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Apartment in Manhattan

Apartment in Manhattan

Titel: Apartment in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Markham
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dem ich mich abkühle.
    Ich springe auf, weil ich weiß, dass es Will ist.
    „Hey. Wie geht’s dir?“
    „Buckley!“
    Ich schaue auf die Uhr. Vielleicht versucht Will mich gerade anzurufen. Aber ein paar Sekunden kann ich mit Buckley schon sprechen. Ich habe zwar keine Anklopf-Funktion, aber Will wird es nochmal versuchen, wenn besetzt ist.
    Bestimmt wird er das.
    Und überhaupt, wie groß ist die Chance, dass er genau in dieser Minute anruft, wo ich schon nächtelang umsonst auf einen Anruf gewartet habe?
    „Wir haben seit Samstag nicht mehr gesprochen“, sagt Buckley. „Ich hatte die ganze Woche unheimlich viel zu tun, ich habe einen Ablieferungstermin. Aber ich wollte dich anrufen und Hallo sagen.“
    „Das freut mich.“
    Wir sprechen über seinen aktuellen Auftrag, und das führt irgendwie zu einer Diskussion darüber, ob Jimmy Stewart tot ist. Buckley schwört, er ist es nicht, und ich bin sicher, er ist es.
    „Ich weiß, dass er vor ein paar Jahren gestorben ist, Buckley.“
    „Ich glaube nicht. Das war Donna Reed. Damals haben sie eine riesige Reportage über
Ist das Leben nicht schön
gebracht.“
    „Nun, dann haben sie das nochmal gezeigt, als Jimmy Stewart gestorben ist.“
    „Das kann nicht sein, Trace. Ich habe ihn erst vor kurzem in einer Talkshow gesehen.“
    „Ich auch. Jay Leno, stimmt’s?“
    „Ich glaube, es war David Letterman.“
    „Wer auch immer. Auf jeden Fall war es eine Wiederholung. Ich sage dir, er ist tot.“
    „Das werde ich herausfinden“, verspricht Buckley. „Ich schwöre bei Gott, ich werde beweisen, dass du Unrecht hast.“
    „Was wirst du tun, um das zu beweisen? Wirst du mit Jimmy Stewart in meiner Wohnung auftauchen?“
    „Du hältst dich wohl für besonders schlau, was? Aber genau das werde ich tun.“
    „Wer wird dir dabei helfen, ihn auszugraben?“
    Wir prusten los, als wir uns das ganze Szenario ausmalen. Wie lachen so sehr, dass wir beide immer wieder dieses schnarchende Geräusch machen, was uns nur noch hysterischer werden lässt.
    Ich schätze, das ist nur witzig, wenn man dabei ist.
    Doch der Punkt ist, ich habe so unglaublich viel Spaß dabei, mit Buckley zu sprechen, dass ich Will vollkommen vergesse.
    Dann plötzlich fällt er mir ein.
    Dann höre ich auf zu lachen.
    „Hör mal, Buckley“, sage ich. „Ich muss auflegen. Ich warte noch auf einen Anruf …“
    „Von wem? Will?“ fragt er.
    Ich bin überrascht, dass Buckley sich an seinen Namen erinnert.
    „Genau. Ich werde ihn am Wochenende besuchen.“
    „Hey, cool. Ich schätze, dann habt ihr eure Probleme gelöst, auch wenn …“
    „ … ich einen völligen Deppen aus mir gemacht habe, als ich ihn in der Nacht angerufen habe? Das weiß ich noch nicht. Ich meine, er scheint mir vergeben zu haben, aber ich bin nicht sicher, dass er versteht, was zur Zeit geschieht.“ Ich bin nicht sicher, ob
ich
ganz verstehe, was zur Zeit geschieht. Ich sollte das Thema wechseln. „Was ist mit dir? Wie war dein Date mit Sonja am Sonntag?“
    „So schön, dass wir am Dienstag noch mal miteinander ausgegangen sind.“
    Ach ja? Ich dachte, er hat einen Ablieferungstermin?
    „Was habt ihr gemacht?“
    „Wir sind essen gegangen und dann zu einem Meditations-Seminar. Ich war der einzige Mann dort. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich mich gefühlt habe wie Sean Connery oder …“
    „Ich dachte, du hast so viel zu tun“, kann ich mir nicht verkneifen zu sagen. Neckend.
    Zumindest sollte es neckend klingen.
    Aus irgendeinem Grund aber klingt es richtig streng.
    „Hey, ein Mann kann nicht einzig und allein vom Texte schreiben leben“, sagt Buckley leichthin. „Okay, du solltest jetzt auflegen. Ich weiß, dass Will …“
    „Ja, wahrscheinlich versucht er bereits, mich zu erreichen. Also, was machst du am Wochenende? Triffst du Sonja wieder?“ frage ich beiläufig.
    „Nee. Das ist ihr Wochenende am Strand, sie hat so einen Anteil an einem Wochenendhaus in Westhampton.“
    Natürlich hat sie das.
    „Also, dann wünsche ich dir ein tolles Wochenende mit Will“, sagt Buckley aufrichtig.
    „Das werde ich haben.“
    „Wie kommst du dort hin?“
    „Wie denn wohl?“
    „Mit deinem neuen Porsche?“
    „Der ist leider in Reparatur, also nehme ich den Bus.“
    Eine Pause entsteht.
    Ich weiß, was er denkt.
    „Trace, das wird schon gut gehen.“
    „Das hoffe ich.“
    „Sieh mal, wenn du eine weitere Panikattacke bekommst, solltest du wirklich jemanden aufsuchen.“
    „Jemanden aufsuchen? Du

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