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APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

Titel: APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan M. Watkins
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Hintergrund, den Jane nicht hatte, und als ich in ihren Tagebuchnotizen über die Mühen bei ihren Übungen las, erhielt ich den Eindruck, dass sie nicht genau verstand, dass zum Beispiel gewisse Muskelschmerzen nicht nur natürlich sind, sondern auch einen Trainingsfortschritt bedeuten können – sie schien sie nur als Zeichen einer Verschlimmerung betrachtet zu haben. Aber das waren eben noch nicht die 70er Jahre und es gab damals noch keine Fitnessgurus für Frauen wie heute. Und es kann ja auch sein, dass Jane nicht nur über gewöhnliche Schmerzen und Beschwerden sprach.
    Vielleicht waren meine Vorschläge nicht durchführbar, oder aber sie und Rob hatten diese Möglichkeiten damals alle schon erfolglos ausprobiert, oder vielleicht hatten sie beide gar grundsätzlich aufgegeben, ich weiß es nicht. (Später fand ich heraus, dass ihr Freund Frank Longwell, ein ehemaliger Chiropraktiker, regelmäßig vorbeigegangen war und Bewegungs- und Ausgleichstherapien mit ihr gemacht hatte.) Ich war kaum eine Expertin im Bereich körperlicher Herausforderungen, da ich selbst ja keine hatte, und so ließ ich es einfach bleiben. Jane würde das selbst auf die eine oder andere Art lösen oder auch nicht. Und das war tatsächlich auch das, was ich hoffte – sie könnte und würde es tun: es selbst lösen. Oder auch nicht.
    Was zweifellos recht lieblos von mir war.
    Ich erinnere mich an den Tag, an dem mir Jane sagte, ihre Mutter sei in einem Pflegeheim in der Nähe von Saratoga gestorben, es war am 10. Mai 1972 – zwei Tage nach Janes 43. Geburtstag. Sie hatte Marie während ungefähr 15 Jahren weder gesehen noch mit ihr gesprochen und aufgrund des Wenigen, was ich über ihre Kindheit wusste, schien mir Janes Distanz zu ihrer Mutter völlig angemessen. Jane schien jedoch von der Nachricht niedergeschmettert zu sein – fast verängstigt. „Als sie noch lebte, hatte ich schon Angst, dass sie mich verfolgte, und jetzt, da sie tot ist, erst recht,“ sagte Jane, aber sie lachte nicht dabei. Auf irgendeine Art hatte ihre Mutter es fertig gebracht, genau das zu tun.
    In ihrem Tagebuch schreibt Jane nach Maries Tod:
Ich hatte Angst, dass ich mich – wie durch Zauberei – in sie verwandeln würde (und sie dann frei wäre), und so jagten mir meine eigenen Symptome große Angst ein… Ich höre immer noch ihr wütendes Gezeter und Geschrei während der Nacht… das Anspucken – das an den Haaren reißen – die Drohung, uns beide umzubringen – sehe den Brief, in dem sie schrieb, ich hätte sie ermordet und den sie abzuschicken drohte – sie verfolgte mich Tag und Nacht – bewusst in der Vergangenheit; und nun wahrscheinlich unbewusst aus lauter Gewohnheit – und die Versuche, mich selbst zu schützen, bleiben schattenhaft…
Was ist denn nun mit den Geistern dieser neuen Gegenwart, die in die Zeit, ins Heute hineinragen, in meine Zeit? Ihre Knochen sind durch die Arthritis zerschmolzen. Ich glaube, ich bin wütend darüber, dass sie das zuließ und es in meine eigene Erfahrung hineinbrachte – so wie ich vor Jahren wütend über meinen Großvater war, wütend darüber, dass er starb und auch sein Sterben in meine Erfahrung hineinbrachte. 1
    Nach und nach werden Janes gesundheitliche Besserungen immer geringer, und die wiederauftauchenden Symptome gewinnen immer mehr an Boden. In ihrem Tagebuch von 1972 beglückwünscht sie sich selbst, weil sie es eine lange Reihe von Treppenstufen in der Mansfield-Universität in Pennsylvania hinauf und hinunter schaffte, wo sie vor 400 Studenten einen Vortrag hielt: „…mehr Stufen als ich je gesehen habe, verdammt noch mal, Massen und Massen überall… Gab mir selbst Suggestionen, die wie Magie wirkten – und war dann in lautlosen Tränen, weil meine Knie so schmerzten, als wir nach Hause gingen.“ Drei Jahre später, als sie und Rob in ihr neues Haus zogen, nehmen ihre Beschwerden sie in ihrer ganzen Härte gefangen. Sie verbringt ein paar Minuten am Tag damit, um im Wohnzimmer mit Hilfe eines kleinen Schreibtisches auf Rollen herumzugehen und notiert dann sorgfältig die aufgewendete Zeit und die gemachten „Fortschritte“. „Sie kann nun vielleicht zehn Schritte aufs Mal machen,“ schreibt Rob am 25. August 1980, „indem sie sich auf ihren Schreibtisch stützt, statt der ein oder zwei, die vorher möglich waren. Aber wir sind wieder nachlässig geworden: Sie geht nur noch einmal im Tag etwas herum, statt zweimal, wie mein mit ihr abgestimmter Vorschlag war, der auch von Seth

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