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Apple - Die Geburt eines Kults

Apple - Die Geburt eines Kults

Titel: Apple - Die Geburt eines Kults Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moritz
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Bohne davon gesehen.“
    – MATT CARTER
    An einem Ende eines langen Konferenztischs standen Apfelsaftflaschen, Chips-Packungen und Teller mit Puten-, Hühnchen-, und Salami-Sandwiches. Am anderen Ende trommelte Steve Jobs – zurechtgemacht mit Hemd, Krawatte und Cordhose – mit den Füßen auf dem Teppich und mit den Fingern auf dem Tisch herum. Er wartete darauf, die wöchentliche Mittagsbesprechung mit den Managern verschiedener Unterabteilungen der Mac-Abteilung zu eröffnen. Bob Belleville, Konstruktionsleiter, Matt Carter, Herstellungsleiter, Mike Murray, Marketingmanager, Debi Coleman, Finanzcontrollerin, Pat Sharp, Jobs’ persönliche Assistentin, und Vicki Milledge aus der Personalabteilung schlenderten herein.
    „Auf geht’s! Wir haben einen Haufen Mist zu erledigen“, sagte Jobs zu den sechs Managern, die um den Tisch herumschlenderten und plauderten. Er fing an, den bebrillten Ingenieur Bob Belleville über einen Streit zwischen zweien seiner Mitarbeiter auszufragen.
    „Was willst du am Ende mit George machen?“, fragte Jobs.
    „Am Ende“, erwiderte Belleville in sanftem Ton, „werde ich tot sein.“
    „Wir können George nur halten“, sagte Jobs und ignorierte den Scherz, „wenn wir ihm die gesamte analoge Elektronik geben. Wenn er sich nicht für die gesamte analoge Elektronik verantwortlich fühlt, geht er woanders hin. Bei irgendeinem Startup bekommt er ein großartiges Jobangebot für die Leitung der Konstruktionsabteilung.“
    Belleville prophezeite, dass eine solche Beförderung Hap Horn aufbringen würde, einen anderen Ingenieur, der an einem widerspenstigen Laufwerk arbeitete.
    „Wenn Hap Dich erpresst und sagt, er kündigt“, sagte Jobs, „übergehst Du ihn. Sobald Hap vom kritischen Pfad abweicht, solltest Du das tun.“
    „Wir müssen diese Diskussion unter vier Augen beenden“, sagte Belleville trocken.
    Dann wandte Jobs seine Aufmerksamkeit der langen Tagesordnung zu und meckerte über die Produktion von Bedienungsanleitungen. Die Aktivität in der Publikationsabteilung diente als grobes Fortschrittsbarometer, denn sie zeigte an, wie es an zwei Fronten aussah. Die eine bestand in der eifrigen Basteltätigkeit an den Labortischen, während die andere in Form eines unerbittlichen Einführungsdatums lauerte.
    „Wie ich das sehe, entgleitet der Publikationsabteilung die Sache immer mehr“, sagte Jobs in Richtung des Marketingmanagers Michael Murray. „Die leisten tolle Arbeit, aber sie kriegen nichts fertig. Krieg das in den Griff.“ Murray nickte.
    Jobs arbeitete sich weiter um den Tisch herum vor und sprach Matt Carter an, der für die Herstellung des Computers und die Überwachung der Fortschritte in der Apple-Fabrik in der Nähe von Dallas zuständig war. „Darf ich etwas vorschlagen?“, fragte Jobs. Er wartete die Antwort nicht ab, und sein bittender Ton verschwand. „Deine Gruppe tauscht sich nicht mit dem Marketing und der Konstruktion aus.
    Die sind nicht im Labor. Die müssen den Geist des Mac erfassen. Stell sie allen Leuten vor. Du musst sie zum Austausch antreiben.“
    „Ich nehme eine Reisegruppe mit nach Dallas“, sagte Carter grinsend. „Dann können sie sich mal so richtig miteinander austauschen.“
    Jobs wechselte abrupt das Thema und kam auf das Wachstum der Abteilung zu sprechen. Die Einstellung neuer Mitarbeiter war ein Dauerthema für die Mac Division und verschlang viel von der Zeit der leitenden Manager. Jobs warf einen Blick auf ein Blatt Papier und sagte: „Im letzten Monat hatten wir 46 Leute.“
    „Heute haben wir 60“, korrigierte Vicky Milledge, die Frau von der Personalabteilung.
    „Toll! Wow! Wir lassen’s echt krachen“, sagte Jobs.
    „Da ist eine ganze Karawane durchgezogen“, bemerkte Michael Murray und erwähnte eine Bewerberin von Xerox. „Die ist dabei, bei Xerox zu kündigen, und das dauert viel länger als die Bewerbung bei Apple.“
    „Wann will Rizzo Dir Bescheid geben?“, fragte Jobs im Hinblick auf einen Bewerber für die gleiche Stelle.
    „Der verschleppt die Sache“, sagte Murray.
    „Ich würde Rizzo nehmen“, sagte Jobs. „Der wird schneller in die Gänge kommen. Werd dir darüber im Klaren, wen du willst.“
    Murray ließ den Namen einer Frau fallen, die bei einer Venturecapital-Firma arbeitete, aber angedeutet hatte, sie würde einen Gehaltsverlust von 40.000 Dollar in Kauf nehmen, wenn sie bei Apple arbeiten könnte.
    „Ist sie eine Schönheit und Single?“, fragte Jobs nach.
    „Sie ist kein

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