APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
es um nichts in der Welt hätte verpassen wollen.
Jane unterstützte mich immer beim Schreiben und ermunterte mich, meine Gedanken zu Papier zu bringen. Ich glaube, weil wir beide schrieben, gab es zwischen uns auch verbindende Elemente. Ich wünschte mir jedoch, ich wäre damals fähig gewesen, öfters an meiner Schreibmaschine zu sitzen und die Dinge zu Papier zu bringen, statt meine besten Gedanken in Telefongesprächen oder meine besten Ideen in Träumereien unter der Dusche zu vergeuden. Ich wünschte mir, ich könnte Jane etwas von dem Material schicken, das ich in den Jahren, als ich das KPFA-Radiomagazin [in Berkeley, Kalifornien] herausgab, schrieb, oder den Kriminalroman, den ich neulich fertig gestellt habe (und der nun auf dem Schreibtisch eines Verlegers ruht und ruht und ruht und darauf wartet, endlich gelesen zu werden). Ich war damals ein solcher Kindskopf und wusste nicht, was ich wollte, mein Bewusstsein flog in alle Richtungen auf einmal wie ein außer Kontrolle geratener Kreisel. Meine Unsicherheit war für alle sichtbar – vor allem auch für Jane, die jedoch, wie ich glaube, fähig war, darüber hinweg und direkt in mein innerstes Herz zu sehen.
Ihre Widmung in Überseele Sieben lautet: Rich – du trägst deine Leben wie Banner vor dir her. Adindo, Jane. In Dialog der Seele: Lieber Rich – niemand der Rich [reich, d. Ü.] mit Namen oder Übernamen heißt, kann arm im Geiste sein. Und wenn du das je denken solltest, braucht du eine geistige Brille! Herzlich, Jane.
Und meine liebste Widmung, in meinem Exemplar von Dialogues of the Soul and Mortal Self in Time:
Lieber paranoider Freund:
Asche zu Asche
Lust zu Lust
Brauch sie gut
Damit sie nicht rostet
Machs gut,
Jane
Das letzte Mal, als ich Jane sah, war während der Olympischen Winterspiele 1980 (im Januar oder Februar), als ich von Lake Placid herunterfuhr und in Elmira einen Halt machte. Ich hoffte, Seth noch ein letztes Mal zu Gesicht zu bekommen, aber er trat nicht in Erscheinung. Jane sah gut aus, obwohl sie die ganze Zeit in ihrem Sessel blieb.
Es ist nun fünfzehn Jahre her, und ich denke oft an sie und nehme an, dass sie hie und da bei mir hereinschaut, wie sie das sicher bei allen Teilnehmern der Klasse tut. Ich hoffe, dass ich beim nächsten Klassentreffen im Traumzustand ins volle Wachbewusstsein umschalten und allen „Hallo“ sagen kann. Hei, Sue!!!!
6. Der seltsame Fall der Kastanienkette
1. Die Kastanienkette und ihre Fortsetzung, Die Bundu – ursprünglich eine einzige Geschichte –, wurden im Magazin Fantasy und Science Fiction vom Oktober 1957, respektive März 1958, veröffentlicht. Die Kastanienkette wurde 1963 von Bantam Books in einer Rod Serling-Anthology nochmals abgedruckt, wo ich die Geschichte im Herbst 1963 las. (Jane schreibt am 8. August 1963 in ihrem Tagebuch: „Brief von Rod Serling – sagt, Bundu sei eine verdammt gute Geschichte, schön geschrieben! Jedoch zu gewagt fürs Fernsehen – [Serling] wird Rebellers so bald als möglich lesen!“)
2. Diese Körnchen blieben jedoch keineswegs statisch, wie ich herausfand, als ich 1994 meinen Artikel über Die Kastanienkette schrieb: Der Akt selbst schien sogar noch mehrere Zusammenhänge mit der Geschichte zu erschaffen als die ursprünglich darin enthaltenen – aber dieses Mal in meiner eigenen, sich weiter entwickelnden Gegenwart.
Ende November 1994 hatte ich eines Tages den ganzen Vormittag lang an meinem Artikel gearbeitet und fuhr über die Mittagspause in den nahe gelegenen Ort Watkins Glen, um Linda, die Geschäftsführerin des Genossenschaftsladens für Antiquitäten und Sammlerobjekte, zu besuchen. Ich besaß dort ebenfalls einen kleinen Verkaufsstand für hauptsächlich aus Trödel- oder Flohmärkten stammende Gegenstände und hoffte, dass sie etwas Geld für mich eingenommen hatte. Als ich ankam, war Linda gerade damit beschäftigt, eine enorme Sammlung alter Postkarten, die sie an jenem Vormittag gekauft hatte, auszusortieren, sicher ein paar Tausend, in mehreren Stapeln. Sie ordnete sie nach Thema, legte sie in Umschläge, dann in Schuhschachteln und setzte die Preise fest, alles in allem eine Riesenarbeit.
Normalerweise interessieren mich alte Postkarten überhaupt nicht, aber diese hier waren außerordentlich schöne Exemplare von der Jahrhundertwende. Völlig wahllos nahm ich einen Umschlag in die Hand und öffnete ihn. Die erste Postkarte war eine Ansicht aus der Nähe des Chemung-Flusses in Elmira. Dahinter lag – und ich überging sie
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