APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
können.“
2. Natürlich war ich nicht die einzige schreibende Anfängerin, die von Jane ermutigt wurde oder die von ihren Arbeitsgewohnheiten beeindruckt war. Vickie Smith, die bis 1972 mehrere Jahre lang an der ASW-Klasse teilnahm, während sie Studentin an der nahe gelegenen Corning-Hochschule war, erinnert sich:
Jane war soviel mehr für mich als nur eine Lehrerin, die mir half, meine eigene Stimme zu finden oder die daran glaubte, dass ich eine haben könnte. In einer Klassenstunde führten wir eine Psy-Zeit-Übung durch und beschrieben daraufhin das Ganze, übergaben ihr den Text und machten dann eine Pause.
Ich hatte beschrieben, wie ich in die Hecke zwischen unserem und dem Nachbargrundstück gekrochen war und die Welt durch das Netzwerk der durchwobenen Zweige und Äste betrachtet hatte. [Als ich nun in der ASW-Klasse saß] wurde mir plötzlich bewusst, dass Jane meinen Aufsatz las, weil ich irgendwie fühlte, dass sie den Moment spürte oder „sah“, den ich beschrieben hatte. Es war ein so dichtes Erlebnis, weil ich den Duft gerochen und die Wärme der Sonne gespürt hatte…
Ich ging zu ihr hinüber, setzte mich auf den Boden, und sie sagte leise: „Du solltest schreiben… Mir gefällt sehr, wie du das beschrieben hast, es besitzt ein Gefühl der Gegenwart.“ Dann begann sie, über die Schreibklasse zu sprechen (von der ich jedoch wusste, das es mir nicht möglich war, daran teilzunehmen), aber das Blut rauschte so stark in meinen Ohren, dass ich ihr einfach immer nur zunickte… Jane wusste, dass das Schreiben [für mich] mehr bedeutete als nur eine Seite vollzukritzeln, und ich wusste, dass auch sie wusste, dass wir beide in diesem Moment vom gleichen Fleck Sonne gewärmt wurden.
Einer, der sich ebenfalls an Janes Ermunterungen für seine schriftstellerischen Fähigkeiten (und an seine geheimen Wünsche für ein privates Gespräch mit Seth) erinnert, ist Richard Wolinski, oder „Will Petrosky“ aus Im Dialog mit Seth . „Jane war eine der hilfreichsten Personen, die ich kannte,“ schreibt mir Richard:
Sie ermunterte mich bei jeder Gelegenheit zu schreiben. Es war Jane, die sagte, sie brauche Hilfe bei der Beantwortung ihrer Briefe – was ich auch während einiger Monate in den Jahren 1974 und 1975 tat. An einem Wochenende fuhr ich an eine Hochzeit in Rochester, New York, und entschloss mich dann, schon am Montag, also am Tag vor der ASW-Klasse, nach Elmira zu fahren. Ich rief Jane an und ging in ihr Haus an der West Water Street. Rob war mit Malen beschäftigt und Jane arbeitete im privaten Wohnzimmer an einem ihrer Bücher. Sie gab mir die Korrespondenz und ich verbrachte den Nachmittag mit dem Beantworten von Briefen. Ich fragte sie, ob ich an der Buch-Sitzung von heute Abend dabei sein dürfe und sie sagte zuerst nein, es sei zu langweilig.
Ich antwortete, das sei mir egal – in Wahrheit hatte ich damals zweierlei im Kopf. Als Erstes sah ich hier meine Chance für eine private Sitzung mit Seth, und als Zweites hätte ich damit allen anderen Boys von New York etwas voraus. Hei, wieso denn nicht, ich war damals dreiundzwanzig. Nach einer Weile rief sie mir aus der anderen Wohnung zu, ich dürfe zum Abendessen und dann für die Sitzung bleiben.
Das Nachtessen bestand aus gebratenen Würstchen und dann machten wir uns für das Buch-Diktat bereit. Rob und ich saßen Jane gegenüber auf dem Sofa. Jane schloss ihre Augen und war einen Moment später in Trance – nicht so plötzlich, wie in den Sitzungen der ASW-Klasse. Seth sprach mit einer eintönigen Stimme und fuhr genau dort weiter, wo er aufgehört hatte.
Nach einer Weile langweilte ich mich. Es war sehr schwierig, Seth zu folgen. Es gab keine Bewegung in seiner Stimme, keine Intonationen. Wenn er vor dem Beginn einer Sitzung „Diktat“ sagte, dann meinte er genau das. Es war, als ob Seth ein in einer anderen Dimension vorhandenes Manuskript vorlesen und es Rob in einer zum Aufschreiben passenden Geschwindigkeit übertragen würde. Als Band 2 von Seth und die Wirklichkeit der Psyche erschien, war die Sitzung praktisch unredigiert – ein paar Worte wurden geändert und mein Pseudonym wurde hinzugefügt. Ein Wortspiel mit meinem Namen „Rich“ wurde in ein neues, sich auf mein Alter Ego „Will“ beziehendes Wortspiel, geändert.
Nach der Sitzung erzählte Rob Jane, was Seth gesagt hatte und Jane sprach ein wenig über das Material im Buch.
„Ziemlich langweilig, nicht wahr?“, fragte sie mich.
Ich nickte, sagte ihr aber, dass ich
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