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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
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bewegen könnte, so wie Ihr ihn zusammengeschlagen habt, und es tut mir so leid …“
    Tristan legte ihr einen Finger auf die Lippen und unterbrach ihren Wortstrom.
    „Es ist unwichtig. Weiß Simon, dass diese Männer immer noch hinter uns her sind?“
    Arabella plagte das schlechte Gewissen. „Er ist so wütend auf mich, weil ich allein davongeritten bin, dass er mir nicht zuhören will. Um Euch pflegen zu können, musste ich ihn sogar aus dem Zimmer aussperren.“
    „Sorgt dafür, dass er zuhört.“ Er umfasste ihre Wange mit erstaunlich festem Griff. „Bringt ihn zu mir.“
    Er wollte sich aufsetzen. Der Schmerz ließ ihn zusammenzucken.
    „Bitte, bewegt Euch nicht.“ Sie legte ihm besänftigend die Hand auf die Schulter. „Ich werde mit ihm reden, Tristan, ich schwöre es. Aber seid bitte, bitte vorsichtig mit Euch.“
    „Ihr seid eine Heilerin.“ Bei dem Gedanken schien er sich zu entspannen, und die Augen fielen ihm wieder zu. „Ihr werdet den Schaden wieder beheben können, davon bin ich überzeugt. Ihr müsst Simon finden, bevor der Prinzessin etwas zustößt.“
    Arabella schreckte vor dem Gedanken zurück. Seitdem er sie neben dem verletzten Tristan angetroffen hatte, sah Simon in ihr eine Feindin. Vielleicht hätte sie heute Abend mit ihm sprechen und ihn dazu zwingen sollen, die Wahrheit zu erkennen. Doch ihre mangelnde Erfahrung mit Männern – nein, die Angst vor ihnen, die ihr durch ihre Mutter von Jugend an eingeflößt worden war – hatte sie angesichts Simons Zorn schweigen lassen.
    Wohin hatte ihr Schweigen sie geführt?
    „Ruht Euch aus, Tristan.“ Sie nahm den Weinkrug und schenkte ihm einen Becher voll. „Trinkt dies und dann schlaft. Ich werde Simon suchen und alles in Ordnung bringen.“
    Das wünschte sich Arabella jedenfalls. Sie rief eine Bedienstete und schickte Maria eine Nachricht, sie möchte bitte ins Turmzimmer kommen. Da sie es nicht konnte, hoffte sie, ihre Freundin würde Simon Percival zur Vernunft bringen können.
    Spät in der Nacht klopfte es leise. Arabella huschte vorsichtig zur Tür und vernahm draußen Marias Stimme.
    „Ich bin allein. Darf ich bitte eintreten?“
    Arabella zögerte nicht. Sie kannte Maria als eine wahre Freundin. Rasch entriegelte sie die Tür und vertraute Maria ihre Sorgen wegen der Männer an, die dem Hofstaat der Prinzessin folgten und auch, dass Tristan darauf bestand, Simon über diese Gefahr zu unterrichten.
    Arabella sagte nichts von ihren eigenen Befürchtungen, dass nämlich Rosalyn de Clair vielleicht mehr wusste, als sie zugab. Sie wollte Simons Bereitschaft, ihr zu glauben, nicht allzu sehr auf die Probe stellen.
    „Ich werde es ihm mitteilen. Mach dir keine Gedanken, was die Sicherheit der Prinzessin betrifft. Jetzt, da wir uns im Herrschaftsbereich des englischen Königs befinden, wird sie von mehr Rittern als zuvor bewacht.“ Maria umarmte Arabella und drückte sie an sich. „Ich hatte solche Angst um dich.“
    „Mir geht es gut. Tristan ist es, um den wir uns sorgen müssen. Wenn das Fieber nicht bald sinkt, ist er verloren, fürchte ich.“
    Maria wurde blass und schluckte schwer. „Das darf nicht geschehen.“
    „Ich weiß, aber es liegt jetzt an ihm. Was ich tun konnte, habe ich getan.“
    „Ich fürchte nicht nur um sein Leben, Arabella, sondern auch um deines.“
    „Ich verstehe dich nicht.“ Arabella schenkte Maria und sich selbst einen Becher Wein ein. Ihr Arm zitterte unter dem Gewicht des Kruges, und ihr fiel ein, dass sie den ganzen Tag über nichts gegessen hatte.
    „Es gibt Gerüchte seitdem wir angekommen sind. Anscheinend haben einige Mägde dich hier drinnen singen hören. Ich vermute, dass es ein böhmisches Lied war. Aber die Mädchen erzählen jetzt jedem, du würdest Hexenlieder singen und dabei seltsame Tränke für Tristan zusammenbrauen.“
    „Du liebe Güte! Kann ich denn diesem Unsinn nie entfliehen?“Wahrscheinlich war Rosalyn de Clair nur zu glücklich, hasserfülltes Gerede weiterverbreiten zu können. „Schon lange streuen die Leute solche Gerüchte über meine Familie aus, Maria. Aber bis jetzt ist nicht mehr passiert, als dass ich mich darüber geärgert habe.“
    „Nein, Arabella.“ Maria nahm einen Schluck aus ihrem Weinbecher. „Hier ist das etwas anderes. Wenn die englischen Edelleute die Gerüchte für wahr halten sollten, dann … könnten sie dich einsperren.“
    Die Worte hingen einen Moment lang bedrohlich in der Luft.
    „Wenn Tristan aber wieder gesund wird

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