Arche

also die Antworten, die wir suchen?«
    »Sam hat den Namen Hayden erwähnt. Es muss da einen Zusammenhang zu Rex Haydens Absturz geben. Ich habe arrangiert, dass wir uns die Absturzstelle ansehen können. Ich vermute, dass es kein Unglück war.«
    »Noch eine Bombe?« Dilara sah ihn mit großen Augen an.
    »Nein, die Maschine ist abgestürzt, weil sie keinen Treibstoff mehr hatte. Ich habe noch nicht viele Informationen, aber ich sehe mir Absturzstellen sowieso am liebsten mit eigenen
Augen an, bevor ich mir den Flugdatenschreiber anhöre und Laboranalysen mache. Im Anschluss daran fliegen wir nach Seattle.«
    »Warum das?«
    »Dort ist die Coleman Company zu Hause. Vielleicht finde ich in Colemans Büro einen Hinweis, der ein Licht auf die jüngsten Ereignisse wirft. Wir machen auch einen Abstecher zu meiner Firma. Ich muss mit meinem Boss reden und ihn informieren, was los ist. Wir haben einen unschlagbaren Mitarbeiter für die Datenwiedergewinnung, ich kenne niemanden, der es mit ihm aufnehmen kann. Er sollte uns bei unseren Ermittlungen helfen können.«
    »Sie haben anscheinend Blut geleckt.«
    »Ich bin gerade mit knapper Not dem Tod entronnen.«
    »Glauben Sie, dass meine geheimnisvollen Feinde mich noch immer im Visier haben, jetzt, wo die Plattform nicht in die Luft geflogen ist?«
    Tyler nickte bedauernd. »Tut mir leid, aber die scheinen hartnäckig zu sein. Deshalb bleiben Sie von jetzt an in meiner Nähe.«
    »Meinen Sie, dass ich nicht auf mich selbst aufpassen kann?«
    »Daran zweifele ich keine Minute. Aber um dieser Sache auf den Grund zu kommen, müssen wir zusammenhalten. Vergessen Sie nicht, ich stehe jetzt auch auf der Abschussliste. Vielleicht sogar Grant, aber das sollten sie sich zweimal überlegen.«
    »Wieso?«
    »Da hätten sie sich gewaltig geschnitten. Grant ist unschlagbar. Er ist in Krav Maga ausgebildet und beherrscht jede Waffe, von der Sie je gehört haben.«
    »Was ist Krav Maga?«
    »Eine israelische Nahkampfmethode. In Verbindung mit seinen Erfahrungen als Wrestler tödlich.«

    »Ich wette, er war bei einer Spezialeinheit der Armee. Bei welcher? Delta?«
    »Ich könnte es Ihnen verraten, aber dann müsste er mich umbringen.«
    »Ich erinnere mich, dass ich ihn einmal im Fernsehen gesehen habe. Da ging es ganz schön zur Sache. Dabei sieht er so freundlich aus, wenn man ihm im wirklichen Leben begegnet.«
    »Normalerweise, ja. Aber wenn er ausrastet, ist er zum Fürchten!«
    Sie lehnte sich zu ihm. »Und was ist mit Ihnen? Beherrschen Sie auch Krav Maga?«
    »Grant hat mir ein paar Griffe gezeigt. Ich komme klar.«
    »Das habe ich bemerkt.« Sie sah ihm ein paar Sekunden in die Augen, bevor sie sich wieder zurücklehnte. »Dann bin ich wohl gut beraten, mich in Ihrer Nähe aufzuhalten.«
    »Solange wir ermitteln – gibt es da jemanden, den wir auf dem Laufenden halten sollten? Dass es Ihnen gut geht, meine ich?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Und was ist mit Mr. Kenner?« Er warf einen kurzen Blick auf ihren Finger. Sie trug keinen Ring, hatte auch keinen hellen Streifen.
    Sie hatte seinen Blick gesehen und spreizte die Hand. »Richtig. Ich hatte Ihnen ja gesagt, dass ich eine geborene Arvadi bin.«
    »Bisher war das nicht von Bedeutung.«
    »Ich wurde vor zwei Jahren geschieden. Mein Mann war auch Archäologe. Sie wissen, wie das ist, wenn sich zwei Leute selten sehen, weil sie die meiste Zeit getrennt durch die Welt reisen. Nicht genug gemeinsam verbrachte Zeit. Ich beschloss aus beruflichen Gründen, seinen Namen zu behalten.« Sie hielt inne. »Und Sie? Haben Sie Familie?«

    »Eine jüngere Schwester. Wir sind Air-Force-Kinder. Mein Vater ist noch im Dienst. General. Hat die Defense Threat Reduction Agency unter sich. Ich sehe nicht viel von ihm. Meine Berufswahl hat ihn nicht begeistert. Sie und Ihr Vater scheinen sich näher gewesen zu sein als mein Vater und ich.«
    »Verheiratet?«, fragte Dilara. Sie klang mäßig neugierig.
    Er schüttelte den Kopf. »Verwitwet.« Weiter sagte er nichts. Eine peinliche Stille machte sich breit.
    »Ich glaube«, sagte Dilara, die verstanden hatte, »ich glaube, ich werde nun doch etwas schlafen.«
    »Sie können gern meinen Platz übernehmen«, sagte eine tiefe Stimme von hinten. Grant war gekommen. »Er ist schön vorgewärmt. Und Tyler hat mir gesagt, Sie interessieren sich für einige Griffe von The Burn. Wenn Sie aufwachen, erkläre ich Ihnen den Detonator. Damit habe ich meinen ersten Kampf gewonnen.«
    »Ich kann es kaum