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APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

Titel: APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan M. Watkins
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später, „ich habe einfach nur mentale Botschaften an ein paar Leute gesandt, dass sie doch herkommen sollten.“ Nicht nur, dass sie kamen… und kamen… und kamen …, sondern darunter gab es auch Freunde, die Rob seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, ein Amateurzauberer, der eine improvisierte Vorführung gab, ein Stepptänzer, der aus dem Fenster kletterte und uns auf dem angrenzenden Dach vortanzte, und sogar ein Nachbar, der aus „irgendeinem Grund“ einen Kuchen herüberbrachte – so um die fünfzig Personen im Verlauf des Abends, wie wir später ausrechneten. „Ich glaube, ich hab’s vielleicht ein wenig übertrieben,“ lachte Jane, aber sie war offensichtlich äußerst zufrieden mit sich.
    Größtenteils war aber unser gesellschaftliches Leben am Freitagabend eine alltägliche und gemütliche Sache. Man konnte sich immer auf Bill Grangers Geschichten über alle möglichen Kriegsmaschinen verlassen, die je erfunden worden waren, vor allem über Kampfflugzeuge und Unterwasserboote. Maggie und Bill waren oft auf Reisen und brachten viele großartige Geschichten zurück, wie damals, als ihr Flugzeug nach Kuba entführt worden war. (Niemand wurde verletzt, nur Maggies Kamera wurde konfisziert und Bills chronische Magengeschwüre wurden noch etwas mehr durchgeschüttelt, als sie die Schlaglöcher und Bäume vorbeifliegen sahen und nur hoffen konnten, dass ihr Flugzeug auf der allzu kurzen Flugpiste von Havanna die nötige Startgeschwindigkeit erreichen würde.)
    Wir wechselten uns beim Mitbringen von Wein und Bier ab; Jane und Rob legten Käse und Aufschnitt und Crackers auf Tellern in der schrankähnlichen kleinen Küche bereit (wo ich mich manchmal damit vergnügte, verrückte Sachen wie Ameisenfresserbutter oder Grackelleber auf ihre spartanische Einkaufsliste zu schreiben, die an der Wand hing.) Es gab nie irgendwelche formellen Abendessen, nur Snacks und vielleicht Eiskrem oder eine Torte, wenn jemand so etwas mitgebracht hatte – Naschereien wie Eiskrem oder Torten waren nicht gerade Grundnahrungsmittel in Janes und Robs Vorratsschrank. Jane und auch andere rauchten ständig. Heute würde ich es nicht einmal dreißig Sekunden im gleichen Zimmer mit einem Raucher aushalten, geschweige denn Stunde um Stunde in einem Raum, der mit der Zeit von dem Zeugs blaugetönt war, aber damals schien dies, na ja, vielleicht manchmal schon etwas viel, aber grundsätzlich ein normaler Teil des Lebens zu sein.
    Mit liebevollen Erinnerungen an diese Abende schreibt mir meine langjährige Freundin, die Schriftstellerin Barbara Coultry („Bernice Zale“ aus Dialog ) 1999 in einem E-Mail: „Bild: Wir sind bei Jane und Rob zu Besuch und feine Nervenfasern wirbeln durch die Luft. Manchmal spürte ich eine seltsame Rivalität zwischen Dir und Jane. Es erinnerte mich an eine Mutter/Tochter-Beziehung, in der ihr beide von einer Rolle in die andere hin- und zurückwechselten. Als Medium war Jane für eine Weile die Mutter, aber von Mensch zu Mensch war sie eher die Tochter. Jane schien, wenn sie mit vielen Leuten zusammen war, fast übereifrig, so als ob sie viel zu stark versuchte, normal zu sein. Du jedoch warst (und bist immer noch) in dieser Beziehung ein Naturtalent und ich glaube, sie hat sich hier ein wenig auf dich gestützt.“
    Manchmal las uns Jane ihre Gedichte vor. Ich habe das Vorlesen nie gemocht (so wenig wie andere Live-Aufführungen) und es war mir immer unbehaglich – was konnte ich danach schon sagen, außer, wow, das war großartig?
    Die Wahrheit ist, dass mir viele ihrer Gedichte nicht gefielen, aber es gab auf der ganzen Welt keine Möglichkeit, dass ich ihr das je hätte sagen können. Sie betrachtete sie als Kern ihres Wesens und wie hätte es mir zustehen können, daran etwas auszusetzen? Außerdem, wenn es jemand nur schon wagte, während des Vorlesens mit einem Bierglas zu klirren, geschweige denn geräuschvoll in einen Cracker zu beißen, warf sie einem einen Blick zu, der Zement zum Schmelzen gebracht hätte, bis man damit aufhörte. So saßen wir denn, vorsichtig, ruhig und aufmerksam da, und sie las mit ihrer schnellen und exakten Stimme vor, manchmal eine halbe Stunde oder länger. Und was auch immer über die Gedichte gedacht oder gesagt werden konnte, wenn man dieser Stimme zuhörte – Janes eigener, wie alle ihre Stimmen ihre eigenen waren –, so wusste man, dass die Poesie wirklich die Urquelle ihrer mystischen Natur war, der Ort, von dem aus alles andere – das Seth-Material, die

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