Arabian Sex Affairs - Caprice: Erotikserie (German Edition)
viele davon Orchideenarten, die Sophie nie zuvor gesehen hatte.
An den Schleifen des Baches hatte man bunte Diwan-Sofas aufgestellt, die zum Ausruhen einluden, daneben standen kleine runde Tischchen mit silbernen Schalen, die dienstbare Geister mit Datteln und Nüssen gefüllt hatten. Folgte man einem schmalen mosaikbelegten Weg, so gelangte man an einen runden Pavillon, in dem ein breiter Diwan stand. Er war so von blühenden Rankpflanzen überwuchert, dass es in seinem Inneren fast dunkel war. Daher brauchten Sophies Augen eine Weile, um sich an das trübe Licht zu gewöhnen, doch ihr Begleiter war einzig um ihr Wohl bemüht. Er entzündete eine wunderschöne, mit Edelsteinen besetzte Laterne, deren Fenster aus rotem Glas gearbeitet waren. Der milde Schein verlieh dem Interieur noch mehr Exotik und einen geheimnisvollen Zauber, dem auch eine eher realistische Sophie sich nicht entziehen konnte.
Staunend sah sie sich um, freute sich an der Schönheit des Raumes und sog genießerisch die Düfte ein, mit denen die Luft hier geschwängert war.
Auf einem verschnörkelten Tisch neben dem Diwan standen verschiedene Schälchen und Teller mit den allgegenwärtigen köstlich gefüllten Datteln, duftenden Aprikosen, Mango- und Papayaschnitten, Ananasscheiben und mundgerechten Melonenschnitzen.
Völlig überwältigt sank Sophie auf den Diwan nieder und ließ es zu, dass Yusuf ihr einen Bissen Melone zwischen die Lippen schob. Sie schmeckte köstlich süß und frisch. Vor allem aber war sie weitaus aromatischer als die Früchte, die sie zu Hause einkaufte.
Dann fiel ihr Blick auf zwei kleine, flache Gegenstände, die auf den Kopfpolstern des Diwans lagen. Neugierig nahm sie eines in die Hand und betrachtete es von allen Seiten. »Was ist das?«
Yusuf lächelte verständnisvoll. Er nahm neben ihr Platz und strich sanft über das Relief. »Das ist ein Attar-Creme-Flakon«, erklärte er geduldig. »Er enthält ein alkoholfreies Parfüm, mit dem man die Innenflächen der Hände einreibt. Alkoholfrei, weil dies hier ein muslimisches Land ist.«
»Ah, so.« Bewundernd betrachtete Sophie das Döschen. Es war oval, mit wunderschönen Ornamenten, kleinen roten und blauen Edelsteinchen und einer Seidenquaste verziert. Den Deckel hob man nicht ab, sondern man schob ihn zur Seite. Die Creme, die darunter zum Vorschein kam, duftete himmlisch. Irgendwie leicht, erfrischend und zugleich doch orientalisch schwer und die Sinne betörend. »Wie wunderschön!«
Dann fiel ihr etwas ein. »Aber an der Bar und in den Restaurants wird doch Alkohol ausgeschenkt und die Minibars auf den Zimmern sind mit Gin-, Whisky- und Brandyflaschen bestückt.«
Yusuf lachte leise. »Ja, hier in Bahrain überlässt man die Entscheidung für oder gegen Alkohol den Menschen selbst«, erklärte er ihr freundlich. »Unser König ist der Ansicht, dass der wahre Glaube aus dem Herzen kommt und nicht vom Staat oder in diesem Falle von ihm verordnet werden sollte.«
Das klang liberal. Bisher hatte sie sich nicht sonderlich für das Land und dessen Herrscher interessiert. Das Einzige, das sie wusste, war, dass Hamad bin Isa Al Chalifa ein Autonarr war und sich deshalb eine eigene Formel-Eins-Rennstrecke hatte bauen lassen.
»Wenn du sie besichtigen möchtest, mache ich einen Termin für uns aus«, bot Yusuf an. Da erst wurde Sophie bewusst, dass sie ihre Gedanken laut ausgesprochen hatte. »Wir können die Strecke abfahren und die Königsloge besichtigen.«
»He, das wäre super!« Sophies Augen glänzten vor Begeisterung. »Dürfte ich auch fotografieren?«
»Kein Problem.« Yusuf winkte ab. »Wie lange wirst du denn bleiben?«
Sophie hob die Schultern. Sie hatte sich keinen festen Termin gesetzt. Sie musste erst Ende des Monats in Rom sein, um über die Taufe eines adligen Sprösslings zu berichten, zu der jede Menge Promis aus dem Adel und Hochadel erwartet wurden.
»Ich muss nur morgen und übermorgen diese Hochzeit fotografieren und noch ein paar der Gäste interviewen. Ansonsten bin ich frei.« Beinahe andächtig legte Sophie das Döschen zurück.
»Es gehört dir.« Yusuf nahm es auf und legte es zurück in Sophies Hand. »Alle Frauen und auch wir Männer benutzen so etwas.«
»Aber nein!« Sophie schüttelte den Kopf. » Non, non, mon ami , das ist viel zu wertvoll!«
Yusufs Antwort war ein dunkles, kehliges Lachen, das Sophie durch und durch ging.
»Das ist nichts Besonderes«, erklärte er leichthin. »Ein Gebrauchsgegenstand, den wir wegwerfen,
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