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Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16

Titel: Apartment 16 - Nevill, A: Apartment 16 - Apartment 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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Wahnsinns, der über seinem Kopf tobte und zu dem er sich nicht aufzusehen traute, weil er fürchtete, dort seinem eigenen Tod ins Antlitz zu blicken, hörte er Schritte auf dem harten Holzboden.
    Der Klang des unendlich langen Seufzens, das diesen Ort durchdrungen und ausgefüllt hatte, wandelte sich in einen erwartungsvollen Ton. Vielleicht sogar Aufregung. Seth war so überwältigt von seiner Angst, dass er es nicht klar erkennen konnte. Er war unfähig zu denken. Er wusste überhaupt nichts mehr. Weder wohin er sah, noch ob er überhaupt mit beiden Beinen auf dem Boden stand, noch ob sein Körper nicht schon längst nach hinten fiel und nach unten, ganz weit nach unten, wo eigentlich ein Fußboden sein sollte. An einen Ort, wo es keine Himmelsrichtungen gab, weder unten noch oben, weder Erde noch Himmel, nur eine weite, unendliche Ferne. Vielleicht konnte er auch nur bis zur eigenen Nasenspitze blicken. Aber er bemerkte etwas Rotes, das sich bewegte, wenn er blinzelte und es fixieren wollte. Nur für den Bruchteil einer Sekunde wurde es sichtbar, etwas, das aussah wie ein kleiner Kopf, umwickelt von einem roten Stofffetzen. Und dahinter zeichneten sich die scharfen Umrisse eines Gesichts ab. Und dann wurde in diesem Gesicht ein weit aufgerissener Mund sichtbar, dem sich ein unendlich verzweifeltes Seufzen entrang.
    Seth hielt sich die Augen zu, als die eisige Kälte sein Gesicht verbrannte.

40
    Seth war jetzt seit fünf Minuten da drin. Und sie stand nervös vor der Tür zu Apartment sechzehn, fummelte an einem Feuerzeug in ihrer Manteltasche herum und versuchte zu hören, was sich dort in der Wohnung abspielte.
    Einmal dachte sie, er näherte sich eilig der Tür, es klang fast, als würde er rennen. Aber dann ging die Tür doch nicht auf. Und die Schritte klangen eigenartig, wie die eines Kindes.
    Als sie nach ihm rief, hörte das Getrappel auf. Nun kam es ihr unwahrscheinlich vor, dass sie es wirklich gehört hatte. Vielleicht war das Geräusch auch aus einem anderen Teil des Gebäudes gekommen, irgendwo war jemand über den Holzboden gelaufen. Bestimmt war es so.
    Dann glaubte sie zu hören, wie weit drinnen in der Wohnung eine Tür zufiel. In großer Entfernung, abgedämpft durch Wände und Mobiliar. Aber auch diesmal konnte das Geräusch genauso gut aus einem anderen Teil des Hauses kommen. Es war schwer zu sagen.
    Aber sie konnte nicht länger hier draußen stehen bleiben. Was machte er denn überhaupt da drin? Sie fragte sich, ob Miles nicht doch recht hatte. Dass dies hier alles ein abgekartetes Spiel war, ein Hinterhalt. Aber das konnte ja nicht ewig so weitergehen. Sie zog die Hände aus den Taschen.
    »Hallo, ich bin’s.«
    »Apryl! Ist alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Was ist denn los?«
    »Keine Ahnung.«
    »Bist du reingegangen?«
    »Nein, ich warte immer noch davor. Er ist schon ewig da drin. Ich weiß nicht, was er macht. Er hat gesagt, ich soll warten. Muss ich jetzt die ganze Nacht hier rumstehen?«
    »Das gefällt mir nicht. Ich komme jetzt rein.«
    »Nein, nicht. Dann geht alles schief. Ich hab ihm versprochen, allein zu kommen.«
    »Das ist vielleicht eine Falle.«
    »Nein, ich hab dir doch gesagt … er ist harmlos«, sagte sie, um Miles zu beruhigen. Dabei war sie sich darüber gar nicht mehr so sicher.
    »Du glaubst, er ist harmlos! Herrgott, Apryl!«
    »Ich weiß ja bloß nicht, warum er so lange braucht. Also gehe ich jetzt rein. Die Tür ist nur angelehnt. Ich wollte dir nur sagen, dass ich das Handy anlasse. Für alle Fälle.«
    »Apryl, geh nicht da rein. Ich will nicht, dass du das tust. Da stimmt was nicht. Außerdem ist es Hausfriedensbruch. Das klingt alles überhaupt nicht gut.«
    »Wird schon nichts passieren, mach dir keine Sorgen. Hör einfach mit. Du bist ja in Sicherheit. Ich bleib nicht lange drin. Ich will nur mal kurz reinschauen. Wir sehen uns dann gleich.«
    »Mir reicht es jetzt. Das ist doch alles idiotisch. Kommt dir das nicht völlig absurd vor?«
    Apryl schob die Tür auf.
    Die Angeln quietschten und ächzten, als die schwere Tür nach innen aufging. Jetzt war der Blick frei in den unbeleuchteten Wohnungsflur. Dank des Lichts, das vom Korridor hinter ihr hereinfiel, konnte sie das tiefdunkle Ende des Flurs erahnen. Alles machte einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck. »Seth. Seth.«
    Sie trat einen Schritt hinein und suchte nach dem Lichtschalter. Sie fand eine altmodische Vorrichtung aus Keramik, die aussah wie die umgekippte Butterdose auf dem

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