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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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unterbrach ihn. »Halt die Klappe, Peter.«
    Bruder Kleophas rückte etwas näher und reichte ihnen beiden einen Becher mit Wasser. Dann setzte er sich wieder zurück auf sein Lager. »Ich höre.«
    Traue niemandem.
    Dennoch erzählten sie. Von ihren gemeinsamen Visionen, dem Flugzeugabsturz, dem blonden Jungen und wie sie das Buch bei Don Luigi gefunden hatten. Kleophas hörte zu, unterbrach sie kein einziges Mal. Als sie fertig waren, rückte er erneut an sie heran, zerschnitt ihre Fesseln und deutete auf die Plastikschüssel und den Wasserkanister.
    »Trinkt und wascht euch. Ich warte draußen.«
    Peter und Nikolas rieben sich ihre schmerzenden Gelenke und tranken gierig aus dem Kanister. Das Wasser schmeckte schwach nach Diesel. Es war ihnen egal. Sie wuschen sich das Blut ihrer Platzwunden von Kopf und Hals und folgten Bruder Kleophas dann ins Freie. Auf seinen Stab gestützt stand der Mönch regungslos vor der Höhle und sah in die Richtung, in der hinter dem nächsten Hügel die Skiti lag. Überrascht bemerkte Peter, dass die Sonne bereits sehr tief stand.
    Das Licht blendete ihn und verstärkte die Kopfschmerzen von dem Schlag vorhin wieder. »Und was geht mich das alles an?«, fragte Bruder Kleophas. »Ich kenne euren Don Luigi nicht einmal.«
    »Kommt Ihnen irgendwas von dem, das wir Ihnen erzählt haben, vielleicht bekannt vor?«
    »Nein. Es sind eure Visionen, nicht meine.«
    »Und warum konvertiert ein katholischer Priester von einem Tag auf den anderen zum orthodoxen Christentum und zieht sich für den Rest seines Lebens auf den Athos zurück?«
    »Ich hatte eine spirituelle Offenbarung.«
    »Kurz nach Erscheinen Ihres Buches?«, hakte Peter nach. »Blödsinn. Vor was sind Sie geflohen? Warum mussten Sie hier untertauchen?«
    Kleophas wandte sich ihnen wieder zu. Peter las einen unbestimmten Kummer in seinem Blick, aber auch Härte und Entschlossenheit.
    Nein, dieser Mann ist bestimmt alles andere als geistig verwirrt.
    »Ihr müsst jetzt gehen«, sagte Kleophas. »Und kommt nicht wieder. Ich habe euch nichts zu sagen.«
    »Was ist damals in Israel passiert?«, versuchte Nikolas es erneut.
    »Geht«, wiederholte Kleophas. »Möge Gott euch helfen, das zu finden, was ihr sucht.«
    Damit zog er sich in seine Höhle zurück und ließ die beiden Brüder einfach stehen. Peter wollte ihm folgen, doch Nikolas hielt ihn zurück.
    »Lass ihn. Wir übernachten in der Skiti und kommen morgen wieder.«
    Peter nickte. Müde und schweigend nahmen sie den schmalen, felsigen Weg zurück. Peter noch dröhnte immer noch der Kopf bei jedem Schritt. Aus der Richtung der Skiti wehte fernes Hundegebell herüber. Es dämmerte bereits, als sie über den Hügel kamen, hinter dem die Skiti lag. Und dann sahen sie es.
    Peter hatte den Rauch hinter dem Hügel die ganze Zeit über für Feuerstellen gehalten. Jetzt aber sah er, dass sämtliche Hütten der kleinen Ansiedlung brannten. Vereinzelt konnte er auch regungslose Mönche vor den Hütten oder in den kleinen Gärten erkennen. Außer einigen Hunden, die panisch das Feuer anbellten, bewegte sich da unten jedoch sonst nichts. Fassungslos starrten die Brüder einen Augenblick auf das brennende Dorf unter ihnen.
    Traue niemandem.
    »Scheiße!«, stieß Nikolas hervor.
    Peter löste sich als Erster aus seiner Starre und wollte den Hügel hinabrennen, doch Nikolas hielt ihn erneut zurück und zog ihn zu Boden.
    »Nicht, Peter!«
    »Wie, nicht? Wir müssen da runter! Vielleicht können wir noch irgendjemand retten!«
    »Verdammt, schau doch hin!«
    Er deutete auf eine Stelle am Rande der kleinen Siedlung. Erst jetzt erkannte Peter den schwarzen Helikopter. Er stand breitbeinig zwischen zwei Häusern, wie ein bösartiges Insekt, das auf seine nächste Beute lauert. Peter sah jetzt auch, wie zwei schwarz gekleidete Gestalten einen Mönch aus einem der brennenden Häuser zerrten. Der Mönch wand sich, wehrte sich mit letzten Kräften. Die beiden Männer stießen ihn rüde zu Boden. Dann griff einer der beiden nach einer Waffe und schoss ihm in den Kopf.
    »Verdammt, Niko, wer sind die?«
    »Ich hab keine Ahnung. Aber glaubst du, dass die nach jemand anderem als uns und Laurenz suchen?«
    Nein, glaubte er nicht. Sie robbten rückwärts außer Sichtweite und rannten dann zurück zur Einsiedelei. Die Sonne war inzwischen untergegangen, nur ein letzter Rest der Dämmerung ließ sie überhaupt noch den Weg erkennen. Sie rannten, während sich die Luft hinter ihnen schon mit dem fernen Wummern

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