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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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zwanzig Prozent der Opfer, die die Seuche forderte, kurz nach ihrem klinischen Tod als Backies wieder zurückkehrten. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn Backies waren nie ganz tot, sie hatten nur einen kurzen Moment, in dem sie sich von Menschen in gefühllose Monster ohne Bewusstsein und Verstand verwandelten. Mehr hat man nie über sie herausgefunden, und fragen kann man die paar Backies , die noch übrig sind, auch nicht. Na ja, fragen schon, aber außer ein bisschen Grunzen und einem Biss in die Kehle kriegt man halt nie eine Antwort. Kleiner Scherz. … Wo war ich? … Also, die Backies waren gar nicht richtig tot, man musste ihnen erst noch den Rest geben. Und das war das Problem, denn ihre Angehörigen betrachteten sie immer noch als Verwandte. Als Geschwister, Ehefrauen, Eltern. Sie hatten Skrupel, sie zu erschießen oder ihnen die Köpfe abzuschlagen. Und zack – waren auch sie schon erledigt. Es dauerte, bis man die Backies als das erkannte, was sie sind: dumpfe, seelenlose Fressmaschinen. Ausgeburten der Hölle. Aber bis man das kapierte, war ihre Zahl auf Zigmillionen angewachsen. Sie schlurften und krochen stur und unbeirrt weiter, auf der Suche nach Menschenfleisch. Erst seit der Großen Reinigung vor zweihundert Jahren ist ihre Zahl so weit zurückgegangen, dass man Gebiete wie die Adam-Wüste wieder besiedeln kann.
    Der Krieg tobte also zwei Wochen lang. Danach herrschte Stille. Die ganze Menschheit schien zu keuchen und zu stöhnen, fest in der Hand des weißlichen Todes und des Grauens durch die Backies , obdachlos, hungernd und frierend. Aber ohne Hoffnung? Nein! Zu diesem Zeitpunkt hatte sich nämlich die Botschaft bereits um die ganze Welt verbreitet. Solange irgendwo noch eine Rundfunkstation arbeitete, strahlten sie stündlich die Botschaft aus. Bis zum Ende des Internets konnte jeder, der einen Computer hatte, Maria sehen, wie sie die Botschaft verkündete. Die Botschaft wurde in alle Sprachen der Welt übersetzt. Wer keinen Zugang zu Internet, Radio und Fernsehen hatte, erfuhr es durch Verwandte und Freunde. Wie wir gehofft hatten. Die Botschaft wurde von Mund zu Mund weitergetragen, bis heute. Als der Krieg endete, waren bereits über zwei Milliarden Menschen tot. Leichengestank verpestete die Atmosphäre der Erde, und das große Sterben hatte gerade erst so richtig begonnen. Aber mit der Hoffnung von Marias Botschaft machten sich die Ersten auf, die Reinen Orte zu finden. Viele starben unterwegs, aber einige fanden jene sagenhaften Orte und sahen, dass Maria nicht gelogen hatte. Es gab Schutz. Es gab Hoffnung. Die Reinen Orte waren schnell überfüllt, aber Marias Botschaft hatte noch etwas anderes bewirkt. Trotz der Enge wurde niemand abgewiesen. Nur vereinzelt kam es zu Schlägereien und Tumulten. Manche Reinen Orte waren sehr klein, eine Kirche vielleicht, ein Marktplatz, ein Acker. Andere wieder waren groß genug, um Tausende aufzunehmen. Die Menschen arrangierten sich, fanden Wege, sich mit dem Nötigsten zu versorgen und irgendwie zu überleben, während rings um sie herum weiter die Apokalypse wütete. Nach und nach entdeckten die Menschen noch weitere Reine Orte, an denen die Seuche nie ausbrach. Dort halfen sie einander, beteten zu ihren Göttern und Heiligen. Eines einte sie alle: die Verehrung für Maria, die ihnen Hoffnung geschenkt hatte. Man wusste nur wenig über diese Nonne, aber jeder trug ihr Bild, das irgendwer im Internet gefunden hatte, bei sich wie einen Talisman. Maria wurde zur Heiligen.
    Als die Hikari wie aus dem Nichts wieder auftauchte und Maria italienischen Boden betrat, hatten Seuche, Krieg, Backies , Hunger und Chaos bereits schätzungsweise über sechs Milliarden Todesopfer gefordert. Mehr als zwei Drittel der damaligen Weltbevölkerung. Sechs Milliarden Leichen, wo schafft man die hin? Ich sag’s euch. Ins Meer damit. Allein auf dem Grund des Pazifik liegen die Gebeine der halben Menschheit.«
    »Und wie viele sind wir heute?«, fragte der Junge.
    Anselmo sah ihn traurig an. »Was spielt das noch für eine Rolle, Junge, wie viele wir sind?«
    Anselmo sah, dass dem Jungen noch eine andere Frage auf der Seele brannte.
    »Ja«, sagte Anselmo, »das ist die Frage, die sich damals viele gestellt haben. Na los, sprich sie schon aus!«
    »Wo war der Papst die ganze Zeit über?«

LVIII
    21. Dezember 2012, Rom
    A ls sie den Petersplatz verließen, sahen sie, wie verlassen Rom war. Die Stadt lag in fast vollkommener Dunkelheit. Wenn sie überhaupt Menschen

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