp und die Dienerin öffnete seine Fesseln.
    Ich wusste, wie sehr es einen in solch einem Moment danach verlangte, die Handgelenke zu reiben, das Blut wieder durch die Adern fließen zu lassen, doch Alexander unterdrückte offensichtlich dieses Verlangen.
    Die Dienerin öffnete die Maske am Hinterkopf und zog sie herab. Sein Gesicht war kalkweiß und Schweißperlen rannen über seine perfekten Züge. Alexanders makellose Männerschönheit verblüffte mich jedes Mal wieder, wenn ich ihn sah. Selbst die Art, wie er sich nun mit einem von der Dienerin gereichten Tuch das Gesicht abwischte, wirkte noch souverän.
    »Nun?« Mehr Worte verschwendete er nicht an mich.
    Ich warf der Dienerin einen Seitenblick zu, der sie darüber informierte, dass sie störte. Sie zog sich überraschend zurück.
    Alexander ließ sich auf seinem Thronsessel nieder und sparte sich die einladende Geste, dass ich mich setzen solle. Ich tat es auch so.
    »Er hat dich abgeschossen«, sagte er knapp.
    »Er hat geheiratet.«
    Alexanders Miene blieb unverändert. »Und?« Seine kräftigen Finger spielten mit den Maserungen des Holztisches.
    »Ich habe mir deine Idee mit dem Escort-Service durch den Kopf gehen lassen.«
    »Und?«
    »Ich denke, ich werde es machen. Aber ich schaffe es nicht allein. Ich habe keine Ahnung von Buchführung oder dergleichen. Weiß nicht, wie man so etwas aufzieht. Und die Mädchen, die ich kenne, arbeiten ausnahmslos für George und würden das auch kaum aufgeben.«
    »Und nun kommst du zu mir, damit ich dir helfe.«
    Die Antwort schenkte ich mir.
    »Du weißt, dass es meine Hilfe nicht gratis gibt …«
    Ich hatte damit gerechnet, dass er das sagen würde, aber ich hatte gehofft, der Kelch würde an mir vorüberziehen …
    »Was ist dein Preis?«
    Er fixierte meine Augen und ein heißes Kribbeln lief über meine Haut, wie zahllose winzige elektrische Entladungen.
    »Ich will, dass du mich auspeitschst.«
    Eine mächtige Klaue legte sich um meinen Hals und drückte mir die Kehle zu. »Aber …«
    Er schüttelte unwirsch den Kopf. »Entweder du akzeptierst oder du gehst augenblicklich!«
    Unvermittelt sprang ich auf. »Du weißt, dass ich das nicht kann!«
    »Dann wirst du dich jetzt überwinden! Wenn du denn meine Hilfe wirklich willst.«
    Natürlich wollte ich seine Hilfe. Ich brauchte sie!
    »Sag mir, was ich tun soll!« Nach dem Satz fühlte ich mich augenblicklich elend. Ich fühlte mich so schwach, dass ich befürchtete, mich setzen zu müssen.
    Alexander erhob sich und trat an das Andreaskreuz. »Du wirst

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