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Arabische Nächte

Arabische Nächte

Titel: Arabische Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Parker
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ich.« Lächelnd nahm er den Kelch und leerte ihn bis zur Neige, ehe er ihn fortschleuderte.
    Das unvermutete Geräusch, das er verursachte, als er über den Marmorboden kollerte, ließ Japonica spüren, wie isoliert sie waren - für sie ein Grund, fast zu verzagen.
    Er schien ihre Gedanken zu lesen, da er schon wieder die Lippen kräuselte. Dieses boshafte Lächeln kappte den Rest ihres Mutes wie die scharfe Klinge eines Krummsäbels. »Also, bahia, warum bist du wirklich gekommen?« Sie hielt den Atem an, als er ihr Gesicht berührte und mit einem Finger leicht über die Lippen fuhr. »Oder soll ich es dir sagen?«
    Sie konnte den Blick nicht abwenden von seinen goldbraunen Augen, in denen ein Gefühl schimmerte, uralt wie die Sünde. Doch glaubte sie nicht, dass sie seine Lust erregt hatte. Ihr Schleier war gefallen, schließlich hatte er keine Schönheit vor sich.
    In seiner Miene veränderte sich etwas. Er beobachtete sie noch immer mit großer Eindringlichkeit, doch enthielt dies nun eine Andeutung von Distanz. Sie begriff sofort, dass er seine Wirkung auf sie auslotete.
    Eine Aufwallung von Zorn ließ sie erbeben. Er verspottete sie, spielte wieder mit ihr. Und diesmal hatte er ihren wundesten Punkt gewählt, ihr weibliches Selbstvertrauen. Hielt er sie für ebenso oberflächlich wie dumm? Sie wusste, was Männer sahen, wenn sie sie anschauten. Aber ach, einen Moment wünschte sie, sie wäre der Lüge in seinen Augen gewachsen!
    Sie stieß die Hand weg, die an ihrer Wange lag. »Ihr jagt mir keine Angst ein«, sagte sie mit einer Stimme, die durch Wein und Ablehnung belegt klang.
    Er fasste nach ihren Schultern und zog sie langsam zu sich, bis sein Gesicht dicht vor ihrem war. »Sag ... noch ... nicht.«
    Erregung ließ ihre Nervenenden erbeben, als seine Lippen sich über ihren öffneten, und ihr erst die Hitze seines Atems, dann die seiner Zunge boten. Sie schnappte nach Luft und versuchte sich zu befreien, doch lagen plötzlich seine Arme um sie und hielten sie fest. Sie erstarrte. Vielleicht wollte er, dass sie sich zur Wehr setzte, ihn anflehte, um ihr Leben bettelte. Falls er das im Sinn hatte, würde sie ihn enttäuschen!
    Die Qual seines Kusses währte nur noch einige Sekunden, dann hob er den Kopf. »Mache ich dir nicht doch schon Angst, bahia ? «
    Sie begnügte sich damit, ihn finster anzustarren, da sie das >Ja< nicht eingestehen wollte, das ihr Herz durch seinen schnellen Schlag verriet. Ihren Mut wegen eines Kusses verlieren? Niemals!
    Nun trat etwas Neues in seinen Blick, eine berechnende Intelligenz, die sogar seine Wildheit überlagerte. »Verbringe die Nacht mit mir. Erlöse mich von der Pein, die mich plagt, dann werde ich dir vielleicht behilflich sein.«
    Innere Hitze ließ ihre Wangen erglühen, ihre Stimme bebte. »Ein richtiger Mann würde um die Gunst einer Unwilligen nicht feilschen.«
    Jetzt wurde sein Lächeln listig. »Wie wenig du von Männern weißt!«
    Nachdem er ihr Gesicht umfasst hatte, spürte sie auf ihrer Unterlippe seine Zähne, die ihr ein erneutes Stöhnen entlockten. Seine Zunge, die Einlass fand, glitt zwischen ihre Lippen und nahm ihren Mund in Besitz. Jetzt schmeckte sein Kuss nach Würznelken und Wein und erschien ihr als Teil des geheimnisvollen Wesens des Mannes selbst.
    Tue ihm den Gefallen!, raunte eine bislang unbekannte innere Stimme ihr zu. Erlebe, was es heißt, begehrt zu werden!
    Woher kam dieser Gedanke? Zwanzig Jahre sittsamen Lebenswandels widersetzten sich den sonderbaren Gefühlen, die sich in ihrem Inneren regten.
    Er ist ein Verführer!, warnte der zurückhaltende Teil ihres Wesens. Du wirst es bereuen!
    Als Reaktion auf ihre widerstreitenden Gefühle schoss plötzlich eine Schwindel erregende Spirale des Verlangens aus den Tiefen ihres Seins empor. Sie spürte eine Träne auf der Wange und staunte. Was war diese unerträgliche, erschreckende Süße, die sein Kuss hervorrief? Gehörte sie zum Zauber des Hind Div?
    »Gefällt es dir, bahia ?« Die Belustigung in seinem Ton drang aus weiter Ferne an ihr Ohr. Sie war keine Frau, der die Anbeter zu Füßen lagen. Doch dieser Mann wollte sie offenbar mit seinen Lippen entflammen. Und wenn er sie verspottete, so kümmerte es sie nicht mehr. »Ja!«
    Er legte sich zurück und zog sie neben sich aufs Bett. An Widerstand dachte sie nicht. Stattdessen berührte sie seine Wange und spürte Härte unter den Bartstoppeln. Er war kein übernatürliches Wesen, sondern ganz Mann. Und das reichte. Sie schob die

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