Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)
Gerät enthielt, dessen Funktion sich Maria nicht erschloss. Sie sah, wie Anselmo einen USB-Stick an den Laptop anschloss und ein Terminalprogramm startete.
»Das ist die Reservesteuereinheit«, erklärte Yoko. »Sie stellt eine Funkverbindung zum Bordcomputer der Hikari her. Anselmo muss dem System nur noch vortäuschen, dass er Nakashima sei.«
»Und wie soll das gehen?«
»Ich habe Nakashimas DNA-Code im Steuerprotokoll durch meinen ersetzt«, erklärte Anselmo nervös. »Aber ich habe keine Ahnung, ob es nicht noch ein zweites Sicherheitssystem gibt. Gut möglich, dass es nicht klappt. Oder dass ich die Hikari versenke und uns gleich mit.«
Er stach sich mit einer Nadel in den Daumen, drückte den Blutstropfen in eine kleine Öffnung des Gerätes und startete ein Programm. Maria sah einen Anzeigebalken auf dem Bildschirm, der ruckend den Fortschritt der DNA-Sequenzierung anzeigte. Gespannt starrten alle auf den Bildschirm, bis der Balken ›100 %‹ anzeigte und kurz darauf die Meldung ›CODE DENIED‹.
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Naka.Indu.net Chat-Protocol 24072011 14:23:45 – 14:24:10 GMT-01:00
Proxy-Server: naka.indu.th.net:34
Encoding-method: GOLEM.2.00
14:23:45 hikari
registrierter zugriff. procedure?
14:24:05 Client_001
procedure CV5E09.
14:24:10 hikari
aktiviert.
/End of conversation/
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LV
28. August 2013, Campo Santo Teutonico, Vatikanstadt
D er Tesserakt wirkte noch schwärzer als die Nacht. Ein Schatten unter Schatten, der alles Licht verschluckte.
»Was ist jetzt?«, fragte Bühler angespannt, als Peter und Nikolas frustriert in ihren Bemühungen innehielten. »Wir müssen dieses Monstrum da drüben verbuddeln und dann von hier verschwinden.«
»Er geht nicht zu«, keuchte Peter. »Dieses Drecksding geht einfach nicht zu!«
»Ich denke, Sie sind der Einzige, der es verschließen kann.«
»DANN ERKLÄREN SIE DAS MAL DIESEM SCHEISSDING!«
Bühler überlegte. Komplikationen schienen ihn nicht aus der Ruhe zu bringen. Er zuckte mit den Schultern. »Scheiß drauf. Ich bin hier fertig.«
Er wollte gehen.
»Warten Sie!«, rief ihn Peter scharf zurück. »Sie können uns jetzt nicht im Stich lassen! Wir hatten eine Vereinbarung.«
»Von der ich meinen Teil erfüllt habe. Wenn Sie dieses Ding nicht zukriegen, ist das nicht mein Problem.«
»Und dass die Welt untergeht etwa auch nicht?«
»Nicht wirklich, ehrlich gesagt.« Er hielt seine Waffe in die Höhe. »Ich werde das Ende ohnehin nicht erleben.«
Peter wurde wütend. »Sie blödes Arschloch!«, brüllte er Bühler an. »Haben Sie eigentlich gar nichts kapiert? Ihre kleine Schwester hat Ihnen Hunderte von Bildern ihrer apokalyptischen Visionen hinterlassen. Und in fast all diesen Bildern kommen Sie als Sonne vor.«
»Ja und?«
»Sie sind die verdammte Sonne! Sie waren das Licht für Leonie, die Rettung der Welt! Ihre Schwester hat Ihnen einen Auftrag erteilt, kapieren Sie das nicht? Und was machen Sie? Sie kneifen! Sie verpissen sich. Sie stecken sich eine Waffe in den Mund. Sie sind ein verdammter Feigling, Bühler.«
Peter zuckte kurz, als Bühler eine Bewegung mit der Schulter machte, wie um zu einem Schlag auszuholen. Aber Bühler schlug nicht zu, ließ den Arm wieder sinken, als ob ihm auf einmal die Kraft fehlte. Eine Weile stand er nur so da, keuchte wie angeschossen, starrte Peter an. Dann stöhnte er auf. Nickte stumm.
Peter deutete auf den Tesserakt. »Wir müssen das Ding zurück nach Israel bringen. Vielleicht lässt es sich nur dort verschließen.«
Nikolas schüttelte den Kopf. »Ohne Amulett? Wir kommen ja nicht mal in die Pyramide rein.«
»Hast du etwa eine bessere Idee?«, fuhr Peter ihn an.
In diesem Moment sah er das Licht.
Ein fahles Glimmen nur, das von der Stelle, an der die mumifizierte Leiche des Echsenwesens lag, wie ein Dunst über den Boden des Friedhofs kroch und rasch heller wurde.
»Vorsicht, Peter!«, rief Nikolas, aber Peter ignorierte die Warnung und sah sich die Sache näher an.
Die kleine Mumie war verschwunden. An ihrer Stelle lag das Amulett, das Raymond Maya in Iowa gegeben hatte. Peter erkannte das gekreuzte Symbol sofort wieder. Es lag einfach auf dem Boden und leuchtete wie eine kleine Lampe, die man Kindern zum Einschlafen ans Bett stellt. Neben dem Amulett lag ein kleiner Zettel.
»Fass es nicht an!«, warnte Nikolas ihn erneut, doch Peter hatte sich bereits nach dem Zettel gebückt. Er erkannte Mayas Handschrift erst auf den zweiten Blick an den energischen Schleifen und T-Strichen
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