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Aqua

Aqua

Titel: Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martini
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geborstene Taucherglocke aus einer Tiefseeexpedition. Niemand schien sich mehr im Inneren des Wagens zu befinden und wenn doch, kam jede Hilfe zu spät.
    Ein schwarzes Schlauchboot war mit Seilen an den unteren Pfählen des Steilhangs befestigt, zusätzlich gehalten von uniformierten Kollegen, die kaum Halt in der aufgeweichten Erde fanden. In dem Boot bemühten sich zwei Männer um eine junge Frau, die in Decken gehüllt dalag. An den nackten Schultern war das Rettungsgeschirr zu erkennen, das ihr der Mann wohl angelegt hatte, der ebenfalls Gurte und eine Seilsicherung über seinem Neoprenanzug trug. Der Mann, der neben ihr kniete, ihr den Puls fühlte und auf sie einredete, trug eine bis zur Brust reichende Anglerhose.
    Hansen legte mit dem Rettungsboot längsseits an und versuchte den Außenborder soweit zu drosseln, dass er die Fließgeschwindigkeit des Flusses ausglich.
    »Können wir helfen?«, schrie er gegen den Lärm an, während er in das Gesicht der Frau sah, die in einer Pfütze auf dem Boden lag. Schmutzige Haarsträhnen verklebten ihr die Stirn und reichten über ein Auge bis zu den blauen Lippen. Die Haut war totenblass.
    »Mach’ das Ding aus!« Der Mann im Taucheranzug gestikulierte heftig.
    Hansen ließ das Boot ein kleines Stück mit der Strömung treiben bevor er wieder Gas gab und hinter dem Rettungsboot am Hang anlegte. Niemand der dort stehenden Kollegen regte sich, als es Claudia beim zweiten Versuch gelang, eine Leine an Land zu werfen. Pascal, der neben ihr saß, richtete sich auf und bekam einen Weinbergspfahl zu fassen, zog das Boot näher heran und sprang an Land, wo er mit einem Fuß ins Wasser rutschte, mit dem anderen aber Halt fand. Während sie ausstiegen und das Boot sicherten, schwenkte eine Kamera von weiter vorn zu ihnen hinüber. Nachdem sich Hansen von der sicheren Vertäuung des Rettungsbootes überzeugt hatte, hangelte er sich, die nassen, glitschigen Pfähle im Weinberg als Halt nutzend, oberhalb der Kollegen zum Schlauchboot. Vorhin war ihm schon aufgefallen, dass es keinen Außenborder hatte.
    »Wie geht es ihr?«, fragte er den Helfer im Boot, der neben der Frau kniete und anscheinend eine Herzdruckmassage vornahm.
    »Siehst du doch«, antwortete stattdessen der Kollege im Taucheranzug. »Ihre Körpertemperatur liegt noch bei knapp dreißig Grad.«
    »War noch jemand im Auto?«
    Ein Schulterzucken war die Antwort.
    »Habt ihr sie gefragt?«
    »Sie ist … nicht bei Bewusstsein …«
    »Sollen wir euch abschleppen?«, bot Hansen an.
    »Das machen wir schon, der Hubschrauber ist sowieso noch nicht da.«
    Minuten später blickte Hansen mit seiner Crew den Kollegen hinterher, die, sich mühsam an den Pfählen vorbei hangelnd, das Schlauchboot am Ufer entlang zu den Einsatzfahrzeugen zogen. Plötzlich war ein lautes Knattern zu hören. Der Rettungshubschrauber flog eine Schleife über den Fluss, während er immer mehr an Höhe verlor und schließlich weit zurück auf der Straße hinter den Rettungsfahrzeugen landete.
    Ein dicker Ast dümpelte am Ufer entlang auf das Rettungsboot zu. Pascal gab ihm einen Tritt, rutschte dabei mit dem Standbein ab und kam dem Fluss gefährlich nah. Claudia packte ihn an der Rettungsweste, während sie sich an einen Weinstock klammerte.
    »Okay, lass bitte los«, keuchte er, als er sich wieder hochrappelte. Mit der freien Hand griff er sich an den Hals und lockerte die Schwimmweste. »Danke, das hätte noch gefehlt …«
    Hansen schaute hinaus zur Flussmitte, wo das Wasser toste. Da mussten sie auf dem Heimweg nochmals durch. Vorhin, als es zum Einsatz ging, war alles leichter gewesen. Seine Mannschaft war sicher enttäuscht, dass sie hier nichts ausrichten konnten.
    »Leute, was meint ihr? Wenn sich jemand hier abholen lassen will. Ich kann euch gerne da vorne absetzen und ihr kommt über Land nach Hause.«
    Alle vier schüttelten den Kopf. Die Kälte und der fehlende Schlaf trugen sicher ihren Teil dazu bei, aber in der Hauptsache war es eine enorme Rührung, die Hansen einen Schauer über den Rücken laufen ließ.
    »Dann lasst uns noch mal zur Sicherheit einen Blick stromabwärts werfen, falls noch jemand im Wagen war«, ließ ihn die Euphorie sagen, als er ins Boot stieg. Er warf einen Kontrollblick in den Tank, während sich drei Begleiter auf ihre Plätze setzten und Pascal erst einstieg, als genug Schub auf dem Außenborder war.
    »Jeder hält auf seiner Seite Ausschau!«, forderte Hansen seine Mannschaft auf, als sie auf der

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