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APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

Titel: APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan M. Watkins
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weiter und so weiter, hin und her zwischen uns, mit einigen Details aus Brads Kindheit, die deutlich und (er schnappte nach Luft) korrekt und anderen, die ihm unbekannt waren. Wir steigerten uns so sehr hinein, dass wir sogar vergaßen, das Brad ja bei uns saß – bis er sich entschuldigte und wie von Furien gejagt davonlief.
    „Ihr habt diesen armen Jungen zu Tode erschreckt!“, tadelte uns Rob. „Was habt ihr mit ihm gemacht?“ Jane und ich schauten uns an, blinzelten wie Frösche im grellen Schein einer Taschenlampe – wo waren wir? Die Bilder, die wir irgendwie aufgenommen und – geteilt? kommuniziert? miteinander geöffnet? hatten – begannen zu verblassen, aber die Elektrizität jener Momente blieb noch eine Weile in der Luft. Woher konnten diese Dinge kommen? Wie und warum hatten wir uns auf diesen Brad-Charakter, auf einen völlig Fremden, eingestellt? Vielleicht war dies eines der dramatischeren Beispiele dessen, was gemeinsame, unmittelbare hellseherische Psychoanalyse genannt werden könnte, aber weder Jane noch ich wussten je ganz genau, was damit anzufangen war.
    Das war nicht das erste Mal, dass Jane in dieser Umgebung sozusagen mit beiden Fäusten auf jemanden losgegangen war, was ich aber erst kürzlich entdeckte, als ich meinen defekten Computer in eine hiesige Werkstatt brachte. Durch eine Reihe von zufälligen Fragen erfuhr ich, dass Keith, der Ladenbesitzer, Jane und Rob vor vielen Jahren, ungefähr 1969 oder 1970, im American Hotel getroffen hatte und dass dieses Erlebnis, mit seinen Worten, „unheimlich“ gewesen sei.
    „Sie war hartnäckig,“ sagte er. „Sie verfolgte mich!“ Keith stand mit ein paar Freunden an der Bar, als „diese Frau, die jemand dann als Jane Roberts identifizierte“, eine ihm völlig fremde Person, auf ihn zutrat und sagte, sie müsse ihm eine Geschichte erzählen, von der sie glaube, dass er sie hören wolle. Keith sagte, er habe höflich abgelehnt und Jane sei vorerst an ihren Tisch zurückgegangen, sei dann aber mehrmals wiedergekommen, bis er, so sagte Keith, einverstanden gewesen sei, ihr zuzuhören. Die „Geschichte“ handelte, wie es sich herausstellte, von einem kleinen Jungen und als Jane damit weiterfuhr, realisierte Keith, dass Jane ihm etwas erzählte, das ihm tatsächlich zugestoßen war.
    Zusammengefasst bestand Keiths Geschichte darin, dass er eines Tages, als er vier Jahre alt war, zuhause unten an der Treppe, die zum zweiten Stock hinaufführte, spielte und zufällig hinauf ans Ende der Treppe schaute und dort einen Mann sah, der auf ihn hinunterblickte. Der Mann war pechschwarz – Haut und Haar und Kleider – und blickte Keith ganz direkt in die Augen, bis sich der Vierjährige langsam umdrehte und in die Küche ging, wo seine Muter und seine Tante das Geschirr spülten. Keith sagte, er habe niemandem etwas davon gesagt und an jenem Tag still in der Küche weitergespielt. „Die einzige Folge war, dass ich danach während ein oder zwei Tagen ungewöhnlich still war,“ sagte Keith und dass er in den folgenden Jahren nur sehr wenigen Leuten etwas davon erzählt habe. Grundsätzlich wollte er es einfach nur vergessen.
    Und deshalb, sagte Keith, habe er, als er an jenem Abend in der Bar zustimmte, sich anzuhören, was Jane zu sagen hatte und sie ihm dann diese Geschichte erzählte, fast ein wenig durchgedreht – wie konnte diese Frau an diese Information gelangt sein? Anscheinend gab ihm Jane ihre Interpretation des Erlebnisses, aber Keith erinnerte sich nur daran, dass sie ihm sagte, er habe übernatürliche Fähigkeiten und solle in ihre ASW-Klasse kommen, was er natürlich nie tat. „Ich habe doch nichts mit diesem Unsinn zu tun,“ sagte er.
    Nun, dachte ich mir, das sagst du vielleicht jetzt, aber gleichzeitig erzählst du mir hier diese Geschichte (die nicht das einzige Beispiel „dieses Unsinns“ in seinem Leben war, wie er später zugab). Trotzdem schien hier irgendetwas ein bisschen untypisch für Jane zu sein; ich kann es nicht genau definieren – vielleicht zweifle ich daran, dass sie jemanden auf diese Art „verfolgt“ hätte; aber ich war natürlich nicht selbst dabei gewesen. Wenn es jedoch wahr ist, muss sie die dermaßen starke Einstimmung in die mehr als vierzigjährige Erfahrung eines völlig Fremden bis ins Mark fasziniert haben. Warum Keith? Und warum gerade dann? Welche Verbindungen funktionierten damals zwischen ihnen, die dann die Türe zu solch lebhaften (und vollkommen korrekten) Eindrücken öffneten? Ich

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