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Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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Nachfolger sozusagen. Jemanden, der Verantwortung für das Haus übernehmen kann und für alles, was damit zusammenhängt. Mein Nachfolger kann meine Wohnung übernehmen, mietfrei. Und er bekommt ein besseres Gehalt. Ich muss nur ein gutes Wort für ihn beim Management einlegen. Bist du vielleicht daran interessiert? Du würdest aufsteigen. Es wäre eine große Gelegenheit. Und ich wüsste, dass ich das Haus in gute Hände gebe.«
    Seth rieb sich über die Bartstoppeln und sah überall hin, nur nicht zu Stephen. Er hatte eigentlich erwartet, dass er ihn rausschmeißen würde, und nun bot er ihm den Posten des Chefportiers an. »Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll, vielen Dank.«
    »Denk drüber nach. Der Job hat seine Vorteile. Und seine Pflichten. Aber die anstrengendsten Bewohner werden auch nicht für immer hierbleiben, oder? Das sollte man dabei bedenken.«
    »Da hast du wohl recht.«
    »Und wenn sie erst mal weg sind, wird das Leben hier viel einfacher, das steht mal fest.« Stephen lachte vor sich hin. »Die alte Betty Roth werden wir nicht gerade vermissen, hm? Die kann ja nicht ewig weitermachen. Ihre beste Zeit ist vorbei. Das Gleiche gilt für die Shafers.« Er zuckte mit den Schultern, lächelte, hob dann ruckartig den Kopf und blickte ihn eindringlich an. »Aber kein Wort zu den anderen, über das, was ich dir hier gesagt habe. Du kannst doch schweigen, Seth? Sicher doch, daran zweifle ich nicht. Dir kann man vertrauen.«
    Seth nickte. »Danke.«
    Stephen sah zum Safe, dann wieder zu Seth. Er legte den Zeigefinger an die Nase und kniff die Augen zusammen. »Bis es so weit ist, mach deine Arbeit gut.«

21
    »Willkommen, liebe Freundin, willkommen.« Die Frau nahm die ganze Tür ein. Ihr grell geschminktes Gesicht war ein einziges breites Lächeln. Apryl versuchte, sich ihr Erstaunen nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Sie hatte sich noch gar nicht von der Fahrt mit dem ramponierten Aufzug in den 28. Stock erholt. In der zerkratzten und beschmierten Kabine hatte es nach Urin gestunken, und danach war sie durch endlose Gänge aus vergilbtem Beton gelaufen, bis sie vor der Tür der Wohnung angelangt war, die Harold in seinen genauen Anweisungen erwähnt hatte.
    »Ich bin Harriet, die Gastgeberin unserer kleinen Zusammenkunft und auch die Geschäftsführerin unserer illustren Gesellschaft.« Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte kreischend auf, als wäre das so witzig, dass ein einfaches Lachen nicht ausreichte, sondern von einem impulsiven Aufschrei unterstrichen werden musste. »Aber wenn Sie möchten, können Sie mich auch Gestalt einer krisengeschüttelten Frau nennen. So wie viele Herren es tun.« Wieder ertönte das kreischende Lachen.
    Apryl bemühte sich, die kuriosen Ausmaße und die grässlichen Klamotten der Frau zu ignorieren. Ein rotes Samtkleid ergoss sich über einen ungeheuer breiten Oberkörper und elefantenartige Beine. Eine üppige Holzperlenkette fiel auf riesige Brüste, das teigige Gesicht war mit viel zu viel Schminke übertüncht und ihre wässrigen Augen starrten Apryl so durchdringend an, dass sie ihnen ausweichen und in dem breiten Gesicht einen Halt für ihren Blick suchen musste. Um den riesigen Kopf war ein Turban aus grünen und türkisfarbenen Bändern geschlungen, die über der Stirn von einer ungeschickt angebrachten Brosche zusammengehalten wurden. Lange weißgraue Strähnen hingen unter der Kopfbedeckung hervor und fielen wie ölige Spinnweben auf ihre massigen Schultern. Apryl dachte sofort, dass sie verrückt sein musste.
    »Und Sie sind Apryl. Unser zweiter Ehrengast am heutigen Abend.« Die Frau packte sie mit ihren plumpen Händen an den Armen und zog sie in den warmen, parfümierten Dunst der Wohnung. Dann trat sie beiseite, und Apryl blickte in ein unordentliches, überfülltes Wohnzimmer.
    In hölzernen Halterungen steckten brennende Räucherstäbchen, altertümliche Kerzenleuchter standen auf Bücherstapeln und auf Schränken, hinter deren Glastüren Tarotkarten, Öle, indischer Schmuck, Kristallgefäße, kleine verzierte Kästchen und geschnitzte Statuen versammelt waren.
    »Kommen Sie, kommen Sie. Möchten Sie ein Glas Wein?«, fragte die Frau. »Harold Rackam-Atterton ist auch da. Mit ihm haben Sie, glaube ich, gesprochen. Wir sind so aufgeregt wegen Ihres Besuchs, geradezu verzückt.« Sie riss vor Begeisterung ihre kleinen grauen Augen auf.
    Apryl musste die ganze Zeit auf Harriets reich geschmückte Hände sehen, die sie festhielten. Ihre

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