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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
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immer war, er könnte dem Hofstaat der Prinzessin folgen.“
    „Natürlich.“ Sie strich sich das Haar hinters Ohr. Ihr silberner Stirnreif saß schief. „Ich werde so schnell wie möglich in die Burg zurückkehren.“
    Sie wollte sich rasch auf den Weg machen, doch Tristan hielt sie auf. „Nicht ohne Begleitung. Ihr werdet Euch nicht mehr von dem Rest der Gesellschaft des Nachts entfernen oder heimlich zum Kräutersammeln in den Wald gehen, außer mit mir zusammen. Habt Ihr verstanden?“
    Ihr kurzes Nicken sagte ihm, dass er ihre Gefühle verletzt hatte. Aber er konnte seine Warnung nicht auf sanftere Art aussprechen, wenn es sich um ihre Sicherheit handelte.
    Es war töricht von ihm gewesen, sich zu erlauben, sie anzufassen und zuzulassen, dass er einen Moment lang seinen Auftrag vergaß, nämlich die Prinzessin und deren weibliches Gefolge zu eskortieren. Die Mission, die als Aufgabe eines Höflings begonnen hatte, hatte sich jetzt in eine schwierige Pflicht verwandelt, die hohe Anforderungen stellte.
    Keine wilde, leichtsinnige Schönheit würde ihn noch einmal davon ablenken können, auch wenn sie noch so reizend im Mondlicht für ihn tanzte.
    Als Rosalyn hörte, wie sich die Tür zu Tristans Kammer öffnete, versteckte sie sich hinter einer Truhe. Gespannt lauschte sie, wie er eintrat und die Tür hinter sich schloss. Zu dumm, dass sie zu solch drastischen Maßnahmen greifen musste, aber Tristan war nach ihrem Tanz einfach verschwunden. Aus Angst, er hätte sich vielleicht auf die Suche nach dieser zigeunerhaften Arabella Rowan gemacht, hatte Rosalyn beschlossen, keine Zeit mehr zu verlieren. Sie musste heute Nacht bei ihm liegen.
    Glücklicherweise hatte man dem Hauptmann der englischen Wache eine eigene Kammer gegeben, statt ihn das Quartier mit den anderen Rittern teilen zu lassen. Tristans Unterkunft gab Rosalyn die Gelegenheit, ihn allein zu treffen und eine Verbindung mit ihm einzugehen, bevor ihr Zustand sichtbar wurde. Mithilfe von eng geschnürten Gewändern war ihre Taille immer noch schmal. Der einzige Hinweis auf das Kind, das sie erwartete, waren die schwerer geworden Brüste, die aber den Reiz ihrer Gestalt noch steigerten. Lächelnd wartete sie in der dunklen Kammer, fest in dem Glauben, dass sie diese Schlacht schon gewonnen hatte.
    Überrascht, dass Tristan noch keine Kerze angezündet und sie so entdeckt hatte, wusste Rosalyn jetzt nicht so recht, was sie als Nächstes tun sollte. Sollte sie sich gedulden, bis er sie bemerkte, oder sollte sie ihm ihre Anwesenheit offenbaren? Vielleicht würde er sie auch überhaupt nicht wahrnehmen, und sie konnte zu ihm ins Bett schlüpfen, nachdem er sich zur Ruhe begeben hatte. Sie beschloss, genau das zu tun, und beobachtete mit atemloser Erwartung, wie er seine Houppelande – den von einem Gürtel gehaltenen weiten Mantel – und dann die Tunika ablegte, die er darunter trug.
    Rosalyn leckte sich die Lippen. Der Mund wurde ihr trocken. Was für ein hinreißender Mann! Die breite Brust strahlte große Kraft aus. Die zuvor von der Tunika verhüllten Muskeln präsentierten sich jetzt deutlich ihren hungrigen Augen. Auf dem Bett sitzend, zog Tristan die Stiefel aus und ließ sie zu Boden fallen. Er wollte gerade seine Beinkleider abstreifen, als Rosalyn in ihrem violetten Kleid, das sie mit Absicht über eine Schulter rutschen ließ, aus ihrem Versteck zu ihm trat.
    „Was macht Ihr hier?“ Seine ruhige Haltung war nicht die Reaktion, die sie erhofft hatte.
    Rosalyn holte tief Luft und dachte an die Ratschläge ihrer Mutter. Sie hatte sie ihr erteilt, lange bevor Rosalyn sich von ihr, der verlassenen Hure ihres Vaters, losgesagt hatte. Rosalyn straffte die Schultern, damit ihre Brüste noch üppiger erschienen.
    „Sind wir jetzt wieder Fremde, Tristan?“ Sie neigte sich über ihn. „Ich dachte eher, wir wären Freunde“, schnurrte sie ihm ins Ohr.
    „Das hätten wir vielleicht sein können. Doch ich fürchte, Ihr seid ein hübsch aufgeputztes Ärgernis.“
    Er hatte ruhig gesprochen, doch seine Worte trafen sie fast so hart wie seine offensichtliche Unempfänglichkeit für ihr Angebot.
    Sie glitt vom Bett und starrte auf ihn hinunter.
    „Was wollt Ihr damit andeuten?“ Rosalyns Gedanken überschlugen sich. Sie fragte sich, wie er ihren Plan hatte erraten können.
    „Ich wollte Euch nicht beleidigen. Doch ich fürchte, ich bin es nicht, nach dem Ihr in Wahrheit verlangt. Benutzt Ihr mich, um einen anderen zu kränken? Einen anderen Liebhaber

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