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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
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sagte sie dieses Mal die Wahrheit.
    „Beim Himmel.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und war sich nicht sicher, ob er Rosalyns Geheimnis würde bewahren können. Aber die Gefahr, die Arabella drohte, würde er verdammt ernst nehmen.
    „Warum sollte Arabellas Mutter ihr nicht erzählt haben, wer ihr richtiger Vater ist?“
    „Vielleicht liebte ihre Mutter sie genug, um sie zu beschützen. Sie könnte angenommen haben, dass je weniger Leute von Arabellas wahrer Herkunft Kenntnis hatten, desto weniger Leute würden dieses Wissen zu ihrem eigenen Nutzen verwenden können.“ Rosalyn blinzelte ein wenig. Tristan brauchte einige Zeit, bis er merkte, dass sie mit den Tränen kämpfte. „So eine Mutter möchte ich auch für mein Kind sein.“
    Oh Gott, falls Rosalyn die Wahrheit sprach, musste er jeden Bewohner der Burg über dieses Geheimnis und die Gefahr, die es darstellte, informieren. Und er musste sofort Arabella finden.
    Wo blieb die Magd?
    „Was geht hier vor?“ Eine zornige männliche Stimme hallte durch den Saal. Tristan wandte sich um und entdeckte Henry mit Simon an seiner Seite.
    Erst jetzt fiel Tristan auf, wie dicht er neben der weinenden Rosalyn stand.
    „Henry, Eure Frau hat vielleicht gerade Arabella das Leben gerettet. Aber es gibt vieles, das sie Euch sagen muss.“
    „Nein!“ Rosalyn sah verzweifelt zu ihm auf.
    „Geht von meiner Frau weg.“ Mauberly schritt näher, und Tristan merkte, wie sehr der andere die Situation missinterpretierte. Aber jetzt hatte er keine Zeit, ihm alles zu erklären. Er ließ Rosalyn los und ging zu Simon.
    „Wir müssen reden.“
    Mit zerzaustem blonden Haar und geröteten Wangen betrat die Magd den Raum.
    „Ich kann meine Herrin nicht finden, Sir.“ Sie machte einen Knicks, und ihre Nase begann zu bluten. Sie nahm die Haube ab, um damit das Blut zu stillen. „Aber die Köchin sagt, dass sie vor Kurzem in der Küche war. Und eine Tür zum Vorratsraum steht offen. Doch es war dunkel, und auf dem Weg hinunter bin ich gefallen.“
    Die Angst riss ein klaffendes Loch in Tristans Brust, und er spürte, wie ihm vor Sorge ganz kalt wurde. In dem Augenblick, in dem er von diesem Vorratsraum erfahren hatte, wäre es seine Pflicht gewesen, ihn sofort abzusichern.
    Mit einem Wutschrei drehte er sich zu Rosalyn um.
    „Wenn Ihr sie hierher geführt habt, Frau, dann werdet Ihr keine friedvolle Nacht mehr erleben. Das verspreche ich Euch.“
    Das Erstaunen in Henrys oder das Entsetzen in Rosalyns Gesicht nahm er kaum mehr wahr. Tristan rannte aus der Halle und hin zur Küche. Auf jede erdenkliche Weise hatte er seiner Frau gegenüber versagt.
    „Arabella?“
    Die Stimme schien weit weg, als Arabella sich bemühte, wach zu werden. Warum kam die Ruferin denn nicht näher? Sie konnte die Frau ja kaum hören, und der Kopf tat ihr weh.
    „Wach auf, Arabella, rasch.“
    Die Stimme ließ ihr keine Ruhe und beunruhigte sie. War das Maria? Eine Flut von Erinnerungen stieg in ihr auf. Sie war in dem Vorratsraum gewesen, und jemand hatte sie gepackt. War sie immer noch auf Ravenmoor?
    „Maria?“
    „Ja, Arabella, ich bin es. Geht es dir gut?“ Arabella konnte nun Marias blaue Augen erkennen, die voller Besorgnis waren.
    Der Anblick ihrer Freundin beruhigte Arabella. Vorsichtig richtete sie sich auf.
    „Wo sind wir?“
    „Man hat uns gefangen genommen. Ich glaube, wir sind weit weg von der Burg. Man hat mich vor Sonnenaufgang aus meinem Bett geholt und durch einen Gang in die Küche geschleppt.“
    Blinzelnd versuchte Arabella, ihre Umgebung genauer zu betrachten. Alles tat ihr weh. „Das ist der Gang, von dem Tristan die ganze Zeit gesprochen hat. Er muss in dem Vorratsraum zu finden sein, in dem ich den Wein entdeckte.“
    „Kaum ein paar Stunden später brachten sie dich. Hat irgendjemand bemerkt, dass ich verschwunden bin?“
    „Nein. Nun, ich suchte dich, und niemand hatte dich gesehen. Ich dachte, du würdest arbeiten oder wärst bei Simon.“ Sie wollte aufstehen, aber es drehte sich ihr Magen um, und sie hielt in der Bewegung inne.
    Es sah aus, als befänden sie sich in einem schlicht eingerichteten Turmzimmer eines alten Gebäudes, dessen Wände aus Holz, statt aus Stein waren. Der Boden senkte sich etwas in der Mitte, und die drei schmalen Fenster, die zu hoch oben waren, um hinausblicken zu können, hatten keine Glasscheiben.
    „Du lieber Himmel, wir könnten bereits auf dem halben Weg nach London sein, bevor sie auch nur daran denken, nach uns zu suchen.“

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