Arabian Sex Affairs - Caprice: Erotikserie (German Edition)
wie ein kleiner Junge, und wie ein solcher hatte er natürlich auch kein Taschentuch bei sich gehabt. Sophie hatte ihm eines geliehen und ihn dann gefragt, weshalb er Kathie Lovebridge auf einmal nicht mehr heiraten wollte.
»Weil sie ein Monster ist.« Während er die Worte aussprach, hatte Kevin sich ängstlich umgeschaut, ob sie eventuell belauscht wurden. Er war ganz dicht zu Sophie herangetreten, um ihr sein Elend anzuvertrauen. »Die Hochzeit war sowieso nur als PR-Sache geplant, damit Kathie in den Schlagzeilen bleibt. Erst die Traumhochzeit, dann der Rosenkrieg, am Ende die Scheidung … das volle Programm eben, das die Leute haben wollen.«
Hier hatte Kevin angefangen, sich ein bisschen zu entspannen. »Wir hätten alle daran verdient, deshalb war ich bereit mitzumachen.« Dann hatte er sogar schwach gelächelt. »War ja kein Risiko dabei, deshalb hab ich alle Verträge unterschrieben. Aber heute Nachmittag hat Kathie einfach die Bedingungen geändert.«
Hochrot vor Scham hatte Kevin ihr dann von dem vermeintlichen Zimmermädchen erzählt, das ihm eine neue Seite seines erotischen Ichs gezeigt hatte. »Es war ja auch sehr nett, obwohl sie – äh …«
»Was, äh?«, hatte Sophie gespannt nachgefragt.
»Sie war gar kein Zimmermädchen.« Kevin sprach inzwischen so leise, dass Sophie Mühe hatte, ihn zu verstehen. »Sie war eine – ähm …«
»Domina«, hatte Sophie ihm geholfen, als er das Wort nicht über die Lippen brachte.
»Ja!« Kevin war erleichtert gewesen. »Eine für Geld, die Kathie extra bestellt hat, um mich zu testen.«
Vor Enttäuschung hätte Sophie ihm beinahe eine gescheuert. Ein Treuetest – was für ein hirnrissiger Teenagerkram! Aber das passte zu dieser glupschäugigen hohlen Nuss.
»Kathie wollte wissen ob ich … ob ich …«, hatte Kevin weitergestammelt und damit Sophies Interesse sofort wieder geweckt. »Na ja, ob ich auch so bin. Und weil es mir Spaß gemacht hat … na ja …«
»Was?« Sophies Geduld war fast am Ende.
»Kathie sagte, dass sie mich gekauft hat«, hatte Kevin, erschrocken über den barschen Ton, weitergehaspelt. »Und dass sie für ihr Geld was haben will. Und das muss auf die harte Tour sein.«
Seine Worte hatten Sophies Verdacht bestätigt, dass hinter der puppenhaften Fassade der Sängerin ein sadistisches kleines Luder lauerte.
»Sie hat mich … gequält …« Kevin errötete bis zum Haaransatz. »Ehrlich, ich kann das nicht. Nicht das!« Die letzten Worte hatte er geschrien und war dann ob der Lautstärke erschrocken zusammengefahren. »Bitte, bitte, verraten Sie mich nicht. Lassen Sie mich gehen. Ich …« Die Röte vertiefte sich. »Ich weiß nicht mal, wie ich mich jetzt noch hinsetzen soll und den langen Flug überstehen soll.«
Sophie hatte sich das Lachen nur schwer verkneifen können. Ausgerechnet Kevin Courtney, der angeblich alles bumste, was bei drei nicht auf den Bäumen saß und den ein bekanntes TV-Soap-Sternchen mal als sexsüchtig bezeichnet hatte, ausgerechnet dieser Rammler hatte Angst vor den Sexspielen seiner zukünftigen Frau! Doch dann war Sophie bewusst geworden, dass Kathie Lovebridge wahrscheinlich so verkorkst war, dass ihre Sexwünsche selbst einem hartgesottenen Masochisten Angst machten. Und diese Vorstellung hatte nichts, aber auch gar nichts Belustigendes an sich!
Nichtsdestotrotz würde Sophie ihre Geschichte veröffentlichen. Zwar etwas entschärft, aber die Gelegenheit, alle Leser wissen zu lassen, dass sie als Erste und Einzige mit dem Flüchtigen gesprochen hatte, konnte Sophie sich nicht entgehen lassen; so leid es ihr auch um Kevin tat.
Die Spannung unter den Journalisten, Gästen und dem Hotelpersonal stieg von Minute zu Minute und mit ihr die Hektik. Sicherheitspersonal eilte hin und her, Gäste standen ratlos herum, und die Angehörigen des Brautpaares huschten durch die Halle, ängstlich darauf bedacht, keinem der zahlreichen Journalisten in die Arme zu laufen. Die Leute von der Presse und die TV-Teams wussten, dass etwas Sensationelles geschah oder noch geschehen würde. Inzwischen war es dreizehn Uhr, und die ersten Informationen tröpfelten in die Halle. Sofort rannten die Ersten los, um die halbgaren Neuigkeiten per Handy und Internet an ihre Redaktionen weiterzuleiten.
»Der Bräutigam soll verschwunden sein.« Obwohl sich der Moderator von Cable-TV-Two Mühe gab, leise zu sprechen, vernahm Sophie klar und deutlich die Botschaft, die an den Kameramann des Senders gerichtet war. »Wenn das
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