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ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition)

Titel: ARALORN - Die Wandlerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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sich in den Unterschlupfen, die im günstigsten Fall zumindest undicht geworden waren, eng zusammen und warteten darauf, dass der Sturm vorbei war. So plötzlich, wie er über sie hereingebrochen war, hörte er auf. Als der Wind abgeklungen war, wärmten die Körper der aneinandergekauerten Menschen die noch unbeschädigten, nun übervölkerten Zelte. Erschöpft fielen sie, mit Ausnahme der zweiten Nachtwache, bald schon in einen tiefen, tröstlichen Schlaf.
    Aralorn erwachte von dem Wiehern ihres Hengstes. Vermutlich war irgendeine der Stuten heiß. Sie fluchte leise, doch als Schimmer ein zweites Mal pfiff, war ihr klar, dass sie zu ihm musste, um ihn zu beruhigen, bevor er noch das ganze Lager aufweckte. Wahrscheinlich war es sowieso keine schlechte Idee, nach dem Sturm auch mal bei den Pferden nach dem Rechten zu sehen.
    Sie langte unter die Felle, auf denen sie lag – kein einfaches Kunststück bei so vielen, die noch darauf schliefen – und legte ihr Messer an. Dann stieg sie vorsichtig über die schlummernden Menschen hinweg und arbeitete sich langsam vor bis zum Eingang.
    Draußen angekommen, trottete sie los Richtung Koppel. Schimmers hellgrauer Unterbauch war vor dem nächtlichen Hintergrund leicht auszumachen. Gerade als er seinen Ruf ein weiteres Mal ausstoßen wollte, bemerkte er sie und kam ihr entgegen, hoppelnd, wegen der Fesseln. Sie inspizierte ihn, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken.
    Doch als ihm im nächsten Moment der Wind um die Nase wehte und ihn irgendeine Witterung aufnehmen ließ, begann er nervös zu tänzeln und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Grat, der um das Tal herum verlief. Seine sämtlichen Muskeln waren angespannt, doch ein rasches Wort von Aralorn brachte ihn dazu, sich wieder ruhig zu verhalten.
    Es konnte sich nur um den Geruch von einem der beiden Wachposten handeln, die Myr nachts in Schichten aufstellte, oder, wahrscheinlicher noch, irgendeines wilden Tiers. Doch um ganz sicher zu gehen, beschloss Aralorn, die Talflanke hinaufzukraxeln und nachzusehen. Sie gemahnte den Hengst ein weiteres Mal zur Ruhe, befahl ihm zu warten und machte sich auf den Weg den Hang hinauf.
    Das Gelände war felsig und unwegsam. Es gab zwar einen bequemeren Weg, doch der war nicht in gleichem Maße vor Blicken geschützt, und sie zog es vor, in der spärlichen Deckung der unverwüstlichen Büsche zu bleiben, die hier und dort wuchsen. Oben angekommen und in das Dickicht junger Weiden gekauert, warf sie einen Blick nach unten, um zu prüfen, ob Schimmer immer noch ruhelos war.
    Nach wie vor war seine Aufmerksamkeit auf die obere Talkante gerichtet, doch es konnte auch sein, dass er sie bloß beobachtete. Leise fluchend kroch sie weiter durch das Unterholz. Wenn es sich um ein wildes Tier gehandelt hatte, war es wahrscheinlich längst über alle Berge, oder aber es lauerte ihr bereits auf, um sie zum Abendessen zu verspeisen – wurde nicht Drachen nachgesagt, dass sie mit Vorliebe junge Frauen schlemmten?
    Sie stolperte über etwas, noch bevor sie es sah – oder besser ihn. Er war ziemlich tot. Sie beschwor eine schwache Lichtkugel, die es ihr gestattete, sich die Leiche näher anzusehen.
    Es war eine der Wachen – Weidenkätzchen, der einarmige Veteran. Er war erst vor Kurzem getötet worden, denn trotz des kalten, nassen Laubs war sein Körper immer noch warm. Was Aralorn wirklich beunruhigte, war die Art und Weise, wie er umgebracht worden war. Der Schwellung an seinem Kopf nach zu urteilen, war er wohl niedergeschlagen worden. Nachdem er bewusstlos gewesen war, schien es dann ein Leichtes gewesen zu sein, ihm das Herz herauszuschneiden und Runen in die Haut auf seiner Brust zu schneiden. Es waren die gleichen Runen, die sie den ae’Magi in die Haut Lebender hatte ritzen sehen.
    Spontan schlug sie ein Symbol über einer der blutigen Runen. Sie wusste, dass gewissen Zeichen und Runen eine ganz eigene Kraft innewohnte, unabhängig von grün- oder menschenmagischem Zweck. Einmal, als sie und Wolf auf Reisen gewesen waren, hatte sie mitbekommen, wie er das Symbol mit einem Stock im Maul in den Boden gekratzt hatte (er war in seiner Wolfsgestalt gewesen). Neugierig wie immer hatte sie ihn nach dessen Bedeutung gefragt. Wolf hatte erwidert, dass das Symbol einfach nur einer erholsamen Rast förderlich sei, und es ihr auf ihre Bitte hin beigebracht. Sie hoffte, es würde auch hier helfen.
    Dann begann sie ohne Rücksicht auf irgendeine Deckung den Talrand abzulaufen. Fast wünschte

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