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Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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wiedererkennen.
    Er hatte ihnen allen erzählt, dass es ihm gut ginge. Es war nicht möglich gewesen, ihnen mitzuteilen, wie er sich wirklich in dieser eigenartigen Steinkammer fühlte, die sein Gefängnis war. Auch sich selbst konnte er das nicht erklären. Nachdem sie fortgegangen waren, hatte er einen Kloß im Hals gehabt.
    Er verlor jede Orientierung und konnte nicht mehr sagen, wie lange er in dieser Steinkammer war oder aus welchem Grund man ihn dort eingesperrt hatte, aber er wusste, dass er dort für immer bleiben musste. Er würde immer frieren, immer hungrig sein, sich niemals setzen dürfen und immer nur von einem Fuß auf den anderen wechseln und langsam eingehen.

3
    Sie hatte den Eindruck, gerade an Bord eines Luxusdampfers gegangen zu sein, der Titanic zum Beispiel oder der Lusitania . Im Inneren des Barrington House sah es aus wie auf einem Filmset für einen Hollywood-Schinken, der zwischen den Weltkriegen auf hoher See spielte und ganz in Kupfer- und Sepiatönen fotografiert wurde.
    Wie in Trance folgte sie dem groß gewachsenen Chefportier Stephen durch die Eingangshalle in den östlichen Gebäudeflügel. Durch Flure, die mit Seidentapeten bespannt waren und von sanft strahlenden Glühbirnen in gemusterten Glaslampen erleuchtet wurden und in denen dieser typische Geruch von Tradition und Luxus hing. Es war nicht gerade wie in einer Kirche, aber es erinnerte daran: Holz und Metall waren auf Hochglanz poliert, frische Blumen standen in großen Vasen und der Duft von wertvollen antiken Dingen, die nur wenig frische Luft bekamen, lag über allem, als wäre dies hier ein Privatmuseum, das seine Tore nie für das Publikum öffnete.
    Stephen redete während er vor ihr herlief. »Wir haben vierzig Apartments, die über zwei Gebäudeteile verteilt sind. In der Mitte gibt es einen Privatgarten, durch den das Licht in die hinteren Bereiche der Wohnungen fällt. Zuerst ist das alles ein bisschen verwirrend. Aber wenn Sie sich ein riesiges L vorstellen, an dessen Außenseite die Straßen vorbeiführen, dann werden Sie sich schnell zurechtfinden. Außerdem gibt es unter dem Gebäude noch zwanzig Parkplätze. Ich fürchte nur, dass zu der Wohnung ihrer Tante kein Parkplatz gehört.«
    »Ach, das macht nichts. Ich hab ja kein Auto. Und ich find’s immer noch total aufregend, mit der U-Bahn zu fahren.«
    Der Chefportier lächelte. »Das wird sich bald ändern, Ma’am.«
    »Apryl. Sagen Sie einfach Apryl zu mir. Sonst klingt das ja, als wäre ich ungefähr hundertneunzig Jahre alt.«
    »Vielleicht werden Sie ja mal so alt. Ihre Tante war immerhin vierundachtzig, als sie starb.«
    »Großtante. Sie war die Schwester meiner Großmutter.«
    »Trotzdem ein stolzes Alter.« Er hielt inne und sah kurz über die Schulter. »Es tut mir sehr leid, das ist sicher ein schwerer Verlust für Sie … Apryl.«
    »Danke. Aber ich habe sie gar nicht gekannt. Natürlich ist es trotzdem sehr traurig. Sie war die Letzte aus dieser Generation in unserer Familie. Wir wussten gar nicht, dass sie noch lebte. Oder dass sie an einem Ort wohnte, der so … na ja, so ist wie dieser hier. Ich meine, das ist ja echt spektakulär. Wir sind nämlich gar nicht reich. Wir könnten noch nicht mal die jährlichen Unterhaltskosten tragen – das ist ungefähr so viel, wie ich zu Hause in einem ganzen Jahr verdiene. Ich werde also bestimmt nicht lange hierbleiben.«
    Sie hatte ausgerechnet, dass sie und ihre Mutter, wenn sie diese Wohnung verkaufen konnten, längere Zeit nicht mehr arbeiten mussten, vielleicht sogar nie mehr. Sie würden reich sein. Das Wort allein schien schon völlig unpassend zu sein, es klang ziemlich dumm, wenn man es mit ihnen in Zusammenhang brachte. Aber es gab sonst niemanden, der Anspruch auf dieses Erbe hatte. Lillian hatte keine Kinder gehabt, und Apryls Mutter war, genau wie Apryl, ein Einzelkind. Und das war alles. Sie selbst war jetzt achtundzwanzig, und wenn sich nicht bald etwas tat, würde sie als alte Jungfer sterben und die Beckford-Familie verschwinden.
    »Es ist fast wie im Märchen. Meine Mutter wird es kaum glauben, wenn ich ihr erzähle, wie es hier ist. Ich meine, dass es Portiers wie Sie gibt und all das. Ich könnte mich direkt daran gewöhnen.«
    Stephen nickte und lächelte höflich, aber steif. Er schien müde zu sein, und irgendetwas schien ihn zu beschäftigen, auch wenn es sicherlich nicht die Tattoos waren, die unter den Ärmeln ihres Hemds hervorguckten. Im Spiegel des Aufzugs wirkten sie wie die

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