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Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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Vernichtung seiner Kunstwerke nicht beteiligt gewesen, aber sie fragte sich dennoch, was geschehen würde, wenn jemand in sein Reich eindrang und das, was von ihm dort anwesend war, sich bedroht fühlte.
    Glücklicherweise war Miles draußen vor dem Gebäude und wartete auf ihr Signal. Sie hatte ihm den Code für die Eingangstür gegeben und den Weg zur Wohnung beschrieben. Wenn sie sich bedroht fühlte, würde sie ihn sofort zu Hilfe rufen. Er hatte versucht, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, und dieses Arrangement war der Kompromiss gewesen, den sie ausgehandelt hatten.
    Seth blieb stehen und drehte sich hastig zu ihr um. Sein Gesicht war verzerrt vor Anspannung, seine Hände völlig verkrampft. »Da wären wir also«, flüsterte er. Seine Stimme klang brüchig, entweder wegen der Anstrengung des Aufstiegs oder weil er sich vor dem Betreten des Apartments fürchtete.
    Sie sah über Seths Schulter hinweg zu der Teakholztür mit der Nummer sechzehn. Da drin hatte Hessen gelebt und gearbeitet. Dorthin hatte er sich zurückgezogen, um den neugierigen Blicken und dem Einfluss der Menschen in dieser Stadt zu entgehen, die ihn gleichwohl zu seinen Werken inspiriert hatte.
    Dies war der Ort, an dem er gelitten hatte. Und wo er beinahe die Kunst der Moderne revolutioniert hätte. Hier hatte er aber auch Kontakt zu einer unbekannten Welt jenseits der Wirklichkeit aufgenommen. Und hier war sein Gesicht verstümmelt worden, ehe er ganz verschwunden war, vernichtet von Apryls Angehörigen. Als einzige greifbare Zeugnisse waren die eigenartigen Bekenntnisse in den handgeschriebenen Tagebüchern ihrer Großtante Lillian übrig geblieben. Dieser Ort musste unbedingt hermetisch verschlossen werden und zwar mit etwas Festerem und Undurchdringlicherem als dieser schlichten Wohnungstür. Was immer Hessen ermöglichte, weiterhin präsent zu sein, musste entfernt und zerstört werden und zwar wesentlich gründlicher, als es Lillian, Reginald und die anderen im Jahr 1949 getan hatten. Wie ihr das gelingen sollte, war ihr nicht klar. Aber eine gründliche Durchsuchung des Apartments war auf jeden Fall ein erster wichtiger Schritt.
    »Sind Sie bereit?«, fragte Seth flüsternd.
    Sie nickte.
    »Ich gehe zuerst rein. Sie warten hier. Bis ich Sie rufe.«
    »Geht klar«, glaubte sie zu sagen, aber ihre Stimme war so schwach, dass die Worte nur als Hauch über ihre Lippen kamen.
    Ganz vorsichtig schloss Seth die Tür auf.
    Als die Tür hinter Seth ins Schloss fiel, klappte Apryl ihr Handy auf und flüsterte hinein: »Hallo, ich bin’s. Ja, ja, mir geht’s gut. Ich bin jetzt vor dem Apartment. Er ist reingegangen. Ich lasse das Handy jetzt an und behalte es in der Hand, sodass du alles mithören kannst … okay, mach ich … wird schon gut gehen.«

39
    Seth zog die Tür hinter sich zu.
    Die Lichter im Flur waren eingeschaltet. Der Korridor erstreckte sich wie ein rötlicher Schacht vor ihm, hier und da sammelten sich dichte dunkle Schatten in den Winkeln am Boden oder an der Decke. Es war sehr ruhig. Alle Gemälde waren mit Tüchern verhängt, genauso wie beim letzten Mal, als er hier gewesen war, damals allerdings nicht allein. Er schob die Erinnerung an dieses grauenhafte Erlebnis beiseite und ging den blutroten Flur entlang. Auf seiner Haut spürte er deutlich, wie die Luft um ihn herum zirkulierte, als würde eine ruhelose Energie herumwabern und die Räume ausfüllen, sogar wenn niemand hier war.
    Auch im Spiegelzimmer schien in dieser Nacht alles ganz ruhig zu sein. Als er vor der Tür stand, hörte er keine Schreie, die wie ein Sturmwind von der Zimmerdecke herabsausten. Kein Wummern, kein Herumkrabbeln, kein Zerren von Dingen inmitten eines unfassbaren Nirgendwo. Nichts. Nur dieser kalte Luftzug, in dem die großartigsten Kunstwerke hingen, die es jemals gegeben hatte.
    Er hielt einen Moment inne. Versuchte, die in seinem Kopf umherrasenden Gedanken zu beruhigen. Wollte sich wappnen für die bevorstehenden Ereignisse und gegen die Befürchtungen, die er wegen Apryl hegte, der süßen, wunderbaren Apryl. Die dort hineinsollte, in dieses Zimmer. Sie war die Letzte. Das hatte der Junge ihm gesagt. Später würde er dann lernen, mit sich selbst klarzukommen. Und wenn dieser Miles Ärger machte, war es auch egal. Was konnte der schon beweisen? Er würde sagen, sie hätte ihn gezwungen, ihr diese Wohnung zu zeigen, weil sie von irgendeiner Verschwörungstheorie bezüglich eines verstorbenen Künstlers besessen war. Er musste einfach nur

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