Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arabische Nächte

Arabische Nächte

Titel: Arabische Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Parker
Vom Netzwerk:
zusammen. Und er verließ mich, ehe er Jamies Existenz entdeckte.«
    »Ach, das würdest du leicht reparieren, wenn dir daran läge. Ein Mann ist kein kompliziertes Wesen. Die Frauen sind es, die sich sorgen, sich grämen, die grübeln und überlegen. Ein Mann ist wenig mehr als das, was sich in seinem Herzen und zwischen seinen Beinen befindet. Beschäftigt man das eine, wird das andere rasch folgen.«
    Trotz ihres Widerstrebens, das Thema zu verfolgen, lächelte Japonica. »Das hört sich ja an, als wären Männer stumme Holzköpfe.«
    »Ach was! Stumm sind sie nicht. Sie schwätzen ständig, und brüllen, fluchen oder drohen. Aber alles ist nur hohles Getöse!« Aggie legte Japonica die Hand auf die Schulter. »Er ist ein Mann, der dich liebt. Ich würde dir nicht zureden, wenn ich es nicht wüsste. Du müsstest ihn nur mit Jamie sehen. Er ist der geborene Vater und wird mit der Zeit immer besser. Aber du solltest bald handeln, Mädchen. Männer sind dünnhäutige Wesen, auch wenn sie es bestreiten. Sie laufen davon, wenn ihr Stolz zu oft verletzt wird und kein Balsam weiblicher Liebe ihn heilt. Gib ihm, was er möchte und was du brauchst - und was Jamie zusteht.«
    Japonica straffte die Schultern. Ihre Miene war ernst. »Ich kann nicht. Es würde nie funktionieren.«
    Nein, Aggie würde nicht aufgeben. Sie kannte Japonica von Kindesbeinen an. In ihrer Unentschlossenheit konnte sie eigensinnig sein wie ein Mann, der an seiner innersten Uberzeugung klebt. »Einmal wirst du mit ihm reden müssen. Heute, morgen oder übermorgen.«
    Momentan blieb Japonica zugeknöpft. Es gab so viele Dinge, die sie Devlyn sagen wollte; doch befürchtete sie, dass ihre Kraft der entmutigenden Aufgabe, ihm von neuem gegenüberzutreten, nicht gewachsen war. »Wie erfuhr er es, Aggie? Von Jamie, meine ich.«
    »Ist das nicht etwas, was du ihn persönlich fragen solltest?« Als sie keine Antwort gab, schnalzte Aggie mit der Zunge. »Von einer deiner Stieftöchter. Sie schrieb ihm, nachdem sie einen Brief gestohlen hatte.«
    »Laurel!« Japonica seufzte verwundert. Die Tücke des Mädchens erschien ihr grenzenlos.
    »Ja, diejenige, die Seine Lordschaft das >große Kamel< nennt.«
    »Sie ist nur ein dummes verzogenes Mädchen.«
    »Ein kaltherziges, böses Geschöpf«, urteilte Aggie erbarmungslos. »Wenn sie nicht einsieht, wie abstoßend sie ist, wird sie ihr Leben lang jedes Glück, das ihr begegnet, vergiften.«
    So sehr ihr diese Vorstellung widerstrebte, vermutete Japonica, dass Aggie die Wahrheit sprach. »Wie bedauerlich - denn jetzt glaube ich, dass ihre Schwestern sich in Gesellschaft ganz gut machen dürften.«
    »Was sie dir zu verdanken haben.« Aggie lächelte über ihre erschrockene Miene. »Seine Lordschaft saß stundenlang mit dem Kind in den Armen in der Kutsche. Da es nichts zu tun gab, sprach er viel über dich.«
    Japonica errötete und setzte ihren Sohn auf ihre Knie. »Lord Sinclairs Meinung von mir kümmert mich nicht.«
    »Na ja, mag sein. Deshalb sage ich nichts weiter.«
    Einem lauten Pochen an der Tür folgte die gebieterische Aufforderung Lady Simms', die rief: » Öffnen Sie auf der Stelle!«
    Japonica erhob sich und schob den Riegel zurück, um die Tür einen Spaltbreit zu öffnen.
    Lady Simms kniff die Augen zusammen, als sie merkte, wie sehr Japonica auf der Hut war. »Ich bin gekommen, um mich mit meinem Enkel anzufreunden. Für den Titel Großmutter weiß ich Ihnen keinen Dank. Tatsächlich werde ich sogar eine Weile sehr ungehalten sein. Aber ich habe nicht die Absicht, das Kind leiden zu lassen, nur weil seine Mutter so unsensibel war, mich zur Oma zu machen.« Sie schob die silberne Spitze ihres Spazierstockes in den Türspalt. »Und zwar sofort, Japonica, oder ich werde rabiat!«
    Hinter Lady Simms sah Japonica einen Schatten in der Halle, und ihre freundliche Miene verhärtete sich. »Madam, habe ich Ihr Wort, dass Sie Lord Sinclair nicht durch einen Trick Eintritt verschaffen, wenn ich Sie hereinlasse?«
    Lady Simms sah sie unwillig an. »Mädchen, ich bin bemüht, Ihnen Sympathie entgegenzubringen, doch machen Sie es mir jetzt verdammt schwer. Ich gebe mein Wort nicht, und Sie werden es nicht von mir fordern. Dev ist der sanfteste Mensch der Welt, und Sie behandeln ihn wie einen Schuft und Wüstling, obwohl er willens ist, Ihnen in jeder Hinsicht eine Zukunft zu bieten.«
    »Ich bitte um Verzeihung ...«
    »Genug!« Devlyn trat hinter seine Tante und steckte seine Hand in die Öffnung, ehe Japonica

Weitere Kostenlose Bücher