Apartment in Manhattan
Moment auf der Tanzfläche, wo wir alle zuerst wild getanzt haben, und dann plötzlich legte der DJ ein langsames Lied auf.
Es war dieser alte Song „I Could Not Ask For More“ von Edwin McCain. Ich erzählte ihm, wie sehr mir das Lied gefällt, und er packte meine Hand und zog mich in seine Arme. „Dann lass uns tanzen.“
Jeder tanzte sehr eng … die Braut und der Bräutigam, Yvonne und Thor, Latisha und Anton.
Buckley und ich hatten auch schon vorher miteinander getanzt – aber zu anderer Musik. Die war jazziger, wie „The Way You Look Tonight“ und „Summer Breeze“. Da tanzten wir aber so, wie ich es mit meinem Vater und meinem Onkel Cosmo auf der Feier getan habe – flotte Schritte und Drehungen, der Körperkontakt beschränkte sich auf Arme, die sich um Taillen legen, und Hände, die sich festhalten.
Das aber war anders.
Das war romantisch.
Buckley schlang einfach die Arme um mich und hielt mich fest, und unsere Körper bewegten sich zusammen.
So, wie man es in der High School macht.
So, wie jeder andere es damals in der High School machte, denn ich wurde damals fast nie zum Tanzen aufgefordert.
Das Problem daran, mit Buckley so zu tanzen war – abgesehen davon, dass ziemlich schnell
offensichtlich
wurde, dass er sich ein wenig zu mir hingezogen fühlt –, dass ich ein paar Minuten lang überhaupt nicht an Will dachte. Erst als das Lied zu Ende war, fiel er mir wieder ein, und ich stellte mir vor, wie es wohl wäre, Buckley als Freund zu haben.
Weil Buckley immer so nett zu mir ist.
Und Will …
Nun, er ist manchmal nicht nett.
Aber das liegt daran, dass Buckley und ich uns kaum kennen. Will und ich haben eine Beziehung, und in jeder Beziehung gibt es Probleme.
Wie auch immer, nach diesem langsamen Tanz spielte der DJ Tarantella. Natürlich versuchten Brenda und Paulie jeden zum Tanzen zu überreden, und Buckley und ich gingen wieder rein freundschaftlich miteinander um. So verhielten wir uns auch den Rest der Nacht über.
Vor allem auch am nächsten Morgen, als ich nach Hause und Buckley zum Rollerbladen mit Sonja ging.
Ich nehme einen der kleinen Stifte, die in dem Becher auf der Theke stehen, und mache meine Kreuze neben den Gerichten, die ich bestellen will. Ich wähle Sashimi, rohen Fisch ohne Reis. Ich habe ein weiteres Kilo abgenommen, und ich will noch mehr Gewicht verlieren, bevor ich Will am Samstag sehe.
„Habe ich dir erzählt, dass ich Will am Wochenende besuche?“ frage ich, nachdem wir bei dem Typ hinter der Theke unsere Bestellung aufgegeben haben.
„Nein! Tracey, das ist ja wundervoll!“
„Das hoffe ich.“
„Oje. Was ist los?“
„Nichts“, sage ich schnell. „Es ist nur so, dass Will irgendwie distanziert ist … und ich mache mir Sorgen, dass alles anders sein wird, wenn wir uns sehen.“
Ehrlich gesagt, mache ich mir Sorgen, dass alles
wie immer
sein wird.
Aber das will ich Raphael gegenüber nicht zugeben.
Nicht einmal mir selbst gegenüber.
Ich muss dafür sorgen, dass mit Will alles funktioniert.
Ich bin noch nicht bereit, ihn gehen zu lassen.
Ich werde nie bereit sein, ihn gehen zu lassen. Ich liebe ihn.
Nach dem Mittagessen laufe ich zurück ins Büro. Jake hat einen gelben Post-It-Zettel an meinen Bildschirm geklebt. Darauf steht:
Ich muss Sie sprechen.
Ich gehe in sein Büro.
„Sie sind wieder da“, sagt er und schaut von seinen Unterlagen auf.
„Ich bin wieder da.“
„Sie sollten darauf achten, dass Ihre Mittagspause nicht länger als eine Stunde dauert.“
Ich blicke auf meine Uhr. Ich war eine Stunde und zehn Minuten weg. „Tut mir Leid“, sage ich.
Er nickt.
So behandelt er mich seit dieser Schokoladen-Episode in der letzten Woche. Ich glaube auch nicht, dass meine Krankmeldung am nächsten Tag sonderlich hilfreich war, er hat daraufhin kaum mehr mit mir gesprochen.
Ich schätze, er hat mir die Geschichte über die Lebensmittelvergiftung durch schlechte Muscheln nicht abgenommen. Mir schien das eine entwicklungsfähige Entschuldigung zu sein. Immerzu werden irgendwelche Leute wegen roher Meeresfrüchte krank.
Jetzt sagt er: „Sie müssen etwas für mich erledigen.“
„Okay …“
„Bitte gehen Sie zum Orvis-Laden und holen Sie etwas ab, das ich bestellt habe. Ich wurde gerade angerufen, dass es angekommen ist.“
„Okay.“
Wieder eine private Angelegenheit.
Latisha und Yvonne sagen ständig, ich soll das nicht machen. Die werden wieder mächtig mit mir schimpfen, wenn sie das hier herausfinden. Brenda
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