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APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

Titel: APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan M. Watkins
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und deshalb wollte ich es, auch wenn ich sah, wie es geschah, auf einer anderen Ebene trotzdem nicht glauben. Einerseits wünschte ich mir, eine Gläubige zu sein, oder zumindest mehr als nur die Beobachterin, die ich war. Das eine Treffen, das ich hatte, war irgendwie so rätselhaft und seltsam gewesen und ich wollte mehr…
Wenn ich heute über das Ganze nachdenke, bin ich immer noch irgendwie verblüfft. Sicher glaube ich nicht, dass Jane eine Betrügerin in dem Sinne war, dass sie anderen einen Glauben oder eine Religion aufdrängen wollte. Das war sehr klar. Und das letzte Buch The Way Toward Health (Seths letzte Botschaft), ist wirklich schwierig zu lesen, denn es ist sehr offensichtlich, dass sie das Seth-Material nicht anwenden konnte, um sich bei ihren eigenen körperlichen Behinderungen zu helfen. Und das ist herzzerreißend und sehr traurig…
Ich nehme an, ich dachte damals, es sei eigentlich äußerst einfach, dem Ehemann ein Buch zu diktieren und dann die abgetippten Manuskripte veröffentlichen zu lassen. Wenn ich heute darüber nachdenke, weshalb ich damals so etwas dachte, muss ich zugeben, dass bestimmt auch Eifersucht im Spiel war. Sich hinzusetzen und zu diktieren ist schon schwer genug, und ich selbst kämpfte immer mit mir selbst, bis ich mich hinsetzte und zu schreiben begann. Und in einigen Belangen war Jane viel mutiger als ich, viel williger, sich dem Unbekannten zu stellen, oder sie hatte einfach nur ein unbelasteteres Gefühl dabei…
Deshalb glaube ich, wenn ich über Jane nachdenke, dass ich auf einer Ebene wirklich dachte: „Ja, sie gibt vor, Seth zu sein, um Buchverträge zu erhalten.“ Es schien mir „einfacher“ als alle die „harte“ Arbeit, die ich tat, das heißt, Manuskripte von Anfang an zu erfinden und zu erschaffen. Ich teilte damals auch die Einstellung der Schriftstellervereinigung Bread Loaf, die darin bestand, dass wirkliche „Künstler“ mit nichts begannen und ganze Bücher aus sich selbst hervorbrachten. Was nicht genau das war, was Jane tat. Und was wiederum eine falsche Vorstellung war.
    Und da ist sie, sinnierte ich, als ich Susans Bemerkungen las – diese unmögliche Last, die wir uns alle, innerlich angetrieben, aufzuladen scheinen, vor allem im kreativen Bereich. Darin unterschied sich Janes Lebenserfahrung von anderen nur im Grad ihrer Übertreibung. Zur Zeit dieses E-Mail-Austausches hatte Susan eben eine siebenjährige zermürbende Arbeit über die Erinnerungen an ihre Liebesaffäre mit dem äußerst produktiven Romanautor und Mediävisten John Gardner abgeschlossen, der 1982 bei einem Motorradunfall ums Leben kam, vier Tage, bevor sie heiraten wollten. 5 Wie Jane besaß auch Gardner ein starkes und alles einschließendes Arbeitsethos bezüglich des Schreibens und eine gleichermaßen starke Erwartungshaltung gegenüber seinen Studenten, sowie auch zunehmende körperliche Probleme (in seinem Fall Alkoholismus), die schließlich sein Leben unterminierten und zu seinem Tod führten. Und wie Jane beeinflusste Gardner eine junge beginnende Schriftstellerin von da an so außerordentlich stark, dass ihr ganzes Lebenswerk hauptsächlich jenem Treffen entsprang. 6
    Es gab viele Parallelen zwischen Susan und mir und zwischen den Mentoren, die wir entdeckten und den darin enthaltenen Schichten von Glaubenssätzen über kreative Leichtigkeit oder deren Mangel als Tugend. Als begnadeter Lehrer der Schreibtechnik kanonisierte Gardner aber hauptsächlich die großen Schwierigkeiten des Schreibens; er glaubte, dass man nur durch endlose Überarbeitungen während Monaten, vielleicht sogar während Jahren, beginnt, sich dem Endprodukt anzunähern. Jane hingegen verwirklichte viel von ihrem Schreiben in einem Bewusstseinszustand, wo das Material einfach dort war und grundsätzlich nur darauf wartete, dass sie kam und es pflückte, ein Gefühl, das sie mir so beschrieb (mit den entsprechenden Gesten): „Als ob jedes Projekt irgendwie einen Platz hätte – da drüben ist zum Beispiel die Überseele Sieben -Gruppe und dort drüben sind die Seth-Buch-Diktate, alle bereit und wartend, und dahinter ist sein nächstes Buch und hier drüben ist ein anderes Buch über Aspekte… und alles, was ich tun muss ist, und ich weiß, dass dies höllisch verzwickt ist, mich auf eines zu fokussieren und dann öffnet es sich…“
    Es war offensichtlich eine erstaunliche Fähigkeit, obwohl vielleicht vielen Schriftstellern, wenn auch nur zu einem gewissen Grad – irgendeinmal eine oder

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