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Apartment in Manhattan

Apartment in Manhattan

Titel: Apartment in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Markham
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letzten Nacht.
    Als ich mit der Diät begonnen habe, dachte ich, ich sollte fünfzehn bis zwanzig Kilo abnehmen, was bedeutet, dass es nicht mehr weit bis zum Ziel ist.
    Ich wünschte, Will könnte mich so sehen …
    „Will, ich möchte dich besuchen“, sage ich abrupt und drücke die halb gerauchte Zigarette im Aschenbecher aus.
    „Ich weiß. Das möchte ich auch.“
    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich ihm glauben soll, aber trotzdem hüpft mein Herz vor Freude und ich frage: „Wann?“
    „Keine Ahnung …“
    „Ich könnte nächstes Wochenende kommen“, biete ich an.
    Bitte sag nicht Nein, Will, denn wenn du Nein sagst …
    „Das könnte klappen“, sagt er langsam. „Wir führen
Sunday in the Park with George
auf. Premiere ist Freitagabend. Ich spiele George.“
    „Will! Du hast die Hauptrolle bekommen!“ Ich bin überrascht, dass er mir das noch nicht erzählt hat. Er weiß das doch schon mindestens seit einer Woche.
    „Ja, ich habe meine Hauptrolle bekommen“, stimmt er mir zu. „Und deswegen habe ich mich auch nicht gemeldet. Es war wahnsinnig anstrengend, abends
Grease
aufzuführen und tagsüber für
George
zu proben.“
    „Ist schon gut. Ich war auch sehr beschäftigt“, sage ich und nehme das Haarspray, um meinem Haar noch einen Spritzer zu geben. Ich habe mir eine Hochfrisur gemacht – in erster Linie, weil es draußen fast fünfunddreißig Grad heiß und furchtbar schwül und das die einzige Möglichkeit ist, während der Hochzeit nicht wie eine ertränkte Ratte auszusehen.
    „Ja“, sagt Will. „Ich habe gehört, dass du einige Jobs für Milos gemacht hast.“
    Ich verharre mitten in der Sprühbewegung. „Hast du? Wer hat dir das erzählt?“
    „Einer meiner Freunde dort.“
    „Oh.“
    Also hat er mit jemandem von Eat, Drink Or Be Married telefoniert.
    Das ärgert mich aus einer Million Gründe, und einer davon ist, dass er mich offenbar nicht so oft angerufen hat, wie er konnte. Er nahm sich die Zeit, mit jemand anderem zu plaudern.
    Okay, vielleicht ist das ja albern.
    Und vielleicht fange ich ja auch einfach wieder an, mir Dinge einzubilden …
    Trotzdem muss ich ihn fragen: „Wer?“
    „Wer … was?“
    „Mit wem hast du gesprochen? Über mich?“ füge ich hilfreich hinzu und versuche, nicht so angespannt zu klingen, wie ich mich fühle.
    Schließlich war das bestimmt John oder einer von den anderen Jungs.
    Aber nein.
    „Zoe“, sagt er, und ich bin sicher, dass ich ein Zögern in seiner Stimme höre. „Sie hat mir erzählt, dass sie dich getroffen hat.“
    Zoe.
    Zoe mit dem Pamela-Anderson-Körper und dem Catherina-Zeta-Jones-Gesicht.
    Richtig.
    „Ja, ich habe sie ein paar Mal getroffen“, sage ich. „Mir war aber nicht klar, dass ihr Freunde seid.“
    „Natürlich. Ich habe dort eine Menge Freunde.“
    Aha. Will und Zoe sind in etwa so freundschaftlich verbunden wie Bill Clinton und Monica Lewinsky.
    „Also hast du dir etwas dazuverdienen können, wie?“ fragt Will.
    „Ja, man verdient nicht schlecht“, sage ich abwesend.
    Will hat mit Zoe geschlafen.
    Ich weiß es.
    Aus welchem anderen Grund würde er sie von North Mannfield aus anrufen?
    Warum sonst ruft er mich so selten an?
    „Will …“
    „Du musst gehen, nicht wahr?“ unterbricht er. „Ist schon in Ordnung. Ich muss zur Kostümprobe. Lass uns das nächste Wochenende im Auge behalten. Okay?“
    „Okay.“
    „Ich werde ein Zimmer finden, in dem du bleiben kannst. Es gibt hier einige Pensionen, die ganz nah am Theater sind. Esmes Eltern sind gerade in einem gewesen, und sie fanden es toll. Ich werde sie fragen.“
    Esme schon wieder.
    Esme.
    Zoe.
    Ich hasse die scharfe Eifersucht, die mir die Eingeweide zu zerschneiden scheint, aber ich kann nichts dagegen tun. Wenn Will jetzt hier wäre, hier bei mir, dann vielleicht …
    Oder, wenn ich ihm vertrauen würde.
    Aber das kann ich nicht.
    Warum nicht? Schließlich habe ich noch nie einen Beweis dafür gefunden, dass er mich betrügt.
    Aber meinen Instinkt kann ich auch nicht ignorieren.
    „Also werde ich dich Dienstag oder Mittwoch anrufen, um alles Weitere zu planen“, sagt Will.
    „Okay. Und ich werde herausfinden, ob ich den Freitag frei nehmen kann.“
    „Das brauchst du nicht. Komm einfach am Samstag.“
    „Aber … das ist nur eine Nacht.“
    „Ich weiß, aber Freitag ist Premiere. Das wird ganz verrückt werden, Premieren sind immer so, und diesmal habe ich die Hauptrolle. Komm am Samstag möglichst früh.“
    Was soll ich tun?

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