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Apartment in Manhattan

Apartment in Manhattan

Titel: Apartment in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Markham
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Besondere an meiner Mutter ist, dass sie für den Fall, dass mein Vater arbeitslos wird, die komplette Familie acht Wochen lang allein durch ihre Vorräte ernähren könnte, und je nach Jahreszeit, auch durch Gemüse aus dem Garten hinterm Haus.
    Ich denke an die Partys, die Milos in den letzten Wochen ausgerichtet hat – Partys in den elegantesten Häusern, die ich je gesehen habe, mit Essen, das mehr kostet als alles, was meine Mutter in einem ganzen Jahr im Brookside Supermarkt einkauft.
    Bis vor kurzem habe ich noch nie Dom Perignon getrunken oder Beluga-Kaviar gegessen. Nun, nachdem ich mal von beidem probiert habe, verstehe ich noch immer nicht, was für ein Theater darum gemacht wird.
    Vor allem jetzt, wo ich wieder in Brookside bin, wo jeder in meiner Familie sich noch immer von Pasta und Weißbrot ernährt. Ich stelle mir vor, was meine Eltern mit dem Geld, das Milos Kunden alleine für die Blumen bei einer einzigen Veranstaltung ausgeben, anfangen könnten.
    Das Witzige daran ist aber, dass vieles von dem, was meine Mutter schon immer gekocht hat, nun plötzlich als Haute Cuisine angesehen wird – italienische Spezialitäten. Kurz angebratene Löwenzahnblätter, Brokkoli mit Knoblauch, sogar Pasta Fagiolo. Bauernessen hat sie das immer genannt.
    Wir halten vor dem kleinen Haus, in dem meine Schwester wohnt. Es brennt noch Licht, und Vinnies grüner Wagen steht in der Auffahrt.
    „Er ist hier!“ sage ich ungläubig.
    „Nein, sie fährt nur sein Auto, bis ihres einen neuen Auspuff hat“, erklärt Sara. „Es sollte heute eigentlich fertig sein, aber es gab irgendein Problem, deshalb bekommt sie es erst morgen.“
    „Was für eine Erleichterung.“ Ich bin nicht in der Stimmung, meinen Ex-Schwager zu sehen. „Es überrascht mich, dass sie seinen Explorer fahren darf.“
    „Der Grund ist, dass er dann nicht die Kinder rumfahren muss, solange ihr Wagen zur Reparatur ist“, sagt Sara. „Vince Junior muss zum Handballtraining, außerdem haben beide Schwimmunterricht, deine Schwester fährt sie immerzu irgendwo hin. Und mach dir keine Sorgen um Vinnie – er hat den Wagen seiner Mutter.“
    Das Gesicht meiner Schwester erscheint im Fenster, und dann öffnet sie die Haustür.
    Ich klettere aus dem Auto, umarme Sara schnell und versuche, Joey meine Tasche wegzunehmen, der darauf besteht, sie für mich ins Haus zu tragen.
    „Ich habe heute Nachmittag versucht, dich bei der Arbeit anzurufen“, sagt Mary Beth und läuft hinter mir in das altbekannte, mit Spielzeug überfüllte Wohnzimmer. „Aber ich habe nur den Anrufbeantworter erreicht.“
    „Die Firma hat ab Mittag geschlossen, wegen des langen Wochenendes“, erkläre ich.
    „Das ist aber nett.“
    „Ja.“ Vor allem, weil ich keinen Krankheitstag vortäuschen oder Jake bitten musste, früher gehen zu dürfen. „Warum wolltest du mich sprechen?“
    „Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich dir gesagt habe, dass die Feier morgen ziemlich elegant sein wird. Aber es macht nichts, wenn du nichts Entsprechendes dabei hast, ich kann dir was ausleihen.“ Sie starrt mich an.
    „Oder vielleicht nicht. Sieh dich an, Tracey! Du hast ja mindestens eine Tonne abgenommen!“
    „Habe ich nicht!“ protestiere ich geschmeichelt. „Keine Tonne.“
    Zumindest noch nicht.
    „Wie viel?“
    „Als ich mich das letzte Mal gewogen habe, etwa sechs Kilo.“
    „Übertreib es nicht“, sagt sie warnend und klingt wie meine Mutter.
    Ich sehe meine Schwester an, wie sie da in Jogginghosen und einem Sweatshirt, das ihren Bauch und ihre Hüften und ihre Schenkel nicht verbergen kann, vor mir steht, und sie tut mir Leid.
    „Keine Angst, ich werde es nicht übertreiben. Ich muss noch mindestens zwanzig Pfund abnehmen.“
    „Zwanzig! Aber nicht doch!“
    „Mary Beth …“
    „Vielleicht noch fünf Pfund“, sagt sie. „Willst du etwas trinken?“
    „Hast du irgendwas ohne Zucker?“ frage ich sie.
    „Klar. Und willst du was essen?“
    „Nein, danke.“
    „Hast du im Bus gegessen?“
    „Ja“, lüge ich, weil ich nicht will, dass sie mir eine Mahlzeit aufzwingt. Sie und meine Mutter flippen aus, wenn sie glauben, dass jemand nicht gegessen haben könnte.
    Ich beobachte sie, wie sie das Zimmer verlässt, und ich fühle mich schuldig, als ich überlege, ob mein Hintern jemals so dick war wie ihrer. Ich liebe meine Schwester. Sie ist für mich der tollste Mensch auf der Welt.
    Aber wir sind so unterschiedlich.
    Zumindest habe ich mir das immer selbst eingeredet.
    Ich

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